Montag, 18. März 2019

Zur Diktatur des Relativismus- alles "Erkennen" bringt nur die Zeitbedingtheit des Erkennens zum Ausdruck

"Das schöne Kunstwerk besteht autonom und einzigartig fort, während das misslungene Werk Teil der Biographie eines Individuums oder einer Gesellschaft ist."Nicolas Gomez Davila, Aphorismen: Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruß streift...,2007, S.29. 
Könnte nicht geurteilt werden, daß die heutige Wissenschaft die Theologie vor ihr als Produkte einer Biographie bedeutender Theologen oder einer zeitgeschichtlichen Epoche dekonstruiert, nur um sie so für uns als in einer anderen Zeit Lebenden als nicht mehr verbindlich zu bestimmen?  Alles einmal Gedachte sei eben so sehr durch die sie Hervorgebrachthabenden in ihrer Zeit bestimmt, daß sie uns nur noch Manifestationen vergangenen Denkens vergangener Zeit sein können. Erst so erklärt sich nun die Emphase, mit der nun gar von Bischöfen der Kirche -nach dem Mißbrauchsskandal- eine neue Theologie und eine neue Kirche gefordert wird. Der Sachbezug, daß es auch in der Theologie um wahre Aussagen über  etwas geht, wird so eskamotiert zugunsten der Vorstellung, daß auch das theologische Denken nur die Frömmigkeit einer Zeit, gar nur in einer individuierten Gestalt zum Ausdruck bringt und so nichts ewig gültig Wahres über Gott oder über alles in seiner Relation zu Gott hin aussagt. Auch das theologische Denken ist eben so eingekerkert in seine Zeitbedingtheit, daß es nie die Wahrheit erreichen könne. 
Zur Veranschaulichung des Gemeinten: Im Religionsunterricht lernte ich, daß die Aussage, Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes von den Judenchristen adoptionistisch gemeint sei, daß Gott den Menschen Jesus von Nazareth als seinen Sohn angenommen hätte im Sinne einer Adoption. Die Heidenchristen hätten das dann biologistisch verstanden, daß Gott der natürliche Vater Jesu sei- beides Vorstellungen, die uns Heutigen nichts mehr sagten, sodaß wir sagen: Jesus zeichne eben eine besonders innige Beziehung zu Gott aus. Alles drei seien eben nur Versuche, das Einzigartige Jesu auszudrücken, immer in der Sprache einer besonderen Kultur. Und was ist er nun realiter? Das könne nur noch relational respondiert werden, denn er sei für jeden und für alle Kulturen immer etwas anderes. Es könne eben keine absolute Wahrheit über Jesus geben.     

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