"Da macht man in seinen alten Tagen noch Erfahrungen, die man nie für möglich gehalten hätte.Ich bin ein gläubiger Mensch ["Die Hände der Frau hielten einen Rosenkranz umschlungen,den sie offenbar im Halbdunkeln gebetet hatte"S.19],meine Herren von der Zeitung.Und deshalb halte ich nichts auf dieser Welt für unmöglich.Der Schöpfer ist zu allem fähig, und er kann uns Mächte und Kräfte offenbaren, die wir mit unserem kleinen Verstand nicht fassen können. Was hat er alles durch seine Heiligen bewirkt, nicht wahr? Aber man muß gut unterscheiden zwischen den Kräften des Guten und des Bösen."
Wo findet sich dies Bekenntnis wohl? Auf der Internetseite: katholisch de? Mitnichten: Da lesen wir in einem Artikel zu den Stigmatiesierungen von Heiligen als Angriff auf den in conservativen Kreisen so verehrten heilig gesprochenen Pater Pius am 20.9. 2018:
"Am 2002 kanonisierten Padre Pio zeigt sich, dass die Echtheit der Stigmata auch für eine tiefe Verehrung durch die Gläubigen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Kritiker hatten schon zu Lebzeiten den Verdacht geäußert, der Pater habe sich seine Wundmale mit ätzenden Stoffen selbst zugefügt. Eine vatikanische Untersuchungskommission wertete die Stigmata in den 1930er-Jahren dagegen als Ergebnis von Autosuggestion – sah also eine durch das Unterbewusstsein gesteuerte Herbeiführung der Wunden." Der Kampf gegen den Wunderglauben zählt nun mal zu den wichtigsten Punkten der Reformagenda aller Modernisten. Gott wirkt keine Wunder, der Sohn Gottes und alle Heiligen auch nicht (daß die Bibel anderes aussagt: umso trauriger), sodaß alles als Wunder Geglaubte rein weltimmanent erklärbar ist.
Wo steht also dies Bekenntnis? In einem "Trivialroman", verfaßt von Dan Shocker (ein Pseudonym): "Die Geister Girls von W. in der Romanheftserie: Larry Brent, Nr 98, S.19. Wie kommt es, daß das, was auf der katholischen Internetseite kath de nie zu lesen sein wird, stattdessen in einem Trivialroman erscheint?
Ist etwa der katholische Glaube aus der Kirche ausgewandert und dort weitestgehend durch einen einfachen Humanitarismus ersetzt worden, in dem Gott nur noch als Appell zur Humanität fungiert und findet so der Glaube sein Exil etwa in so einer Gruselkrimiserie? Vielleicht ist aber auch die Welt des Horrors eine, die sich durch eine eigentümliche Nähe zur Religion auszeichnet, daß da, wo an das Böse noch geglaubt wird, auch der Glaube an etwas übernatürlich Gutes lebendig ist, denn wie könnte letztlich ohne Gott das radical Böse besiegt werden? Der Humanitarismus dagegen kennt nichts wirklich Böses, nur von Menschen falsch Gemachtes, und dann sind die Menschen auch für ihr böses Tuen gar nicht verantwortlich, weil ja immer die Gesellschaft verantwortlich ist für menschliches Fehlverhalten. Deshalb ist auch der Kampf gegen das Böse eine rein menschliche Aufgabe, zu der es keine übernatürliche Hilfe bedarf. Wie anders das Genre des Horrorromanes, in dem böse Wesen durch geweihte Kreuze etwa bekämpft werden? Aber das gehört alles in die Welt des Aberglaubens, der die reale Welt gegenübersteht, die durch die Aufklärung Entzauberte (Max Weber) in die genaugenommen auch ein lebendiger Gott nicht mehr hineinpaßt: Gott darf da nichts mehr wirken, nicht mal die Wundmale Christi an dem heiligen Pater Pio!
Nur: Ist es nicht bedenkenswert, daß der Schauerroman nach der Aufklärung erst das Licht der Welt erblickte, man denke an M.G.Lewis:Der Mönch oder an E.T.A.Hoffmann: Die Elixiere des Teufels.Dieses Niveau erreicht selbstredend die Larry Brent Serie nicht, aber das heißt noch lange nicht, daß diese nicht Romane ein einzigartiges Lesevergnügen bereiten uns vor Augen führend, daß es zwischen Himmel und Erde viel mehr gibt, als die Schulweisheit wahrhaben will (Shakespeare) und das ist das Fundamentalbekenntnis jeder Religion!
Corollarium 1
Wer kann als Subjekt in der Geschichte gelten? Hier besteht die Rationalisierung der Geschichte durch die Aufklärung schlicht in dem Ausschluß von allen übernatürlichen Subjekte aus der Geschichte: kein Gott, kein Teufel, keine Engel und keine Daimonen, denn in der Geschichte agieren nur Menschen, wobei einige durch ihren Glauben an Gott und Teufel, Engel und Daimonen zu ihrem Tuen motiviert wurden, aber nie wirken solche Wesen in der Geschichte.Dies berühmte Karl Marx Votum veranschaulicht das Geschichtsverständnis der Moderne:
"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen." Weil die Geschichte nicht frei und selbstgewählt gemacht wird von den Menschen erscheint sie ihnen fremdbestimmt. Der Glaube nun an übernatürliche Wesen, die die Geschichte bestimmen, gründet sich so in dieser Nichtselbstgewähltheit der Geschichte. Erfassen sich die Menschen erst selbst als freie Hervorbringer ihrer Geschichte, dann verschwindet dieser Glaube an Übernatürliches.
"Am 2002 kanonisierten Padre Pio zeigt sich, dass die Echtheit der Stigmata auch für eine tiefe Verehrung durch die Gläubigen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Kritiker hatten schon zu Lebzeiten den Verdacht geäußert, der Pater habe sich seine Wundmale mit ätzenden Stoffen selbst zugefügt. Eine vatikanische Untersuchungskommission wertete die Stigmata in den 1930er-Jahren dagegen als Ergebnis von Autosuggestion – sah also eine durch das Unterbewusstsein gesteuerte Herbeiführung der Wunden." Der Kampf gegen den Wunderglauben zählt nun mal zu den wichtigsten Punkten der Reformagenda aller Modernisten. Gott wirkt keine Wunder, der Sohn Gottes und alle Heiligen auch nicht (daß die Bibel anderes aussagt: umso trauriger), sodaß alles als Wunder Geglaubte rein weltimmanent erklärbar ist.
Wo steht also dies Bekenntnis? In einem "Trivialroman", verfaßt von Dan Shocker (ein Pseudonym): "Die Geister Girls von W. in der Romanheftserie: Larry Brent, Nr 98, S.19. Wie kommt es, daß das, was auf der katholischen Internetseite kath de nie zu lesen sein wird, stattdessen in einem Trivialroman erscheint?
Ist etwa der katholische Glaube aus der Kirche ausgewandert und dort weitestgehend durch einen einfachen Humanitarismus ersetzt worden, in dem Gott nur noch als Appell zur Humanität fungiert und findet so der Glaube sein Exil etwa in so einer Gruselkrimiserie? Vielleicht ist aber auch die Welt des Horrors eine, die sich durch eine eigentümliche Nähe zur Religion auszeichnet, daß da, wo an das Böse noch geglaubt wird, auch der Glaube an etwas übernatürlich Gutes lebendig ist, denn wie könnte letztlich ohne Gott das radical Böse besiegt werden? Der Humanitarismus dagegen kennt nichts wirklich Böses, nur von Menschen falsch Gemachtes, und dann sind die Menschen auch für ihr böses Tuen gar nicht verantwortlich, weil ja immer die Gesellschaft verantwortlich ist für menschliches Fehlverhalten. Deshalb ist auch der Kampf gegen das Böse eine rein menschliche Aufgabe, zu der es keine übernatürliche Hilfe bedarf. Wie anders das Genre des Horrorromanes, in dem böse Wesen durch geweihte Kreuze etwa bekämpft werden? Aber das gehört alles in die Welt des Aberglaubens, der die reale Welt gegenübersteht, die durch die Aufklärung Entzauberte (Max Weber) in die genaugenommen auch ein lebendiger Gott nicht mehr hineinpaßt: Gott darf da nichts mehr wirken, nicht mal die Wundmale Christi an dem heiligen Pater Pio!
Nur: Ist es nicht bedenkenswert, daß der Schauerroman nach der Aufklärung erst das Licht der Welt erblickte, man denke an M.G.Lewis:Der Mönch oder an E.T.A.Hoffmann: Die Elixiere des Teufels.Dieses Niveau erreicht selbstredend die Larry Brent Serie nicht, aber das heißt noch lange nicht, daß diese nicht Romane ein einzigartiges Lesevergnügen bereiten uns vor Augen führend, daß es zwischen Himmel und Erde viel mehr gibt, als die Schulweisheit wahrhaben will (Shakespeare) und das ist das Fundamentalbekenntnis jeder Religion!
Corollarium 1
Wer kann als Subjekt in der Geschichte gelten? Hier besteht die Rationalisierung der Geschichte durch die Aufklärung schlicht in dem Ausschluß von allen übernatürlichen Subjekte aus der Geschichte: kein Gott, kein Teufel, keine Engel und keine Daimonen, denn in der Geschichte agieren nur Menschen, wobei einige durch ihren Glauben an Gott und Teufel, Engel und Daimonen zu ihrem Tuen motiviert wurden, aber nie wirken solche Wesen in der Geschichte.Dies berühmte Karl Marx Votum veranschaulicht das Geschichtsverständnis der Moderne:
"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen." Weil die Geschichte nicht frei und selbstgewählt gemacht wird von den Menschen erscheint sie ihnen fremdbestimmt. Der Glaube nun an übernatürliche Wesen, die die Geschichte bestimmen, gründet sich so in dieser Nichtselbstgewähltheit der Geschichte. Erfassen sich die Menschen erst selbst als freie Hervorbringer ihrer Geschichte, dann verschwindet dieser Glaube an Übernatürliches.
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