Sonntag, 28. April 2024

Ist die Kirche überflüssig? Ist Gott gar umsonst Mensch geworden? Irritierendes von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.

 

Ist die Kirche überflüssig? Irritierendes von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.


Es steht tatsächlich schwarz auf weiß in seinem Buch:“Einführung in das Christentum“ „Zur Rettung des bloß Einzelnen bedürfte es weder der Kirche noch einer Heilsgeschichte, noch einer Menschwerdung und Passion Gottes in der Welt.“ So schrieb es dieser Mozart der Theologie in dem „Exkurs: Strukturen des Christlichen“in diesem Buch.Wenn ein Einzelner also ohne all dies gerettet werden könnte, dann könnten auch alle, jeder Einzelne für sich so gerettet werden können.Es ist keine maßlose Übertreibung, wenn gesagt werden würde, daß das als die heutige Mehrheitsmeinung in der Kirche angesehen wird!

Theologisch ausbuchstabiert hieße das: Gott liebt jeden Menschen, so wie er ist. Das hat Gott uns durch Jesus in Wort und Tat offenbart, aber was er offenbart hat, gilt jedem, egal ob er es glaubt oder auch nicht glaubt. Die Kirche als ein Heilsvermittelungsinstitut ist somit überflüssig, sie wird nur dazu gebraucht, daß Menschen organisiert dann die Liebe Gottes zu allen Menschen ummünzen in die praktizierte Nächstenliebe.

Diese Textpassage, die der Autor noch als der Theologieprofessor Ratzinger geschrieben hat, sagt ja nun nicht nur aus, daß die Kirche für das Heil überflüssig sei, sondern daß selbst Gottes Menschwerdung und Christi Leiden am Kreuz und darüber hinaus die gesamte Heilsgeschichte,anfangend mit der Verschonung des Brudermörders Kain bis zur Apokalypse, wie sie sie uns die Johannesoffenbarung voraussagt, überflüssig sei. Alles was uns der Sohn Gottes als Lehrer gelehrt hat, sei überflüssig, daß er die Kirche gegründet hat,ihr die hl. Sakramente eingesetzt hat, daß er ihr den Auftrag zur Verkündigung gegeben hat.

Es ist nicht vorstellbar, daß daß Herr Ratzinger noch als Papst Benedikt so geschrieben hätte,leider hat er aber noch im Jahre 2000 dies unverändert neu erscheinen lassen. Hätte hier nicht eine Fußnote hinzugefügt werden müssen: Ein großer Irrtum meinerseits! Das Schlimmste: Fast alles, was in diesem Buche an Gutem geschrieben steht,interessiert heute wohl nur noch Kirchenhistoriker oder Papstkritikern: So gut fing er an und dann wurde der Verfasser leider immer conservativer, aber nur diese Äußerung scheint nachhaltig wirksam geworden zu sein. Schon die allgemeine Meinung der Gleichgültgkeit aller Religionen läßt sich ja aus dieser Äußerung herausdeduzieren. Daß selbst für den Christen die Kirche unwichtig ist, ergibt sich daraus ebenso: 95 Prozent der Katholiken Deutschlands praktizieren das und die Austretenden am konsequentesten.

Aber reden wir nicht immer zu kirchenzentristisch. Was mag wohl Jesus Christus dazu sagen,wenn nun ein Theologieprofessor ihm bescheinigt:Alles, was Du tatest, war umsonst und vergeblich- Du hättest ruhig im Himmel verbleiben können.

Diese Passage in der „Einführung in das Christentum“ demonstriert uns, welche Verwirrungen und Abstrusitäten das 2.Vaticanum hervorbringen konnte, aber auch, daß der Autor dann im Laufe seines weiteren Lebens sich abwenden konnte von diesen Confusionen der nachkonziliaren Zeit.


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