Freitag, 8. Dezember 2023

Über den „Systemkrieg“- ein deutscher Militärbischof kämpft für den „Freien Westen“

Über den „Systemkrieg“- ein deutscher Militärbischof kämpft für den „Freien Westen“


Fast zwei Jahre dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nun schon – und der Konflikt werde auch noch lange weitergehen, sagt Militärbischof Franz-Josef Overbeck. Die Frage sei, ob das totalitäre oder das demokratische System siege.“ So kämpferisch gibt sich der amtierende Militärbischof Overbeck: "Systemkrieg" in der Ukraine“ (Kath de am 5.12.2023). „Der Preis sei hoch – aber man müsse ihn zahlen.“

Hier revitalisiert sich die Sprache der „Kalten-Kriegsrhetorik“, als der „Freie Westen“ noch dem „Osten“, den kommunistischen Staaten unter der Führung der USA den Kampf ansagte bis dann diese Phase der Systemkonfrontation durch die Entspannungspolitik ersetzt wurde. 1989f implodierte dann die Sowjetunion und der Westen zelebrierte seinen Endsieg, ja das Ende der Geschichte wurde gar schon euphorisch ausgerufen, da nun der Liberalismus zu der einzigen Weltideologie aufgestiegen sei. Ganz enthusiasmiert von dem nun anbrechenden Reich des Friedens ließ man sich gar zu einer Falschübersetzung der Bergpredigt hinreißen: Statt richtig zu übersetzen: „Selig sind die Sanftmütigen“übersetzt die „Einheitsübersetzung nun: „Selig, die keine Gewalt anwenden“. (Mt 5,3)

Aber das gilt nun nicht mehr: Jetzt gälte es, die westliche Freiheit im Verbund mit der Ukraine gegen den russischen Totalitarismus zu verteidigen. Aber so stimmt das gar nicht, denn es geht diesem Militärbischof um den Sieg über den russischen Totalitarismus. Deshalb wird dieser Krieg auch „noch lange weitergehen“, ist doch die Strategie des Westens die, durch einen langwärigen Abnutzungskrieg die jetzige russische Regierung zu stürzen, um eine prowestliche so zu erwirken. Als Vorbild dient dabei wohl der Sturz des Zaren in der Folge des 1.Weltkrieges. Es geht also nicht primär um die Ukraine sondern um den Systemkrieg gegen Rußland. Nun ist aber da doch das sozialistische System abgeschafft, der Kapitalismus wieder eingeführt und die Regierung wird demokratisch gewählt. Aber Rußland steht trotzdem wieder auf der Anklagebank des Westens, weil Rußland eben nicht liberal-demokratisch regiert wird.

Der große Apologet des „Freien Westens“, zu dem sich der neomarxistische Philosoph Jürgen Habermas weiterentwickelte, erfaßt die Substanz dieser besten aller denkbaren Gesellschaftsordnungen tatsächlich so:

Die Staaten Europas scheinen mit der Abschaffung der Todesstrafe, mit liberalen Abtreibungsregelungen,mit der Gleichberechtigung sexueller Orientierungen und der Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften,mit der unbedingten Ablehnung der Folter und allgemein mit der Privilegierung von Rechten gegenüber kollektiven Gütern, etwa der nationalen Sicherheit, alleine auf dem Wege voranzuschreiten,den sie seit den beiden Verfassungsrevolutionen des späten 18.Jahrhunderts mit den USA gemeinsam eingeschlagen hatten.“ „Religion in der Öffentlichkeit“ in:Habermas: „Zwischen Naturalismus und Religion“,2005,S.121.

Das ist also die Substanz des „demokratischen Systems“ gegen den russischen Totalitarismus, (der aber auch in Ungarn, Polen und allen rechten Parteien Europas seine Anhänger hat, ist wohl im Sinne dieses Philosophen zu ergänzen. Deshalb sind ja auch „Putinversteher“ Staatsfeinde. Auf der Internetseite: „Zuerst“ war am 24.November 2013 zu lesen: „Krieg der Wertesysteme: Rußland will LGBT-Bewegung als „extremistisch“ verbieten“. Das ist der russische Totalitarismus.

Welche Werte setzt nun dem der „Freie Westen“ entgegen? Er verbietet es, Schwerstverbrechen mit dem Tode zu bestrafen, bejaht es aber, daß jährlich zigtausende völlig unschuldige Kinder im Mutterleibe zum Tode verurteilt werden, der antiliberale Diktator Stalin dagegen verbot diese Kindestötungsart. Sex für alle mit jedem, das Recht dazu ist nun die große Errungenschaft des liberalen Westens! Was bedeutet dann aber die etwas mirakulöse Formulierung: „der Privilegierung von Rechten gegenüber kollektiven Gütern“? M.E meint das, daß Individualrechte nicht um des Gemeinwohles willen eingeschränkt werden dürfen. Das ist die antisoziale Substanz des Liberalismus als der Antithese zur Maxime: Gemeinwohl vor Eigennutz! Aus theologischer Sicht muß die Abschaffung der Todesstrafe negativ beurteilt werden, denn so wenig die Kirche auf das ihr von Gott gegebene Recht zur Sündenlossprechung verzichten darf, so wenig der Staat auf das ihm von Gott gegebene Recht zur Verhängung der Todesstrafe um der Gerechtigkeit willen.

Nun könnte aber eingewendet werden, der „Freie Westen“ verteidíge doch noch die Werte des christlichen Abendlandes gegen die russische Despotie. Nur, was haben die von diesem Philosophen hervorgehobenen Werte mit der christlichen Religion gemein? Zudem:In dem so geschmähten Rußland blüht die christliche Religion auf, während nicht nur in Deutschland sie zu verschwinden droht. In der liberalen USA darf gar die „Kirche des Satans“mit der christlichen Religion konkurrieren. Wenn das keine Werte sind, für die ein deutscher Militärbischof Krieg zu führen hat! Aber vor dem Zeitgeist bedingungslos zu kapitulieren empfiehlt er als „Reformbischof“. Irritierend, daß liberale Bischöfe sich in Puncto Romkritik: Was schehrt uns das Lehramt der Kirche wechselseitig überbieten, dem Staate gegenüber aber Heinrich Manns "Untertan" an Devotheit noch zu überbieten versuchen.

 Die Ukraine, ein liberaler westlicher Staat im Kampfe um die Freiheit

Die "Freie Welt" schreibt dazu:

"Ilja Kiwa, Oleg Popov und Michail Filiponenko von gedungenen Mördern getötet.Selenskij lässt Oppositionelle ermorden.Selenskij hat Angst um seine schwindende Macht. Diese Angst geht so weit, dass er jetzt sogar oppositionelle Politiker des Landes von gedungenen Mördern in den Reihen seines Geheimdienstes lynchen lässt. Ilja Kiwa und Oleg Popov sind beide tot.

 
»Wir können bestätigen, dass Kiwa nicht mehr existiert. Das gleiche Schicksal werde auch anderen Verrätern der Ukraine und Marionetten des Putin-Regimes widerfahren«, sagte Andrei Jusow, Sprecher des militärischen Geheimdienstes der Ukraine, dem ukrainischen Fernsehen."
 
 
                                      
 
 

 

 

 

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