Donnerstag, 9. März 2023

Die leere Hölle oder richtet Gott nicht mehr?

Die leere Hölle oder richtet Gott nicht mehr? „Dass es eine Hölle, ein ewiges Verworfensein gibt, wird auch von vielen Christen infrage gestellt. Sie berufen sich darauf, dass Gott das Heil aller Menschen wolle (vgl. 1 Tim 2,4), er die Liebe ist (vgl. 1 Joh 4,8). Daher könne uns nicht etwas so Furchtbares wie die Hölle widerfahren, schon gar nicht für die ganze Ewigkeit.“ So las es sich auf der „Tagespost“ am 7.3. 2023 (Die Hölle – fern der Liebe Gottes ) und man müßte dem wirklich zustimmen, wenn Gott nur die Liebe und sonst nichts wäre. Aber das „nur“ steht in der Johannesbriefstelle so wenig wie das „allein“ aus Glauben Luthers in den Briefen des Paulus steht: Er schreibt eben: aus Glauben, nicht „allein“ aus Glauben. Aber der Tagespostartikel verweist dann auf Bibelstellen, die eindeutig die Hölle bezeugen,z:B: „Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe“ (Mt 25,41) „Im Tod wird die Lebensentscheidung des Menschen endgültig. Vor dem göttlichen Richter gilt der Grundsatz: „Wer nicht liebt, bleibt im Tod“ (1 Joh 3,14). Es gibt eine letzte und definitive Gerechtigkeit, vor der nichts verborgen bleibt. Sie respektiert die freie Entscheidung eines jeden Menschen, die auch beinhalten kann, dass sich der Mensch gegen Gott entscheidet.“ Diese Erklärung verunklart nun aber die Lehre von der Hölle völlig.Die zitierte Aussage des 1.Johannesbriefes bezieht sich überhaupt nicht auf das postmortale Leben,ob dafür die Hölle eine Möglichkeit sei, sondern sagt: Wer nicht die christliche Verkündigung annimmt, bleibt in seiner Sünde und das ist sein Leben, das faktisch ein Totleben ist. Nun wird es aber abstrus: Gottes Verurteilung zum ewigen Tod wird umformuliert zu einem Respektieren der freien Entscheidung des Menschen zum Gesündigthaben! Wenn also ein Gericht einen Mörder zu einer lebenslangen Haft verurteilt, dann respektiert es damit die freie Entscheidung des Täters, einen Mord begangen haben zu wollen! Nein, die Hölle ist wie eine Gefängnisstrafe eine richterliche Verurteilung der Taten des Täters und kein Respekterweis. Im Hintergrund schimmert da die Vorstellung von dem Ideal eines selbstbestimmten Lebens durch, daß dann schlußendlich gar Gott selbst die freie Entscheidung,ohne oder gegen Gott zu leben, respektiert und so den so Sichentschiedenhabenden das ewige Leben erspart, da der das nicht wollte und will. Nirgendwo in der hl. Schrift sagt Gott aber: Nur die, die nicht in mein ewiges Reich eingehen wollen, werden nicht eingehen werden. Offensichtlich soll durch die Idee der freien Entscheidung zu einem Leben ohne oder gegen Gott die Aussage, Gott sei die Liebe mit der Lehre der kirchlichen Lehre von der Hölle kompatibel gestaltet werden: Gottes Liebe respektiere die freie Entscheidung des Menschen zu einem Leben ohne Gott. Damit hört Gott aber auf, unser Richter zu sein. Papst Benedikt XVI wird zu dieser Causa nun so zitiert: „Es kann Menschen geben, die in sich den Willen zur Wahrheit und die Bereitschaft zur Liebe völlig zerstört haben. Menschen, in denen alles Lüge geworden ist; Menschen, die den Hass gelebt und die Liebe in sich zertreten haben. Dies ist ein furchtbarer Gedanke, aber manche Gestalten gerade unserer Geschichte lassen in erschreckender Weise solche Profile erkennen. Nichts mehr wäre zu heilen an solchen Menschen, die Zerstörung des Guten unwiderruflich: Das ist es, was mit dem Wort Hölle bezeichnet wird.“ Diese Aussage kann so nicht stimmen, denn sie verstößt eindeutig gegen die Gotteslehre, daß Gott nichts unmöglich ist. Nichts wäre mehr zu heilen, das kann für Gott als Arzt nie wahr sein. Es könnte höchstens heißen: Gott will keinen heilen, der sich nicht heilen lassen will! Außerdem wäre hier die Hölle nur ein innerseelisches Ereignis. In einigen Menschen wäre alles Gute unwiderruflich destruiert, aber leidete ein solcher Mensch denn an diesem völligen Verlust alles Guten in ihm? Ein Blick in die Romane Marquise de Sades demonstriert uns, daß, wenn erst das Gewissen völlig beseitigt ist, solche Menschen ihr Leben aufs Intensivste zu genießen vermögen. Dostojewski zeigt uns Menschen, die an ihren Untaten leiden, sie bereuen, da ihr Gewissen sie anklagt, aber das kann nur geschehen, wo es noch Gutes im Menschen gibt. Die Leidensfähigkeit verlangt so einen Rest an Gutem im Menschen, der ihn dann angeklagt. Aber das gälte dann gerade nicht von dem Menschen, bei dem alles zur Lüge geworden wäre. Der würde nicht mehr innerlich leiden. Eine Hölle, die nun nicht erlitten werden würde, kann aber nicht als eine Hölle angesehen werden. Nein, all dies sind nur Ausfluchtsversuche, diese Aussage des Glaubensbekenntnisses aufzulösen, daß Jesus Christus kommen wird zu richten, daß eben jeder gemäß seinem Leben bekommen wird, was er verdient hat. „Wer im Stand der Todsünde stirbt, ohne diese bereut zu haben, schließt sich selbst aus der Gemeinschaft mit Gott aus.“,ist so unwahr, denn erstens schließt Gott Menschen vom ewigen Leben aus und nicht schließen sich die im Stande der Todsünde Gestorbenen selbst aus. Zweitens: Gott hatte die Soldaten, die sich mit Talismännern vor dem Fallen in einer Schlacht schützen wollen, mit dem Tode bestraft, sie starben so ob ihrer Todsünde, aber weil für sie ein Sühnopfer dargebracht worden ist, war ihnen verheißen, daß auch sie in das ewige Leben eingehen werden. Das Sühnopfer für die Toten, die Kraft eines solchen Opfers, (2.Makkabäer 12, 32-45) darf man nicht unterschätzen, denn Gott ist ein gerechter Richter, aber auch ein gnädiger, der Sünden um der ihm dargebrachten Sühnopfer willen vergeben kann und will. Nur muß auch deshalb betont werden: Gott richtet,er kann Menschen mit dem ewigen Leben belohnen, aber auch zum ewigen Tod verurteilen. Er ist aber auch ein Gott, der Sühnopfer für die Sünder annimmt und so Sünden vergibt.Aber die Möglichkeit, daß Gott zur ewigen Verdammnis verurteilt, darf nicht bestritten werden. Es muß hier aber auch an das Gebet erinnert werden, daß uns die Gottesmutter zu Fatima lehrte: "O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahr uns vor dem Feuer der Hölle, besonders diejenigen, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen." So betet ein Christ angesichts der Realität der Hölle. Corollarium Gott straft nicht: Die Theorie des Tun- und Ergehenszusammenhanges ist für das Ende des Glaubens an Gott, unseren Richter mitverantwortlich. Diese Theorie zeichnet sich durch ihre Simplizität aus. Eine Mutter sagt zu ihrem Kind: "Putze Dir jeden Abend die Zähne. Tust Du das nicht, wirst Du ein Zahnweh bekommen." Die Zahnschmerzen sind hier die immanente Folge der mangelnden Zahnhygene. Nicht straft die Mutter ihr Kind sondern es belehrt es nur über die Negativfolgen. Genauso verhielte sich Gott: Er klärt uns nur darüber auf, daß, wenn wir sündigen, uns selbst dadurch schädigen. Gott straft nicht, was als Strafe erscheint, sei nur der Kollateralschaden unseres eigenen Fehlverhaltens. Darumm schließt sich auch der Sünder selbst vom ewigen Leben aus, nicht verurteilt ihn Gott..

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