Sonntag, 2. August 2020

Zum Schweigen der Kirche in den Zeiten der Coronaseuche


Ich habe Euch nichts zu sagen!“, das war und ist die Botschaft der Katholischen Kirche und des Protestantismuses in dieser Notzeit. Was sie dann doch sagte, das war nur eine Wiederholung der Regierungserklärungen in gelegentlich etwas feierlicherem Tonfall. Die Materie der Theologie ist Gott, bzw alles in seiner Relation: von, in und zu Gott. Aber die Coronaseuche habe eben nichts mit Gott zu tuen, das sei etwas rein Weltimmanenntes, außerhalb von Gottes Wirken.
Nur, kann es wirklich in der Welt ein Ereignis geben, das nichts mit Gott zu tuen habe? Das ist, da Gott notwendig als alllmächtig zu denken ist, undenkbar. Nur einer, der mächtiger als Gott ist, könnte ja gegen Gottes Willen etwas Gottwidriges realisieren. Also muß die Coronaseuche von Gott zumindest zugelassen, oder gar selbst bewirkt, gedacht werden.
Wäre Gott uns ein reiner Willkürgott, dann könnte die Kirche wirklich nichts zu dieser Causa sagen, aber Gott offenbart sich nicht so: Er straft zwar Sünden hier auf Erden schon und nicht erst durch das eschatologische Endgericht, die Bibel bezeugt dies, aber gerade nicht willkürlich. Gott straft gerecht. Dabei ist sein Bestrafen privater von dem Bestrafen öffentlicher Sünden zu unterscheiden. Zur Veranschaulichung: töte ich jemanden, dann ist das eine Privatsünde, die Tötung von Kindern im Mutterleibe ist dagegen eine öffentliche Sünde, weil sie eine gesellschaftlich erlaubte Tötung ist. Öffentliche Sünden bestraft Gott kollektiv, wie etwa durch die Sintfut oder wie er Sodom und Gomorra strafte.
Woher weiß man nun, daß die Coronaseuche kein göttliches Strafgericht unserer öffentlichen Sünden ist? Weil Gott sie nicht als solche offenbart hat?Nur, hat Gott uns nicht durch die hl. Schrift offenbart, daß er Sünden auch hier auf Erden schon straft. Zumindest hätte es nicht a priori ausgeschlossen werden kann, daß Gott jetzt so uns straft.Aber von einem solchen Gott will man in der heutigen Theologie nichts wissen. Diese Seite Gottes ist eben wegzensiert worden.Nicht einmal von einem Zulassen Gottes ist gesprochen worden. Wenn aber das Ereignis dieser Seuche gar nichts mit Gott zu tun hätte,wie sollte es dann sinnvoll sein, in dieser Causa zu ihm zu beten.Ach, die Theologie auf der Höhe der Zeit lehrt ja schon seit langem, daß Gott gar keine Gebete erhören kann. (Vgl mein Buch: Der zensierte Gott).
Weil Gott als für diese Seuche nichtzuständig erkannt worden ist, deshalb schwieg die Kirche,weil sie als Kirche dazu nichts (mehr)zu sagen hat.Sie konnte sich so nur dem Weltgerede weiterhin anschließen, ihre ihr eigene Sachkompetenz vergessend.


Weil Gott nur noch als Liebe vorgestellt wird, kann er nicht mehr anders alss moralisch appellieren der Not der Welt gegenüber gepredigt werden: Gott will die Seuche nicht, aber wie könnte etwas in der Welt gegen den Willen des allmächtigen Gottes sich ereignen?Das Resultat ist ein weltloser Gott und eine gottlose Welt, sodaß nur noch Gottes moralischer Appell Gott und die Welt verbindet.


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