Donnerstag, 21. Dezember 2023

„Kommt der CDU vor lauter Konservatismus das Christliche abhanden?“

 „Kommt der CDU vor lauter Konservatismus das Christliche abhanden?“


Dieser Kath de Artikel könnte ob seiner heftigen Kritik an der Vorlage für ein neues Parteiprogramm der CDU irritieren, vergäße man, daß Rot-Grün zu den Lieblingsparteien des linksliberalen Katholizismus aufgestiegen sind. Aber auch dann irritiert noch immer die Antithetik von christlich statt conservativ, die dieser CDU-Kritik zu Grunde liegt. Aber schon die Laudatio auf die CDU offenbart Schlimmstes.Die Partei „versammelte, Konfessionsgrenzen überwindend, auch Christinnen und Christen unter dem Dach einer "Union", um nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine demokratische und freiheitliche Republik politisch zu gestalten. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil, um bei ihr zu bleiben, die römisch-katholische Kirche zur Zeit der Gründungsphase der Bundesrepublik die Grundprinzipien der liberalen Demokratie und des säkularen Staates noch keineswegs anerkannt hatte; sie stand nicht auf dem Boden des Grundgesetzes.“

Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Katholische Kirche stand nicht auf dem Boden des Grundgesetzes! Natürlich nicht, ist doch ihr Grundgesetz der dreieinige Gott, wie er sich uns offenbart hat. Das „Christliche“ der CDU war also, daß sie sich gegen die Katholische Kirche stellte,indem sie uneingeschränkt die „demokratische und freiheitliche Republik“ affirmierte. Der Bundeskanzler Adenauer wird dann aufs höchste für seine antinationale Politik der bedingungslosen Westintegration gelobt zu lasten der Möglichkeit einer Wiedervereinigung dank der Stalin Offerte 1952.Die wird nicht mal erwähnt. „Christlich“ wird so also als prowestlich antinational und nichtkatholisch definiert.

Conservativ wird dann folgerichtig als das ausbuchstabiert, was dieser prowestlichen Ausrichtung widerspricht. In das Zentrum der Kritik gerät dann die Neuauflage des Begriffes der Leitkultur. Er widerspricht der Multikultiideologie und ist darum nicht akzeptabel. Als Negativbeispiele für einen politischen Conservatismus werden dann die conservativen Parteien Polens und Ungarns und gar eine Inkarnation des Bösen, der Expräsident Trump angeführt, denen sich die CDU nun anzunähern scheint durch die Betonung des Conservativseins.

Anders als die osteuropäischen Orthodoxien sind die westlichen Konfessionen nun einmal keine nationalkulturellen Religionen und stehen nicht zu Verfügung, um sich für leitkulturell normierte Weltbilder vereinnahmen zu lassen.“ Das ist eine klare Frontstellung: „Christlich“ heißt Neinsagen zur Nationalkultur. Conservativ sei die Bejahung der eigenen Kultur. So transformiert sich das Ja zum "normativen Projekt des Westens" (Heinrich August Winkler)“ zur Substanz des „Christlichen“, dem der diskriminierte Conservatismus entgegengestellt wird, wobei dann der polnische und ungarische Conservatismus als Abschreckungsbeispiel fungieren.

Das hätte man auch simpler formulieren können: Gut war die CDU, als ihre Kanzlerin eine Politik betrieb, die so rot-grün ausfiel, daß man sich frug, ob die Kanzlerin wirklich ein CDU- Parteimitglied sei und jetzt, wo sie sich als neue Oppositonspartei wieder CDU ähnlicher inszeniert, ist sie deshalb zu kritisieren. Denn das wahre „Christliche“ vertreten heute nur noch die „Grünen“ und die „Roten“. 

Zum Urheber dieses Kath de Artikels schreibt "Wikipedia":  "Georg Essen gehört zu den katholischen Theologen, die auf die Ausarbeitung eines strikt neuzeitlich orientierten Begriffs von Theologie dringen, die die wesentlichen Einsichten der von Immanuel Kant und dem Deutschen Idealismus ausgehenden Einsichten der Philosophie der Moderne konstruktiv aufgreift und verarbeitet. Damit positioniert Georg Essen sich im Horizont liberalkatholischer Traditionen, wie sie bereits in der Sattelzeit der Moderne um 1800 entwickelt wurden." Das "Christliche" ist also nichts anderes als mit religiösem Dekor verzierter Liberalismus.

Theologisch geurteilt  ist es aber völlig indiskutabel, die Substanz der  christlichen Religion ineins zu setzen mit einem religiös aufgebrezeltem Liberalismus. 


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