Donnerstag, 21. März 2019

Kardinal Marx Endkampf wider Rom?

"Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und einige bischöfliche Adlaten in Deutschland gehen inzwischen soweit, den Zölibat, die Lehre über die Homosexualität und die Rolle der Frau in der Kirche „verbindlich“ in Frage stellen zu wollen. Je näher die Amazonassynode rückt, desto ungeduldiger und ungestümer geben sich jene zu erkennen, die eine "tiefere Agenda" mit der Synode verknüpfen." So kommentiert Kath info am 20.3. des Jahres sicher nicht unzutreffend den augenblicklichen Kampf um Rom, den Kampf wider die Katholische Kirche. 
Aber doch verleitet der Begriff der  tieferen Agenda zu Tiefgründigerem. Bildet diese Reformtrias von: Nein zum Zölibat, Ja zur Homosexualität und Ja zum Frauenpriestertum nicht nur ein Oberflächenphänomen einer tiefgründigeren Umgestaltung der Katholischen Kirche, die ihren Anfang in dem 2. Vaticanum nahm, dem Reformkonzil, das die Selbstprotestantisierung der Katholischen Kirche einleitete? Kardinal Marx fordert doch nur unter dem Vorwand der Mißbräuchsfälle, daß die augenfälligsten Differenzen zum Protestantismus jetzt überwunden werden sollen, daß  die Römisch-Katholische Kirche endlich die Reformation, protestantisch ausgelegt, in sich aufnimmt, um alles spezifisch Katholische als nicht mehr zeitgemäß abzulegen.
Aber so wird das Eigentliche der Protestantisierung der Katholischen Kirche noch nicht erfaßt. Das Spezifische des Katholischen kann erfaßt werden in der Kernaussage, daß Gott das Heil des Menschen vermittelt durch die Kirche wirkt, daß für den Protestantismus das Heil Gott unmittelbar wirkt und daß dann die "Kirche" nur noch der Ort des Antwortens der Gläubigen auf das ihnen zugekommende Heil ist. Die Moraltheologie respondiert damit nicht mehr die Frage, wie hat der Mensch zu leben, um das Heil zu erlangen, sondern frägt: Wie kann und darf der Mensch als von Gott Bejahter leben? Das ist die Grundlage der Humanisierung der Kirche, daß in ihr jeder Mensch als von Gott Bejahter angesehen wird und daß nun eingefordert wird, daß so jeder zu bejahen ist auch von der Kirche.  Die schlimmste Sünde sei so jede Art von Diskriminierung, denn Gott sage ja zu jedem sein Ja! 
Erst die völlige Beseitigung der Basislehren der Katholischen Kirche von der Sünde und der Erlösung des Menschen, vom göttlichen Gericht und seiner Gnade schuf so die Voraussetzungen dafür, daß nun die Morallehre der Kirche völlig umgeformt werden kann,daß ihr Fundament nun Gottes bedingungsloses Ja zu jedem ist, daß so das Heil gar nicht mehr vermittelt werden braucht, denn Gottes Liebe ist zu jedem unmittelbar. Das macht die Kirche als Kirche überflüssig und erlaubt es nun, daß es nur noch Vergemeinschaftungen von Gläubigen gibt, die sich nun für die Humaniserung der Welt einsetzen.    

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen