Donnerstag, 30. Januar 2020

Gottes Aufrag der Weltgestaltung und unsere Fahnenfucht

Scheitert der Mensch an Gottes Auftrag, der Aufgabe, die Welt zu gestalten, sich zu unterwerfen? Wer heute den Schöpfungsbericht (1.Mose)nachliest, stößt auf Befremdliches: Gott weist dem Menschen nicht einen Platz in einem wohlgeordneten Kosmos an (Kosmos-Kosmetik= das schön Geordnete),sondern verleiht im eine Doppelnatur, da er einerseits als aus Erde erschaffen zur Natur gehörig ist und andererseits als Seele, von Gott ihm direkt eingehaucht nicht von und aus der Erde ist. So steht er als Seele der Natur gegenüber, die nun das Material für seine Kreativiät ist. Die Schöpfung ist gut, weil sie für den Menschen gut als sein Betätigungsfeld. 
Ist damit nicht schon der homo faber als mittels der Technik die Natur Beherrschender und Gestaltener präfiguriert? Diese exzeptionelle Stellung des Menschen der Welt gegenüber gerät nun in das Feuer der Kritik im Kontext der Ökologie- und Umweltschutzbewegung. Führe nicht auch dieses Gottesverständnis, eines extramundalen Gottes, der sein Vorzugsgeschöpf, den Menschen zur Beherrschung der Natur auffordert (und damit auch seiner eigenen) notwendigerweise zu der heutigen Umweltproblematik?
Nicht nur Carl Amery äußerte sich in diesem Sinne christenumskritisch. Könnte es sein, daß auch deshalb auf der "Amazonassynode" die Verehrung der göttlichen Mutter Erde, der Pachamama in das liturgische Programm dieser "Räubersynode" aufgenommen wurde? Eines muß klar gesagt werden: Es steht uns Menschen nicht an, Gottes Auftrag an uns zurückzuweisen, daß wir nicht mehr die Stellung zur Welt einnehmen wollen, die der Schöpfergott uns zugewiesen hat. Wir sind nicht integriert in eine feststehende Ordnung, die wir, so wie sie ist, zu conservieren hätten wie ein Gärtner einen Park. Wir sollen diese Welt vernünftig gestalten, aber wir sollen sie gestalten. Gott gab uns die Natur wirklich als Rohstoff in die Hände, damit wir ihn kreativ gestalten. Die Ebenbildlichkeit des Menschen ist so auch seine Kreativität, daß er die Welt gestaltet und nicht einfach nur bewahren soll, wie sie ist. In Zeiten der Klimahysterie begeht so der Mensch Fahnenflucht, will er nur noch der Bewahrer des Natürlichen sein.

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