"Franziskus schleift durch seinen jüngsten Erlass mit dem lateinischen
Titel "Summa familiae cura" (Die größte Sorge um die Familie) eine
Hochburg seiner Kritiker in Sachen Ehe und Familie. Das von Johannes
Paul II. 1981 nach der ersten Bischofssynode über die Familie gegründete
Institut galt zuletzt als Thinktank jener Theologen, die Franziskus'
vorsichtige Öffnung im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen als
Verrat am Erbe Johannes Pauls II. und Widerspruch zum kirchlichen
Lehramt betrachten." So offenherzig kommentiert Katholisch de den Papsterlaß "Summa familiae cura" am 20.9. des Jahres. Das von Johannes Paul II. gegründete Institut soll so auf Linie gebracht werden. Kritik verträgt dieser Papst eben nicht.
"Hinter dem neuen Erlass des Papstes steht offenbar die Erkenntnis, dass das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia" allein nicht ausreicht, um seinen moraltheologischen Paradigmenwechsel in der katholischen Kirche zum Durchbruch zu verhelfen." Zu beachten ist dabei, daß wenn Kritiker im Namen der verbindlichen Lehre einen Bruch mit der Tradition durch "Amoris laetati" feststellen, dies verurteilt wird, wohingegen Befürworter ganz selbstverständlich von einem "Paradigmenwechsel" in der Moraltheologie der Kirche sprechen, was nichts anderes besagt, als daß man die Kontinuität der Lehre aufgeben will.
Auf Kath net wird auf ein weiteres mögliche Anliegen der Schleifung dieses Institutes durch Papst Franziskus hingewiesen:"Eine mögliche Neuerung könnte eine Reinterpretation der Enzyklika „Humanae vitae“ sein, deren fünfzigjähriges Jubiläum die Kirche 2018 begeht. Die Lehren von Johannes Paul II. werden von Theologen als Haupthindernis für eine Abschwächung der Enzyklika gesehen."(20.9.2017) Es muß also viel Theologisches "entsorgt" werden, damit die Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten ohne den Verzicht auf den eheichen Verkehr in Einklang mit der bisherigen Lehre der Kirche zu bringen ist: Die bisher verbindliche Lehre ist eben so umzuinterpretieren, daß sie zu Papst Franziskus Reformanliegen paßt. Das ist nun die ehrwürdige Aufgabe des umbenannten Institutes, daß sie ihren eigenen Gründer jetzt zu widerlegen hat.
Aber es geht wohl noch um mehr als um die Geschieden-Wiederverheirateten, daß sie nun zur hl. Kommunion zulaßbar werden. Der Begriff des "Paradigmenwechsels" trifft das vortrefflich.Wikipedia erklärt den Begriff prägnant (Paradigmenwechsel):
"Der Ausdruck Paradigmenwechsel wurde 1962 von Thomas S. Kuhn geprägt und bezeichnet in dessen wissenschaftstheoretischen und wissenschaftshistorischen Schriften den Wandel grundlegender Rahmenbedingungen für einzelne wissenschaftliche Theorien, z. B. Voraussetzungen „in Bezug auf Begriffsbildung, Beobachtung und Apparaturen“, die Kuhn als Paradigmabezeichnet."
Es geht also nicht um die Änderung der materialen Aussagen der Lehre von der Familie bei einem Paradigmenwechsel, sondern die Kriteriologie, was sind die Bedingungen dafür, daß eine bestimmte Lehre als gültig im Raume der Katholischen Morallehre gelten kann, soll geändert werden. Papst Franziskus benennt dann auch das Neue dieser Kriteriologie!
"Der Glaube solle in einem Kontext interpretiert werden, der die „komplexen Realitäten“ berücksichtige und „nicht auf die pastorale und missionarische Praxis“ der Vergangenheit beschränkt sei." Kath net vom 20.9. Die " komplexen Realitäten" sollen so zu einem Kriterium der normativen Aussagen der Katholischen Morallehre werden. Da die Realität der Familie sich geändert hat, muß eben auch die Praxis der Kirche sich ändern- das ist der Paradigmenwechsel, wenn man sich dabei vor Augen hält, daß eben auch die Morallehre der Kirche zugunsten der veränderten Realität geändert werden muß- am besten wohl im Geiste des Radio Eriwan-Prinzipes:
Im Prinzip ändert sich nichts, aber in Einzelfällen muß die Norm der Realität angepaßt werden. Leben die Menschen im Einzelfall nicht gemäß der Morallehre, dann wird eben die Morallehre dieser Einzelfallpraxis angepaßt.
Davila hat in einem Aphorismus dieses neue moraltheologische Paradigma auf den Punkt gebracht:
"Nachdem sie es nicht erreicht hat, dass die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren." Nicolas Gomez Davila, Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift...2017, S.113
"Hinter dem neuen Erlass des Papstes steht offenbar die Erkenntnis, dass das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia" allein nicht ausreicht, um seinen moraltheologischen Paradigmenwechsel in der katholischen Kirche zum Durchbruch zu verhelfen." Zu beachten ist dabei, daß wenn Kritiker im Namen der verbindlichen Lehre einen Bruch mit der Tradition durch "Amoris laetati" feststellen, dies verurteilt wird, wohingegen Befürworter ganz selbstverständlich von einem "Paradigmenwechsel" in der Moraltheologie der Kirche sprechen, was nichts anderes besagt, als daß man die Kontinuität der Lehre aufgeben will.
Auf Kath net wird auf ein weiteres mögliche Anliegen der Schleifung dieses Institutes durch Papst Franziskus hingewiesen:"Eine mögliche Neuerung könnte eine Reinterpretation der Enzyklika „Humanae vitae“ sein, deren fünfzigjähriges Jubiläum die Kirche 2018 begeht. Die Lehren von Johannes Paul II. werden von Theologen als Haupthindernis für eine Abschwächung der Enzyklika gesehen."(20.9.2017) Es muß also viel Theologisches "entsorgt" werden, damit die Zulassung von Geschieden-Wiederverheirateten ohne den Verzicht auf den eheichen Verkehr in Einklang mit der bisherigen Lehre der Kirche zu bringen ist: Die bisher verbindliche Lehre ist eben so umzuinterpretieren, daß sie zu Papst Franziskus Reformanliegen paßt. Das ist nun die ehrwürdige Aufgabe des umbenannten Institutes, daß sie ihren eigenen Gründer jetzt zu widerlegen hat.
Aber es geht wohl noch um mehr als um die Geschieden-Wiederverheirateten, daß sie nun zur hl. Kommunion zulaßbar werden. Der Begriff des "Paradigmenwechsels" trifft das vortrefflich.Wikipedia erklärt den Begriff prägnant (Paradigmenwechsel):
"Der Ausdruck Paradigmenwechsel wurde 1962 von Thomas S. Kuhn geprägt und bezeichnet in dessen wissenschaftstheoretischen und wissenschaftshistorischen Schriften den Wandel grundlegender Rahmenbedingungen für einzelne wissenschaftliche Theorien, z. B. Voraussetzungen „in Bezug auf Begriffsbildung, Beobachtung und Apparaturen“, die Kuhn als Paradigmabezeichnet."
Es geht also nicht um die Änderung der materialen Aussagen der Lehre von der Familie bei einem Paradigmenwechsel, sondern die Kriteriologie, was sind die Bedingungen dafür, daß eine bestimmte Lehre als gültig im Raume der Katholischen Morallehre gelten kann, soll geändert werden. Papst Franziskus benennt dann auch das Neue dieser Kriteriologie!
"Der Glaube solle in einem Kontext interpretiert werden, der die „komplexen Realitäten“ berücksichtige und „nicht auf die pastorale und missionarische Praxis“ der Vergangenheit beschränkt sei." Kath net vom 20.9. Die " komplexen Realitäten" sollen so zu einem Kriterium der normativen Aussagen der Katholischen Morallehre werden. Da die Realität der Familie sich geändert hat, muß eben auch die Praxis der Kirche sich ändern- das ist der Paradigmenwechsel, wenn man sich dabei vor Augen hält, daß eben auch die Morallehre der Kirche zugunsten der veränderten Realität geändert werden muß- am besten wohl im Geiste des Radio Eriwan-Prinzipes:
Im Prinzip ändert sich nichts, aber in Einzelfällen muß die Norm der Realität angepaßt werden. Leben die Menschen im Einzelfall nicht gemäß der Morallehre, dann wird eben die Morallehre dieser Einzelfallpraxis angepaßt.
Davila hat in einem Aphorismus dieses neue moraltheologische Paradigma auf den Punkt gebracht:
"Nachdem sie es nicht erreicht hat, dass die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren." Nicolas Gomez Davila, Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift...2017, S.113
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