Sonntag, 17. September 2017

Die politische Korrektheit und die Lust am Lynchen

"Hier könnte ein Nazi hängen"- mit diesem aufgehängtem Plakat wirbt die Partei: "Die Partei". Es sei eine Satirepartei, so "Am Sonntag" am 17.9. 2017 auf S.2. Ist das ein Akt von Volksverhetzung? Mitnichten: Die Staatsanwalt Landshut hat das verneint. Das ist eben eine politisch korrekte Parole. Von Parteivertretern wird dann süffisant erklärt, das meine doch nur, daß da ein Naziplakat hängen könnte! Aber so wird ein politisch korrekter Gutmensch das an Laternen hoch aufgehängte Plakat sicher nicht ver-stehen. 
Nein, die Parole ist eindeutig: Hier könnte ein politisch als Nazi Diffamierter hängen als Erhängter! Im leuchtenden Rot träumt dies Plakat von an Laternen erhängten Nazis. Aber es ist kein Aufruf: Hängt hier Nazis auf! Aber in dem "könnte" klingt unverkennbar mit: "Ach hingen da doch erst Nazis!" 
Auf der selben Seite des Sonntagsblattes konnte man unter der Überschrift: "2250 Straftaten im Wahlkampf" lesen: " Zu den Opfern von Attacken während des Wahlkampfes gehören der BKA[Bundeskriminalamt]-Analyse zufolge immer öfter auch Vertreter oder Helfer der AfD." 
Aufgehängt wurde noch kein AfD-Politiker, auch wenn diese Partei nicht nur von der SPD gern als Nazis verteufelt wird. Aber solche Plakate schaffen ein geistiges Klima, in dem Gewalt gegen politisch Andersdenkende salonfähig gemacht wird. Natürlich nur gegen Rechte. Es ist eben schon eine selbstverständliche Praxis geworden, daß an Eingangstüren von Lokalen und Eisdielen zu lesen ist: Hier werden Nazis nicht bedient, daß Veranstaltungen rechter Parteien nur unter Polizeischutz durchgeführt werden können, und daß man sich an das Zerstören rechter Wahlplakate schon längst gewöhnt hat.
Nun ruft dies Plakat gar implizit zum Erhängen von Rechten auf! Selbt das gilt heuer als politisch korrekt und somit als erlaubt. Spätestens hir wird deutlich, daß die Poitische Korrektheitsideologie nichts Harmloses ist. Sie will den poltischen Feind eben bis aufs äußerste bekämpfen. Die Französische Revolution mit ihrer Guillotine ist da für jeden Linken noch immer ein leuchtendes Vorbild und vielleicht doch auch die Praxis des Aufhängens im Wilden Westen, als dort die Urform basisdemokratischer Lynchjustiz praktiziert wurde. "Hängt Donald Trump" dürfte bei linken Amerikanern und vielen Gutmenschen auf der ganzen Welt sicher Begeisterungsstürme hervorrufen.    

Merke: Es ist immer wieder erstaunlich, daß selbst fanatische Ablehner der Todesstrafe, angesprochen auf die Todesurteile im Nürnberger Prozeß,ausrufen: "Diese Naziverbrecher zu hängen, das war klasse!" So kann man eben prinzipiell gegen die Todesstrafe sein, aber im Einzelfall dann doch jubeln: "Nazis aufhängen!" 

Corollarium 1
Der öffentliche Diskurs kommt auch in "aufgeklärten" Gesellschaften nicht ohne die Vorstellung des Teufels aus. Da der Glaube an den Teufel aber jetzt nicht mal mehr in der Kirche gepflegt wird, bedarf es eines Ersatzteufels. Denn fand man nun in der westlichen Welt in der Gestalt des "Rechten", des "Nazi". Als Surrogat für die einstigen Exorzismen ist dann die Lieblingsparole aller Gutmenschen anzusehen: "Nazis raus!" So viel Religionssurrogate stecken im Gutmenschentum.

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