Freitag, 7. August 2020

Wo Religion ist, soll Wissenschaft werden! Oder die Lust zum Eigentorschießen

Welcher Torwart kennt dies nicht, wenn Stürmer, übereifrig und ungeschickt im eigenen Strafraum aushelfend den Ball dann unhaltbar ins eigene Tor versenken: gescheiterte Apologeten. Das gibt es auch in der Kirche. Ein peinliches Beispiel dafür präsentiert kath de mit dem Artikel: Die Kirche und die Hexen: Sollten "weise Frauen" vernichtet werden? , am 2.8.2020. Es geht also um den antikirchlichen Klassiker der Hexen verfolgenden Kirche in apologetischer Intention.

Wettermagie, Teufelspakt, Schadenszauber – das ist natürlich Unsinn. Wie auch so vieles, was man über die Hexenverfolgung bis heute hören und lesen kann. Denn so falsch die damals unterstellten Zusammenhänge und so haarsträubend der Aberglaube, so falsch und haarsträubend sind manche Unterstellung der Römisch-Katholischen Kirche gegenüber. Sie habe die Verfolgung betrieben, sie habe damit "weise Frauen" unterdrücken wollen. Doch an der Hexen- und Zaubererverfolgung hat die katholische Kirche und die von ihr eingesetzte Inquisition nur einen geringen Anteil.“

Wettermagie, Teufelspakt, Schadenzauber“ das sei „natürlich Unsinn“. Wenn das aber nur Unsinn war, warum beteiligte sich die Kirche dann an der Bekämpfung der Verursacher dieser Zauberpraktiken, wenn auch nur geringfügig? Dann wird es noch richtig vulgärsoziologisch:

Mitteleuropa, beginnende Neuzeit. Der Klimawandel trifft die Menschen hart. Irgendjemand muss Schuld sein an Missernten und langen, harten Wintern. Der Sündenbock ist schnell gefunden: Hexen und Zauberer hätten, so die populäre Vorstellung, durch böse Wettermagie die klimatischen Extremereignisse hervorgerufen und die Ordnung zerstört. Die Macht für diese negativen Interventionen käme direkt vom Teufel, so der Aberglaube im Volk, das zum Schutz vor diesen schädlichen Umtrieben die Verfolgung von angeblichen Hexen und Zauberern verlangte, wenn sie nicht gleich Selbstjustiz betrieb.“

Also so entsteht der Aberglaube: Menschen stehen vor einem Phänomen, dem Klimawandel, das sie nicht begreifen können. Deshalb greifen sie zu abergläubischen Verschwörungstheorien, daß Hexen und Zauberer im Bund mit dem Teufel diesen Klimawandel herbeigezaubert hätten. Hier wird einfach das religionskritische Narrativ, Religionen gäbe es, weil Menschen Naturkatastrophen noch nicht naturwissensschaftlich sich erklären konnten, ummoduliert zur Kritik eines populären Aberglaubens an das Wirken des Teufels, daß der Pakte mit Menschen schlösse: Ich tue Dir das, wenn Du mir das gibst. Wo also Religion ist, da soll Wissenschaft werden, denn die abergläubige Religion lebt ja nur, solange der Mensch unwissend ist, noch nicht hinreichend die Naturwissenschaften entwickelt hat.

Sollte das dann heißen, daß auch Teile der Kirche diese abergläubige Vorstellung geteilt haben und so- wenn auch nur geringfügig- an der Hexenverfolgung mitwirkten? Hätte der Verfasser statt dieser vulgärsoziologischen Religionskritik, die Religion verdanke sich der Unwissenheit, die hl. Schrift befragt, woher die Vorstellung eines Teufelspaktes käme, dann hätte er- o Graus- Jesus Christus selbst als den Urheber der Teufelspaktvorstellung erkennen müssen. Denn der Leibhaftige schlug ja in verscherischer Intention Jesus selbst einen Teufelspakt vor: Ich mache Dich zum Herren über alle weltlichen Mächte, wenn Du mich dafür anbetest. Das ist die Struktur des Teufelspaktes:

a) Er beruht auf der Freiwilligkeit. Der so Angesprochene kann Ja oder Nein zum vorgeschlagenen Pakt sagen.

b) Der Teufel bietet ein Gut an, das dem so Versuchten als begehrenswert erscheint. Wichtig ist dabei, daß Jesus nicht urteilt: Was Du verheißt, kannst Du gar nicht realisieren, Du betrügst einfach. Nein, der Sohn Gottes traut dem Teufel wirklich zu, das Verheißende realisieren zu können. Der Teufel ist ja ein gefallener Engel und so sehr mächtig, nicht allmächtig wie Gott aber übernatürlich mächtig.

c) Jesus kennt aber auch den Preis, den er dann dem Teufel dafür zu zahlen hat: Er gehört dann dem Teufel. Und darum sagt er Nein zu diesem Pakt mit dem Teufel. (Es wird Dostojewskis Großinquisitor vorbehalten sein, darum Jesus zu kritisieren: Wenn er doch nur diesen Pakt eingegangen wäre zum Wohle der Menschen!)



Sollte nun auch der Sohn Gottes in abergläubigen Vorstellungen verhaftet sich diese Versuchung nur erphantasiert haben, da er noch nicht wissenschaftlich gebildet erkannte, daß hier nur sein Unterbewußtsein zu ihm spricht in der Maskerade des Versuchers. Jesus kannte eben noch nicht Sigmund Freuds Unterbewußtsein!

Zu allen Zeiten hat die Kirche gelehrt, daß es den Teufel gibt und daß er Menschen zum Sündigen verführt und daß er dabei die Menschen nicht so versuchten kann, daß sie gezwungen Ja sagen müssen. Der Teufel kann nur verführen, wo der Verführte auch sich verführen lassen will, er also sein Ja spricht zum Teufel.

So reagierte die Kirche auf die populär- „abergläubige“ Vorstellung von Teufelspakten, die zum Nachteil von Menschen von Hexen und Zauberen vollzogen worden sind, gemäß ihrer eigenen Lehre vom Teufel. Der Teufelsglaube ist aus christlicher Sicht eben kein Aberglaube, sondern gehört selbst zur Lehre der Kirche. Es gibt zudem keinen legitimen theologischen Grund, auszuschließen, daß der Teufel nicht nur Jesus sondern auch anderen Menschen einen so gearteten Pakt vorschlägt und daß Versuchte dann ihr Ja sagen!

Gibt es das heute noch? Sicher, da wo Satanismus drauf steht, gerade auch bei einschlägigen Schwermetallmusikgruppen ist das in der Regel eher eine PR-Werbemaßnahme, aber das schließt nicht aus, daß es wirkliche Satanisten gibt, die ihrem Gott schwarze Messe feiern, die dann auch von dem Leibhaftigen erhört wird, daß er mit ihnen ist. Der praktizierte Satanismus wird maßlos verkannt, wird die Wahrheit verdrängt, daß der Teufel wirklich lebt und Menschen für sich in seinem Kampfe gegen Gott als Verbündete sucht, gerade auch in der Form des Teufelspaktes.Dem großen französischen Lyriker Boudelaire,(Die Blumen des Bösen) wird der Ausspruch zugeschrieben, daß noch nie der Teufel so erfolgreich war, seit dem man aufhörte, an ihn zu glauben.



Es ist wirklich ein Unglück, daß die Kirche aufgehört hat, dies Gebet zum Abschluß jeder Messe zu beten:

Heiliger Erzengel Michael, verteidige
uns im Kampfe; gegen die Bosheit und
die Nachstellungen des Teufels sei unser
Schutz. "Gott gebiete ihm", so bitten wir
flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen
Heerscharen, stoße den Satan und die
anderen bösen Geister, die in der Welt
umhergehen, um die Seelen zu verderben,
durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen. 

 

Es muß aber festgehalten werden, daß mit dieser plumpen Vulgärsoziologie, die abergläubige Religion verdanke sich der Unwissenheit die christliche Religion sich selbst attackiert und so den Atheismus fördert.  
















Welcher Torwart kennt dies nicht, wenn Stürmer, übereifrig und ungeschickt im eigenen Strafraum aushelfend den Ball dann unhaltbar ins eigene Tor versenken: gescheiterte Apologeten. Das gibt es auch in der Kirche. Ein peinliches Beispiel dafür präsentiert kath de mit dem Artikel: Die Kirche und die Hexen: Sollten "weise Frauen" vernichtet werden? , am 2.8.2020. Es geht also um den antikirchlichen Klassiker der Hexen verfolgenden Kirche in apologetischer Intention.


Wettermagie, Teufelspakt, Schadenszauber – das ist natürlich Unsinn. Wie auch so vieles, was man über die Hexenverfolgung bis heute hören und lesen kann. Denn so falsch die damals unterstellten Zusammenhänge und so haarsträubend der Aberglaube, so falsch und haarsträubend sind manche Unterstellung der Römisch-Katholischen Kirche gegenüber. Sie habe die Verfolgung betrieben, sie habe damit "weise Frauen" unterdrücken wollen. Doch an der Hexen- und Zaubererverfolgung hat die katholische Kirche und die von ihr eingesetzte Inquisition nur einen geringen Anteil.“

Wettermagie, Teufelspakt, Schadenzauber“ das sei „natürlich Unsinn“. Wenn das aber nur Unsinn war, warum beteiligte sich die Kirche dann an der Bekämpfung der Verursacher dieser Zauberpraktiken, wenn auch nur geringfügig? Dann wird es noch richtig vulgärsoziologisch:

Mitteleuropa, beginnende Neuzeit. Der Klimawandel trifft die Menschen hart. Irgendjemand muss Schuld sein an Missernten und langen, harten Wintern. Der Sündenbock ist schnell gefunden: Hexen und Zauberer hätten, so die populäre Vorstellung, durch böse Wettermagie die klimatischen Extremereignisse hervorgerufen und die Ordnung zerstört. Die Macht für diese negativen Interventionen käme direkt vom Teufel, so der Aberglaube im Volk, das zum Schutz vor diesen schädlichen Umtrieben die Verfolgung von angeblichen Hexen und Zauberern verlangte, wenn sie nicht gleich Selbstjustiz betrieb.“

Also so entsteht der Aberglaube: Menschen stehen vor einem Phänomen, dem Klimawandel, das sie nicht begreifen können. Deshalb greifen sie zu abergläubischen Verschwörungstheorien, daß Hexen und Zauberer im Bund mit dem Teufel diesen Klimawandel herbeigezaubert hätten. Hier wird einfach das religionskritische Narrativ, Religionen gäbe es, weil Menschen Naturkatastrophen noch nicht naturwissensschaftlich sich erklären konnten, ummoduliert zur Kritik eines populären Aberglaubens an das Wirken des Teufels, daß der Pakte mit Menschen schlösse: Ich tue Dir das, wenn Du mir das gibst. Wo also Religion ist, da soll Wissenschaft werden, denn die abergläubige Religion lebt ja nur, solange der Mensch unwissend ist, noch nicht hinreichend die Naturwissenschaften entwickelt hat.

Sollte das dann heißen, daß auch Teile der Kirche diese abergläubige Vorstellung geteilt haben und so- wenn auch nur geringfügig- an der Hexenverfolgung mitwirkten? Hätte der Verfasser statt dieser vulgärsoziologischen Religionskritik, die Religion verdanke sich der Unwissenheit, die hl. Schrift befragt, woher die Vorstellung eines Teufelspaktes käme, dann hätte er- o Graus- Jesus Christus selbst als den Urheber der Teufelspaktvorstellung erkennen müssen. Denn der Leibhaftige schlug ja in verscherischer Intention Jesus selbst einen Teufelspakt vor: Ich mache Dich zum Herren über alle weltlichen Mächte, wenn Du mich dafür anbetest. Das ist die Struktur des Teufelspaktes:

a) Er beruht auf der Freiwilligkeit. Der so Angesprochene kann Ja oder Nein zum vorgeschlagenen Pakt sagen.

b) Der Teufel bietet ein Gut an, das dem so Versuchten als begehrenswert erscheint. Wichtig ist dabei, daß Jesus nicht urteilt: Was Du verheißt, kannst Du gar nicht realisieren, Du betrügst einfach. Nein, der Sohn Gottes traut dem Teufel wirklich zu, das Verheißende realisieren zu können. Der Teufel ist ja ein gefallener Engel und so sehr mächtig, nicht allmächtig wie Gott aber übernatürlich mächtig.

c) Jesus kennt aber auch den Preis, den er dann dem Teufel dafür zu zahlen hat: Er gehört dann dem Teufel. Und darum sagt er Nein zu diesem Pakt mit dem Teufel. (Es wird Dostojewskis Großinquisitor vorbehalten sein, darum Jesus zu kritisieren: Wenn er doch nur diesen Pakt eingegangen wäre zum Wohle der Menschen!)



Sollte nun auch der Sohn Gottes in abergläubigen Vorstellungen verhaftet sich diese Versuchung nur erphantasiert haben, da er noch nicht wissenschaftlich gebildet erkannte, daß hier nur sein Unterbewußtsein zu ihm spricht in der Maskerade des Versuchers. Jesus kannte eben noch nicht Sigmund Freuds Unterbewußtsein!

Zu allen Zeiten hat die Kirche gelehrt, daß es den Teufel gibt und daß er Menschen zum Sündigen verführt und daß er dabei die Menschen nicht so versuchten kann, daß sie gezwungen Ja sagen müssen. Der Teufel kann nur verführen, wo der Verführte auch sich verführen lassen will, er also sein Ja spricht zum Teufel.

So reagierte die Kirche auf die populär- „abergläubige“ Vorstellung von Teufelspakten, die zum Nachteil von Menschen von Hexen und Zauberen vollzogen worden sind, gemäß ihrer eigenen Lehre vom Teufel. Der Teufelsglaube ist aus christlicher Sicht eben kein Aberglaube, sondern gehört selbst zur Lehre der Kirche. Es gibt zudem keinen legitimen theologischen Grund, auszuschließen, daß der Teufel nicht nur Jesus sondern auch anderen Menschen einen so gearteten Pakt vorschlägt und daß Versuchte dann ihr Ja sagen!



Gibt es das heute noch? Sicher, da wo Satanismus drauf steht, gerade auch bei einschlägigen Schwermetallmusikgruppen ist das in der Regel eher eine PR-Werbemaßnahme, aber das schließt nicht aus, daß es wirkliche Satanisten gibt, die ihrem Gott schwarze Messe feiern, die dann auch von dem Leibhaftigen erhört wird, daß er mit ihnen ist. Der praktizierte Satanismus wird maßlos verkannt, wird die Wahrheit verdrängt, daß der Teufel wirklich lebt und Menschen für sich in seinem Kampfe gegen Gott als Verbündete sucht, gerade auch in der Form des Teufelspaktes.Dem großen französischen Lyriker Boudelaire,(Die Blumen des Bösen) wird der Ausspruch zugeschrieben, daß noch nie der Teufel so erfolgreich war, seit dem man aufhörte, an ihn zu glauben.



Es ist wirklich ein Unglück, daß die Kirche aufgehört hat, dies Gebet zum Abschluß jeder Messe zu beten:

Heiliger Erzengel Michael, verteidige
uns im Kampfe; gegen die Bosheit und
die Nachstellungen des Teufels sei unser
Schutz. "Gott gebiete ihm", so bitten wir
flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen
Heerscharen, stoße den Satan und die
anderen bösen Geister, die in der Welt
umhergehen, um die Seelen zu verderben,
durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen.


























 

1 Kommentar: