Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ein Deutscher Kardinal spricht, wo der Papst schweigt

"Marx: Es gilt, in der pastoralen Begleitung die Gewissensentscheidung des Einzelnen zu formen und zu respektieren. Wiederverheiratete Geschiedene etwa sollen nicht bis zum Ende ihres Lebens unabhängig von dem Weg, den sie gegangen sind, wie in einer Sackgasse eingemauert sein. Dabei muss die biografische, oft sehr schwierige Situation des Einzelnen im Horizont des Evangeliums gut angeschaut werden. Dazu zählt dann auch, gegebenenfalls wieder zur Kommunion und zur Beichte gehen zu können. Das verlangt anspruchsvolle Seelsorge. Dazu müssen wir jetzt die Priester ermutigen. Viele handeln schon so. Die deutschen Bischöfe haben die Familiensynode durchaus mitgeprägt. Ich denke, dass sie den Papst unterstützen und sein Schreiben als eine positive Weiterentwicklung sehen." (zitiert nach Katholisch de vom 21.12. 2016 ) 
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zeigt hier, wie er und wohl nicht nur er das in AL angewandte Radio-Eriwan-Prinzip: daß im Prinzip a gilt aber im Einzelfall dann doch -a, versteht:Die Lehre der Kirche bleibt, wie sie ist, aber im Einzelfall entscheidet das individuelle Gewissen, ob man sich auch an die Lehre der Kirche halten muß. 
Dem Seelsorger wird nun die Aufgabe zugewiesen,dem Ratsuchenden zu seiner individuellen Gewissensentscheidung zu verhelfen. Sagt das Gewissen des Geschieden-Wiederverheirateten ihm, daß er doch würdig ist, die hl. Kommunion zu empfangen, dann darf er das auch! 
Was bisher die Lehre der Kirche war, daß Menschen, die in einer Lage sich befinden, die ihnen nicht den Empfang der Kommuinion erlaubt, solange bis sie ihre Lage ändern, verurteilt der Kreuzesverleugner nun als "Sackgasse". Die Kirche müsse auch Menschen zur Kommunion wieder zu lassen, wenn sie nicht bereit sind, ihr Leben so zu ändern, daß sie die Kommunion so erst wieder empfangen könnten.
Stolz verweist der Kardinal drauf, daß so in Deutschen Landen schon lange vorgegangen werde und daß gerade die Deutschen Bischöfe auf der Synode dafür Sorge getragen haben, daß diese bisher irreguläre Praxis nun erlaubt wird. 
Elegant nennt das Kardinal Marx eine "Weiterentwicklung", wie ja auch seine Kreuzesverleugnung eine Weiterentwicklung des bischöflichen Zeugendienstes war- auch wenn das Einfältige nicht begreifen können. 
Daß das individuelle Gewissen die letzte Entscheidungsinstanz über das mir Erlaubte und Nichterlaubte ist, das ist der Sieg des Protestantismus in der Kirche über sie! Aber genau das ist für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz das Gute an AL!

Anmerkung: Nirgends in der Bibel wird das Gewissen als die Instanz bestimmt, die uns positiv sagt, was geboten ist. Paulus benutzt den Begriff nur negativ, daß auch die Heiden, ohne daß ihnen die Gebote Gottes offenbart wurden, allein in ihrem Gewissen ein hinreichendes Wissen hatten, sodaß sie sich nicht exculpieren könnten mit der Aussage, daß sie keine Sünder sein könnten, weil Gott ihnen die Gebote nicht offenbart hätte.Wenn Paulus lehrt, wie der Christ zu leben hat, dann rekurriert er nie auf das Gewissen, denn die Gebote Gottes und die Lehre Jesu Christi sind viel klarer als das Gewissen!    
  

1 Kommentar:

  1. Sarkastisch könnte man mit der Gewissensentscheidung nach Marx, selbst einen LKW-Fahrer freisprechen, der bewusst in einen Weihnachtsmarkt rast. Wenn er die Fahrt mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Warum nicht? Oder sollte es da eine höhere Instanz geben? Das Betroffenheitsgerede der Politik lässt das ahnen.

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