In dem Kompendium zeitgenössischer Häresien: "Credo. Glaube und Bekenntnis der Christen, Bd 1, 1987-Medienverbundprojekt zum Katholischen Erwachsenen-Katechismus lesen wir:"daß man die Welt fälschlich in göttliche und profane Bereiche einteilt. Das ist zwar für die übrigen Religionen typisch, sollte aber für das Christentum überwunden sein." (S.70) Daß die Unterscheidung von heilig und profan konstitutiv zum Wesen der Religion gehört, hat gerade der Religionsphilosoph Mircea Eliade in seinen Werken fundiert. Wie soll nun das, was konstitutiv zur Religion gehört, der christlichen Religion nicht zu eigen sein. Das Typische der Religionen soll ihm fehlen?
Das plumpe Argument lautet, daß Gott die ganze Welt erschuf und erhält, sodaß eigentlich alles gleichermaßen heilig und profan sei.Nur: wenn es nichts Heiliges gibt, dann kann es auch nichts Profanes mehr geben, denn das Heilige ist nur als Negation des Profanen und das Profane ist nur als Negation des Heiligen.
Aber Gott ist zwar der Schöpfer aller Völker, indem er die Menschheit die Ordnung der Volkstümer gab, aber er hat nur ein Volk als das seinige erwählt, das Volk Israel und dann im neuen Bund die Kirche als sein Volk. So ist das Volk Israel und dann die Kirche das von Gott Geheiligte in dem Meer der profanen Völker. Gott selbst sonderte sein Volk aus der Reihe der Völker aus, wie er dann auch die Kirche aussonderte. Die Bibel kennt selbstverständlich heilige Orte. Hier ist heiliger Boden, heißt es etwa in 2.Mose 3,5, und selbstverständlich ist der Jerusalemer Tempel ein heiliger Ort, denn hier läßt Gott seinen Namen wohnen. Bei der Einweihung des Tempels durch König Salomo wird dies überdeutlich: Gott mag zwar überall präsent sein, aber für sein Volk ist er da, wo er es ihm verheißen hat: in seinem Tempel. Ein Tempel ist so nicht in erster Linie ein Versammlungsort, wo dann eine Religion praktiziert wird, sondern zuvörderst ist er der Ort der Anwesenheit Gottes. Nur darum werden dann da Gottesdienste zelebriert.
Das ewige Licht vor dem Tabernakel zeigt so uns an: Hier ist Gott selbst für uns gegenwärtig, hier wohnt er für uns als Anrufbarer! So konstituiert die Präsenz Gottes den heiligen Raum. Darum reinigte Jesus ja auch den Jerusalemer Tempel, weil das profane Tuen der Händler und Geldwechsler die Heiligkeit des Tempels bedroht- denn das Heilige wird durch das Profane kontaminiert.
Niemand hat etwas gegen Eis essende Kinder einzuwenden, aber in der Kirche ist das Eisessen unerlaubt, obgleich das Eisessen doch nichts Unmoralisches oder Unanständiges ist. Es ist aber ein profanes Tuen und nur darum gehört es nicht in den heiligen Raum der Kirche.
Zur Eucharistie wird ein Kelch genommen, der nur für diesen heiligen Zweck benutzt wird, daß in ihm das Blut Christi nach der Wandlung sich befindet- und darum darf dieser Kelch nicht zum profanen Weintrinken benutzt werden. Denn Heiligkeit heißt hier a) daß der Kelch ausschließlich zur Eucharistiefeier benutzt wird und diese Absonderung von jedem profanen Gebrauch macht den Kelch zu einem heiligen, und b) daß dieser Kelch das Blut Christi auffängt, sodaß die Heiligkeit dieses Blutes auch den Kelch heiligt. Gäbe es diese Unterscheidung nicht, dann wäre das Trinken des Blutes Christi genauso ein profaner Akt wie das Trinken eines Glases Wein oder jedes Weintrinken wäre selbst ein so heiliger Akt wie das Trinken des Blutes Christi.
Wo die zur Religion konstitutive Unterscheidung von heilig und profan genichtet wird, da wird Alles in ein graues Einerlei aufgelöst, in dem es dann auch keine Religion mehr gibt. Daß das Christentum keine Religion mehr sein soll, sondern sich umwandelt in einen theozentrisch fundierten Humanismus, das ist dabei das Anliegen dieser Modernisierung. Dietrich Bonhoeffer gilt dabei als einer der Begründer dieser Entreligionisierung des christlichen Glaubens, daß es eigentlich nur um die zu praktizierende Nächstenliebe und sonst nichts gehe. Aber wenn die Religion nichts Heiliges mehr kennt, dann kann die Welt auch nicht mehr profan sein.
Merke: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich gegenwärtig." Diese Zusage Jesu Christi ist nicht die Zusage, auf die hin sich die Gemeinde in der Kirche zur Meßfeier versammelt, denn die Gemeinde versammelt sich dort in der Kirche zum Gottesdienst, weil Gott da immer schon gegenwärtig für uns ist. Die Präsens Gottes im Tabernakel macht die Kirche zum heiligen Ort, zu dem dann die Menschen kommen.
Das plumpe Argument lautet, daß Gott die ganze Welt erschuf und erhält, sodaß eigentlich alles gleichermaßen heilig und profan sei.Nur: wenn es nichts Heiliges gibt, dann kann es auch nichts Profanes mehr geben, denn das Heilige ist nur als Negation des Profanen und das Profane ist nur als Negation des Heiligen.
Aber Gott ist zwar der Schöpfer aller Völker, indem er die Menschheit die Ordnung der Volkstümer gab, aber er hat nur ein Volk als das seinige erwählt, das Volk Israel und dann im neuen Bund die Kirche als sein Volk. So ist das Volk Israel und dann die Kirche das von Gott Geheiligte in dem Meer der profanen Völker. Gott selbst sonderte sein Volk aus der Reihe der Völker aus, wie er dann auch die Kirche aussonderte. Die Bibel kennt selbstverständlich heilige Orte. Hier ist heiliger Boden, heißt es etwa in 2.Mose 3,5, und selbstverständlich ist der Jerusalemer Tempel ein heiliger Ort, denn hier läßt Gott seinen Namen wohnen. Bei der Einweihung des Tempels durch König Salomo wird dies überdeutlich: Gott mag zwar überall präsent sein, aber für sein Volk ist er da, wo er es ihm verheißen hat: in seinem Tempel. Ein Tempel ist so nicht in erster Linie ein Versammlungsort, wo dann eine Religion praktiziert wird, sondern zuvörderst ist er der Ort der Anwesenheit Gottes. Nur darum werden dann da Gottesdienste zelebriert.
Das ewige Licht vor dem Tabernakel zeigt so uns an: Hier ist Gott selbst für uns gegenwärtig, hier wohnt er für uns als Anrufbarer! So konstituiert die Präsenz Gottes den heiligen Raum. Darum reinigte Jesus ja auch den Jerusalemer Tempel, weil das profane Tuen der Händler und Geldwechsler die Heiligkeit des Tempels bedroht- denn das Heilige wird durch das Profane kontaminiert.
Niemand hat etwas gegen Eis essende Kinder einzuwenden, aber in der Kirche ist das Eisessen unerlaubt, obgleich das Eisessen doch nichts Unmoralisches oder Unanständiges ist. Es ist aber ein profanes Tuen und nur darum gehört es nicht in den heiligen Raum der Kirche.
Zur Eucharistie wird ein Kelch genommen, der nur für diesen heiligen Zweck benutzt wird, daß in ihm das Blut Christi nach der Wandlung sich befindet- und darum darf dieser Kelch nicht zum profanen Weintrinken benutzt werden. Denn Heiligkeit heißt hier a) daß der Kelch ausschließlich zur Eucharistiefeier benutzt wird und diese Absonderung von jedem profanen Gebrauch macht den Kelch zu einem heiligen, und b) daß dieser Kelch das Blut Christi auffängt, sodaß die Heiligkeit dieses Blutes auch den Kelch heiligt. Gäbe es diese Unterscheidung nicht, dann wäre das Trinken des Blutes Christi genauso ein profaner Akt wie das Trinken eines Glases Wein oder jedes Weintrinken wäre selbst ein so heiliger Akt wie das Trinken des Blutes Christi.
Wo die zur Religion konstitutive Unterscheidung von heilig und profan genichtet wird, da wird Alles in ein graues Einerlei aufgelöst, in dem es dann auch keine Religion mehr gibt. Daß das Christentum keine Religion mehr sein soll, sondern sich umwandelt in einen theozentrisch fundierten Humanismus, das ist dabei das Anliegen dieser Modernisierung. Dietrich Bonhoeffer gilt dabei als einer der Begründer dieser Entreligionisierung des christlichen Glaubens, daß es eigentlich nur um die zu praktizierende Nächstenliebe und sonst nichts gehe. Aber wenn die Religion nichts Heiliges mehr kennt, dann kann die Welt auch nicht mehr profan sein.
Merke: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich gegenwärtig." Diese Zusage Jesu Christi ist nicht die Zusage, auf die hin sich die Gemeinde in der Kirche zur Meßfeier versammelt, denn die Gemeinde versammelt sich dort in der Kirche zum Gottesdienst, weil Gott da immer schon gegenwärtig für uns ist. Die Präsens Gottes im Tabernakel macht die Kirche zum heiligen Ort, zu dem dann die Menschen kommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen