Freitag, 26. April 2024

„Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe“ Die Krise der Kirche-Ursachenforschung

 

Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe“



So berichtet Kath net am 25.4.2024. „Lediglich“? In der Bundes-republik sind es durchschnittlich weniger, 5 Prozent wird geschätzt. Leicht fiele es nun , eine allgemeine Publikumsbeschimpfung los-zutreten, aber diese Leichtigkeit könnte auch als eine Anmahnung verstanden werden, daß man es sich so zu leicht macht.

Vielleicht verlangen dunkle Zeiten ein verquerres Nachdenken, um den Phänomen solcher Zeiten gerecht zu werden. „Als Saul das Lager der Philister sah,bekam er große Angst,und sein Herz begann zu zittern.Da befragte Saul den Herrn,aber der Herr gab ihm keine Antwort,weder durch Träume noch durch die Losorakel noch durch die Propheten.“ (1.Sam 28,5f) Saul, der von Gott für Israel erwählte König wendet sich angesichts der bedrohlichen Macht der Feinde Israels an seinen Gott, er befrägt ihn.Nur, Gott antwortet ihm nicht wie sonst durch Träume, durch die Losorakel der Priester und auch nicht durch einen Propheten.

Für die heutige Theologie ist das einfach unvorstellbar geworden: Gott schweigt nie,er ist als die Liebe permanent präsent,für uns da, nur wir Menschen wollen halt nicht immer auf ihn hören.Gott kann uns keine Probleme bereiten, es können nur menschengemachte geben! Ist es wirklich auszuschließen, daß die Krise der Kirche, wie daß Gott seinem König Saul nicht mehr antworten wollte, Gottes eigene Gericht über seine Kirche ist? Gäbe es, um es mal etwas salopp zu formulieren, nicht gute Gründe dafür, daß Gott seiner Kirche zürne oder kann man ohne Bedenken wirklich sagen, daß Gott zwar im Alten Bund seinem erwählten Volke gezürnt habe, daß aber im Neuen Bund seinem Volke, der Kirche nie mehr zürnen würde?

Zu wenige wollen noch Priester der Kirche werden, diese Klage ist wohlbekannt, aber ist dabei selbstverständlich zu unterstellen, daß Gott zwar genügend berufe, daß es dann aber an den Berufenen läge, daß viele eben den Ruf Gottes kein Gehör schenkten? So riefe dann auch Gott sein Volk durch das Geläut der Kirchenglocken zum Gottesdienst, aber die Allermeisten überhörten dann diesen Ruf Gottes!

Leicht fällt es,zigtausend Gründe ausfindig zu machen, warum der postmoderne Mensch nicht mehr die Gottesdienste aufsucht und was die Kirche eben alles dabei falsch mache. Wie nun, wenn genau dieser Gedanke der ist, in dem sich die wahre Tiefe der heutigen Krise der Kirche erst manifestiert: Gott bereitet uns keine Probleme, es existieren nur menschenverursachte und die müßten mit menschlichen Maßnahmepaketen auch lösbar sein! 

Gott wird eben in der heutigen Theologie nicht ernst genommen. Man erinnere sich mal an des Apostelfürsten Pauli Rede von Gott: Vor wem will uns der Sohn Gottes retten? Vor dem Zornesgericht Gottes. (1.Thessalonicher, 1.9f) Gott ist für diesen Apostel das Problem schlechthin, für die jetzige Theologie gibt es nur noch Probleme mit dem Menschen.  



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