„Ich
habe Euch nichts zu sagen!“, das war und ist die Botschaft der
Katholischen Kirche und des Protestantismuses in dieser Notzeit. Was
sie dann doch sagte, das war nur eine Wiederholung der
Regierungserklärungen in gelegentlich etwas feierlicherem Tonfall.
Die Materie der Theologie ist Gott, bzw alles in seiner Relation:
von, in und zu Gott. Aber die Coronaseuche habe eben nichts mit Gott
zu tuen, das sei etwas rein Weltimmanenntes, außerhalb von Gottes
Wirken.
Nur,
kann es wirklich in der Welt ein Ereignis geben, das nichts mit Gott
zu tuen habe? Das ist, da Gott notwendig als alllmächtig zu denken
ist, undenkbar. Nur einer, der mächtiger als Gott ist, könnte ja
gegen Gottes Willen etwas Gottwidriges realisieren. Also muß die
Coronaseuche von Gott zumindest zugelassen, oder gar selbst bewirkt,
gedacht werden.
Wäre
Gott uns ein reiner Willkürgott, dann könnte die Kirche wirklich
nichts zu dieser Causa sagen, aber Gott offenbart sich nicht so: Er
straft zwar Sünden hier auf Erden schon und nicht erst durch das
eschatologische Endgericht, die Bibel bezeugt dies, aber gerade nicht
willkürlich. Gott straft gerecht. Dabei ist sein Bestrafen privater
von dem Bestrafen öffentlicher Sünden zu unterscheiden. Zur
Veranschaulichung: töte ich jemanden, dann ist das eine Privatsünde,
die Tötung von Kindern im Mutterleibe ist dagegen eine öffentliche
Sünde, weil sie eine gesellschaftlich erlaubte Tötung ist.
Öffentliche Sünden bestraft Gott kollektiv, wie etwa durch die
Sintfut oder wie er Sodom und Gomorra strafte.
Woher
weiß man nun, daß die Coronaseuche kein göttliches Strafgericht
unserer öffentlichen Sünden ist? Weil Gott sie nicht als solche
offenbart hat?Nur, hat Gott uns nicht durch die hl. Schrift
offenbart, daß er Sünden auch hier auf Erden schon straft.
Zumindest hätte es nicht a priori ausgeschlossen werden kann, daß
Gott jetzt so uns straft.Aber von einem solchen Gott will man in der
heutigen Theologie nichts wissen. Diese Seite Gottes ist eben
wegzensiert worden.Nicht einmal von einem Zulassen Gottes ist
gesprochen worden. Wenn aber das Ereignis dieser Seuche gar nichts
mit Gott zu tun hätte,wie sollte es dann sinnvoll sein, in dieser
Causa zu ihm zu beten.Ach, die Theologie auf der Höhe der Zeit lehrt
ja schon seit langem, daß Gott gar keine Gebete erhören kann. (Vgl
mein Buch: Der zensierte Gott).
Weil
Gott als für diese Seuche nichtzuständig erkannt worden ist,
deshalb schwieg die Kirche,weil sie als Kirche dazu nichts (mehr)zu
sagen hat.Sie konnte sich so nur dem Weltgerede weiterhin
anschließen, ihre ihr eigene Sachkompetenz vergessend.
Weil
Gott nur noch als Liebe vorgestellt wird, kann er nicht mehr anders
alss moralisch appellieren der Not der Welt gegenüber gepredigt
werden: Gott will die Seuche nicht, aber wie könnte etwas in der
Welt gegen den Willen des allmächtigen Gottes sich ereignen?Das Resultat ist ein weltloser Gott und eine gottlose Welt, sodaß nur noch Gottes moralischer Appell Gott und die Welt verbindet.
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