Wie erklärt ein katholischer Kardinal, der gar der Vorsitzende der deutschen Bishofskonferenz ist, daß die Kreuzesnachfolge gelegentlich auch darin zu bestehen hat, daß man das Kreuz Christi verbirgt oder gar ablegt.
Erstmal stellt Kardinal Marx fest, daß er es bedauert, daß sein Keuzverbergen Daheim so sehr mißverstanden worden ist, daß er vor Ort rechtens agierte, daß aber uns Daheimgebliebenden die rechte Sensibilität für die besondere Lage vor Ort fehle. Auch fehle es seinen Kritikern an Kenntnissen des Islam, sodaß sein hochsensibles emphatisches Verhalten vor Ort hier aus der Ferne nicht so recht gewürdigt worden sei. So sieht der Kardinal es: "Außerdem könne man davon ausgehen, dass besonders im Orient weder
Muslime noch Juden eine Vorstellung vom Christentum und der Bedeutung
des Kreuzes hätten. Dieses werde in erster Linie als Dominanz der
Kreuzfahrer gesehen." (Kath net vom 12.12.2016 )Weil also das Kreuz Christi so negativ konnotiert würde, sei es gut, dies Symbol im christlich-islamischen wie im christlich jüdischen Dialog zu verbergen. Wußte der Apostelfürst Paulus noch, daß das Kreuz Christi den Heiden Torheit und den Juden ein Skandalon ist und daß trotzdem dies Kreuz zu verkündgen sei, so hat der Kardinal eben dazu gelernt: Was anstößig ist, das darf die Kirche nicht verkündigen! Und wo das Kreuz Christi assoziert wird mit Kreuzfahrern und deren Dominanzstreben, da müsse eben das Kreuz hintenangestellt werden!
Aber der Kardinal sorgt sich auch: "Seine Hauptsorge für die Zukunft sei, dass Religion
wieder instrumentalisiert werde als Mittel für Auseinandersetzungen, ". (Kath net vom 12.12. 2016)Was soll das wohl meinen? Wann wurde denn die Religion "instrumentalisiert"? Der Kardinal rekurriert hier auf eine der erfolgreichsten Apologien der modernen Kirchengeschichtsschreibungen, daß der 30 Jährige Krieg gar kein Religionskrieg gewesen sei, sondern daß in ihm nur die christliche Religion, die eigentlich ganz unschuldig an diesem Kriege war, von den politischen Mächten mißbraucht wurde für ihre rein politisch motivierten Kriege.
Aber was heißt das auf den Fall der Kreuzesverleugnung des Kardinales bezogen? Will er damit andeuten, daß die beiden Vorsitzenden ihre Kreuze ablegten, damit die Kreuze nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden konnten? Daß wir es also der politischen Weisheit des Kardinales zu verdanken haben, daß er durch seine Kreuzverbergungsaktion nur eine politisch motivierte Instrumentalisierung des Bischofskreuzes verhinderte! Ach, die Unwissenden, die Unsensiblen Daheim... denen fehlt einfach der geistige Horizont, um zu begreifen, daß in diesem Falle das Verleugnen des Kreuzes Christi der höchste Akt der Kreuzesnachfolge war, die unser Kardinal da auf sich nahm!
Merke: Für Kardinal Marx ist es selbstverständlich, daß selbst das Zentralsymbol der christlichen Religion, das Kreuz nicht zu zeigen ist, wenn den Adressaten dies Symbol nicht genehm ist, wenn sie es eben mit Kreuzzügen assozieren!
Merke: Für Kardinal Marx ist es selbstverständlich, daß selbst das Zentralsymbol der christlichen Religion, das Kreuz nicht zu zeigen ist, wenn den Adressaten dies Symbol nicht genehm ist, wenn sie es eben mit Kreuzzügen assozieren!
"Außerdem könne man davon ausgehen, dass besonders im Orient weder Muslime noch Juden eine Vorstellung vom Christentum und der Bedeutung des Kreuzes hätten. Dieses werde in erster Linie als Dominanz der Kreuzfahrer gesehen."
AntwortenLöschenDiesen Satz muss man sich auf der Zunge ganz langsam zergehen lassen, damit er nicht allzu schnell durch die Gehirnwindungen rauscht. Wo genau im Orient hat der Kardinal Kreuzfahrer ausgemacht? Wer assoziert denn so einen Unsinn? Und wenn: Ist das nicht die befürchtete Instrumentalisierung von Religion, die der Orientale da betreibt? Müsste sich der Kardinal nicht gegen dieselbige zur Wehr setzen? Meinetwegen auch ohne Kreuz! Merke: Manche Leute haben einfach die Hosen voll. Das ist menschlich, sogar zu entschuldigen, aber bitte nicht mit den Kreuzfahrern. Bin mal gespannt, wann der erste Kleriker sein Kreuz mit dem Hinweis auf die Hexenverbrennungen im Mittelalter ablegt. Dazu bräuchte er noch nicht einmal mehr in den Orient zu reisen.