. Franziskus wusch dabei zwölf Häftlingen aus vier Ländern - Italien,
Brasilien, Elfenbeinküste und Marokko - die Füße. Mit dem am
Gründonnerstag begangenen Ritual der Fußwaschung wird an eine Geste Jesu
beim letzten Abendmahl erinnert. Die Botschaft dabei sei, "dass es ums
Dienen geht, nicht um Macht", erklärte der Papst in seiner frei
gehaltenen Predigt. Jeder solle dem Nächsten dienen."
So berichtet Kath net am 19.4. 2019 über Papst Franziskus Gründonnerstags-messe. Vergegenwärtigen wir uns kurz, was die Kirche am Gründonnerstag feiert. Die Einsetzung der Eucharistie, die Einsetzung des hl. Meßopfers und des Sakramentes- ja, es ist das Herzstück der christlichen Religion, daß sich Jesu Christi Kreuzopfer in diesem christlichen Kult vergegenwärtigt. Damit die Kirche dies Opfer Gott darbringen kann, weihte der Sohn Gottes die 12 Apostel (nicht seine Freunde, denn Judas Ischariot war sicher nicht sein Freund, und auch nicht die Jünger, besser übersetzt, die Schüler zu Priestern,verlieh ihnen also die geistliche Vollmacht, das Opfer darzubringen, konkreter: die Wandlungsvollmacht.
Es war wohl nicht die klügste Entscheidung der Kirche, hier die Fußwaschung Jesu, die uns nur das Johannesevangelium berichtet, als Bestandteil der Gründonnerstagsliturgie einzusetzen. Das Johannesevangelium entfaltet ja seine Lehre der Eucharistie im 6. Kapitel, 22-71, auch wie Judenchristen ob dieser Lehre Jesu nicht mehr folgten. Die theologische Intention ist, daß die Heilswirksamkeit von "Brot" und "Wein" darin liegt, daß es göttliche Speise von "Oben" ist. Dies setzt den Dualismus von "Oben" und "Unten", von "wahrer Welt", dem Licht und der unwahren Welt voraus: Der in dieser falschen Welt des Todes Gefangene kann nur durch einen Erlöser von "Oben" gerettet werden und gegen Bultmann ist festzuhalten, daß sich das Sakramentsverständnis der Eucharistie in diesen Dualismus harmonisch einzeichnet: Die "Speise" von "Oben" erlöst den Menschen und keine irdische. Also: Nicht durch das Kreuz wird der Leib und das Blut Christi für uns zum Heile, wenn wir es würdig genießen, sondern weil dieser Leib und dies Blut göttlich, das ist von "Oben" ist.
Darum entfaltet das Johannesevangelium seine Eucharistielehre nicht vor dem Karfreitag. Die so entstehende Lücke füllt dann dies Evangelium mit der Erzählung von der Fußwaschung. Sie steht anstatt des Einsetzungsberichtes der Eucharstie.
Ein Mißbrauch dieser Fußwaschung ist somit präfiguriert für glaubensschwache Zeiten: Statt die Einsetzung des Altarsakramentes und die Einführung des Priestertumes zu feiern, rückt die Fußwaschung in das Zentrum der Liturgie, denn die läßt sich sozialcaritativ leicht umdeuten zu einem Aufruf zu humanitärer Nächstenliebe. Das paßt ja zu dem Umstrukturierungsversuch der Neugestaltung der Kirche zu einer links-humanitaristischen NGO, der das Christliche nur ein Appell zur Humanität ist. Das Meßopfer, das christliche Priestertum als Prolongierung des Priesterumes des Alten Bundes hat darin aber keinen sinnvollen Platz mehr und wird so verdängt. Es ist ja bezeichnend, daß der Papst das Wozu des Priesterdienstes mit keinem Worte erwähnt,nämlich den Opferdienst!
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