Dienstag, 14. März 2023

Soll die Katholische Kirche in Deutschland erhalten bleiben? Oder wird sie wegreformiert?

Soll die Katholische Kirche in Deutschland erhalten bleiben? In dem Kommentar zum Synodalen Weg des „Vilshofener Anzeigers“ vom 13.März 2023 schon auf der ersten Seite steht der bedenkenswerte Satz: „Würden alle geforderten Neuigkeiten Realität,wäre die römisch – katholische Kirche kaum wiederzuerkennen,von den Strukturen der Macht,der Rolle der Frauen, der Sexualmoral bis zur priesterlichen Lebensform.“ Gern spricht die Apologetik der vom Synodalen Weg geforderten Reformen von einer Weiterentwickelung der Lehre der Kirche, als wüchse die Kirche durch dies anvisierte Reformprogramm hin zu dem Ziel der wahren Katholischen Kirche, so wie etwa ein Mädchen zu einer Frau heranwächst. Der Kommentar nennt diese Reformen aber „Neuigkeiten“.Etwas Neues kann nun nicht etwas sein, was schon mal in der Kirche war oder etwas, wozu sich die Kirche weiterentwickelt, denn dann müßte es ja der Möglichkeit halber schon in der Kirche als Anlage vorhanden sein. Damit ist das Verständnis der Reform als einem Zurück zu der Ursprungsform.die irgendwie verlassen wurde, von der sich die Kirche entfremdet hätte, ausgeschlossen. Neues soll eben in die Kirche eingeführt , nicht Vergangenes repristiniert werden. In der so reformierten Kirche wäre die Katholische Kirche kaum noch recognizierbar. Zum besseren Verständnis sei hier die aristotelische Unterscheidung von der Substanz und den Akzidentien in Erinnerung gerufen. Die Substanz des Tisches ist sein Tischsein, das Träger verschiedener Akzidentien ist, etwa daß er blau gestrichen ist. Wenn der Tisch nun rot überstrichen wird, hört er nicht auf, ein Tisch zu sein und ist auch rotfarbig als Tisch weiterhin erkennbar. Verbrenne ich hingegen den Tisch, zerstöre ich sein Tischsein und in der Asche des Tisches ist so der Tisch nicht mehr recognizierbar. Wären die vorgesehenen Reformen nur akzidentielle Änderungen an der Kirche, bliebe auch in der so reformierten Kirche die Katholische Kirche noch wiedererkennbar.Nur wenn die Substanz der Kirche zerstört würde, wäre sie nicht mehr als die Katholische Kirche erkennbar sein. Der Apostel Paulus schreibt von sich:“Die Wahrheit Christi ist in mir.“ (2.Kor 11,10). In seinem Amt,nicht in ihm als eine Privatperson ist die Wahrheit Jesu Christi, denn es gilt: In der Römisch-Katholischen Kirche ist die Wahrheit Christi. Wie können dann in diese Kirche der Wahrheit „Neuigkeiten“ eingeführt werden und zwar so, daß in der so reformierten Kirche die Kirche, in der die Wahrheit ist, nicht mehr, fast nicht mehr wiedererkennbar ist? Das impliziert, daß die Substanz der Kirche verändert wird. In diesem einen Satz bringt so dieser Kommentar das eigentliche Anliegen des Synodalen Weges auf den Punkt: Die Katholische Kirche soll aufhören, katholisch zu sein.

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