Mittwoch, 5. November 2025

Über den jüdischen Staat, den Linke beseitigen möchten und wie er sich selbst versteht und mißversteht- oder wie viel an Säkularismus verträgt er?

 

Über den jüdischen Staat, den Linke beseitigen möchten und wie er sich selbst versteht und mißversteht- oder wie viel an Säkularismus verträgt er?



Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen.In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus»Nie wieder zu einem Völkermord schweigen« beschlossen. Darin wird fälschlicherweise nicht nur von der »Vernichtung des palästinensischen Volkes« durch Israel gesprochen, sondern auch vom »kolonialen und rassistischen Charakter des israelischen Staatsprojekts« – »von seinen Anfängen bis heute«.1

Die Linksjugend ist die Jugendorganisation der Partei:“Die Linke“. Hier wird in rein polemischer Weise der Terminus des Völkermordes vernutzt. Würde redlich das Problem der jetzigen Kriegsführung Israels gegen die islamistische Hamas dargelegt, müßte wie zwischen einem Mordversuch und einem Mord zwischen einem Völkermord und einem Versuch eines Völkermordes unterschieden werden und dann ergäbe sich eindeutig, daß höchstens von einem Versuch eines Völlkermordes zu schreiben wäre.Der Apostelfürst Paulus weiß von 7 Völkern zu berichten, die Gott selbst in dem Lande Kanaan vernichtet hat (Apg 13,19): „Sieben Völker hat er (Gott ist gemeint!)im Lande Kanaan vernichtet und ihr Land ihnen zum Besitz gegeben.“ Diese Aussage des Apostels Paulus,in der er an die großen Taten Gottes für sein jüdisches Volk erinnert offenbart uns, was es mit dem kolonialen und rassistischen Projekt der Staatsgründung Israels auf sich hat: Gott gab dies Land seinem Volke und Gott selbst vernichtete dabei die Völker, denen dies Land nach dem menschlichen Recht gehörte.

Weiter heißt es dann in diesem Kommentar der „Jüdischen Allgemeinen“:“Die »Befreiung Palästinas« müsse »als Teil einer breiteren demokratischen und sozialistischen Revolution betrachtet werden, die den Imperialismus und Kapitalismus aus der Region herauswirft«, heißt es in dem hetzerischen Linksjugend-Beschluss weiter. Gemeint ist Israel.“ Das ist recht unverklausuliert eine Aufforderung, den jüdischen Staat auszulöschen. (Hätte das die Parteijugend der AfD so gefordert, würde nur noch über die Notwendigkeit debattiert, sie sofort zu verbieten, aber mit dem linken Antisemitismus gehen die Medien nachsichtig um!)

Der Kommentar dazu lautet dann: „Der Beschluss richtet sich damit gegen die Existenz des jüdischen und demokratischen Staates. Er ist ein eindeutiges Beispiel für antizionistischen Antisemitismus, den es innerhalb der politischen Linken schon seit Jahrzehnten gibt und der sich seit dem 7. Oktober 2023 stark radikalisiert hat.“ Einen linken Antisemitismus gibt es schon seit Karl Marx Schriften zur Frage der Judenemanzipation,in denen der Geist des Kapitalismus mit dem jüdischen Geist identifiziert wird, neu sind dagegen die  Sympathien für den Islamismus, die ihren Anfang in der Zustimmung zur islamischen Revolution Persiens, die als eine antikolonalistische antiamerikanische bejubelt wurde.Wenn der jüdische Staat nicht demokratisch wäre, würde das auch nicht einen Aufruf zu seiner Vertilgung rechtfertigen.

Der Kommentar behauptet nun: „Die Gründung des Judenstaats, (sei) nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen“.Damit wird die Gründung des Staates Israel nur negativ formuliert. Daß dann gar von „den Verbrechen der Deutschen“ geschrieben wird, aktualisiert die Kollektivschuldthese, daß unser Volk als Ganzes den Holocaust verschuldet habe.Damit wird aber das Ansinnen des Zionismus völlig verkannt. Theologisch gesehen fundiert sich nämlich der Zionismus in dem Faktum,daß Gott selbst seinem Volke dies Land zu seinem Besitz gegeben hat, daß es hier und sonst nirgendwo seine wahre Heimat hat. Die Bundeszentrale politische bildung dokumentiert erfreulich untenzitös in dem Lexikonartikel vom Kurz&Kanpp: den Zionismus:


Zion war, so steht es im Alten Testament, der Name eines Hügels, der im Südosten von Jerusalem lag. Später wurde der Name "Zion" gleichbedeutend mit Jerusalem gebraucht. Als im 19. Jahrhundert viele Juden in Osteuropa von anderen Menschen, die dort wohnten, bedroht wurden, also Opfer von antisemitischen Angriffen wurden, entstand als Antwort darauf der Zionismus. Hauptbegründer war Theodor Herzl (1860-1904).Das oberste Ziel der zionistischen Bewegung war die Rückführung der in aller Welt lebenden Juden in das Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan. Dies war für die Zionisten das ursprüngliche Heimatland der Juden, hier wollten sie sich niederlassen und einen eigenen Staat gründen. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts begannen viele jüdische Einwanderer mit dem Bau jüdischer Siedlungen in dieser Region.“

Das war aber nicht nur nach der Meinung der Zionisten die Heimat des jüdischen Volkes, sondern das „meinte“ so auch Gott selbst und der hat nun sein Volk in diese Heimat zurückgeführt!

Da über das Ansinnen des Zionismus so konfuse Vorstellungen existieren, zitiere ich nun ausführlich aus dazu maßgebenden Quellen:Der Kern der zionistischen Idee begegnet in der Erklärung der Gründung des Staates Israel(14. Mai 1948), in der es unter anderem heißt:

In Erez Israel entstand das jüdische Volk.Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig. Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur, und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung, nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit.“Die Idee des Zionismus beruht auf einer langen Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und seinem Land, einer Verbindung, die vor nahezu 4.000 Jahren be-gann, als Abraham in Kanaan siedelte, das später als das Land Israel bekannt werden sollte.“2

Hier wird uns eindrücklich der positive Grund der Gründung des Staates Israel vor Augen geführt, daß er genau da gegründet worden ist, wo er jetzt existiert, auf dem Heimatboden des jüdischen Volkes. Ginge es nur darum, der Diskriminierung zu entgehen, dann erklärte das auch wenn das Selbstbestimmungsrecht als ein weiteres Argument hinzugefügt wird,nicht, warum der jüdische Staat auf dem Boden gegründet worden ist, wo er gegründet worden ist.

Weiter wird dann dort ausgeführt: „Im Mittelpunkt des zionistischen Denkens steht das Konzept des Landes Israel als historische Geburtsstätte des jüdischen Volkes und der Glaube, daß jüdisches Leben an anderen Orten ein Leben im Exil ist. Moses Hess brachte diesen Gedanken 1844 in seinem Buch Rom und Jerusalem mit folgenden Worten zum Ausdruck:

Die jüdische Gesetzgebung hatte zwei Hauptepochen: die Zeit nach der Befreiung aus der ägyptischen, und jene nach der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft. Eine dritte steht ihr noch bevor, nach der Erlösung aus dem dritten Exil.“

Das Recht, in seiner ureigenen Heimat leben zu wollen und zu dürfen, bildet das Herzstück des Zionismus.Aber in dieser Weltanschauung zeichnet sich auch eine Grenze ein, die diese Ideologie als eine säkularistische qualifiziert: Daß Gott seinem Volke dies Land zum Eigentum gegeben hat, daß Gott es war, der sie aus der Heimat vertrieb, der sie aber dann auch zurückführe aus dem babylonischen Exil, das wird hier ausgeklammert, wie auch, daß die Hoffnung auf eine neue Heimkehr aus dem Exil sich auf Gottes Treue zu dem Volke Israel gründet.Es darf bezweifelt werden, ob der Staat Israel sich angemessen verstehen kann, wenn er seinen ersten Grund, warum er ist,nicht religiös begreift. Deswegen müßte es als gut angesehen werden, wenn explizit sich als religiös verstehende Parteien die Regierungspolitik mitgestalten, statt das als einen religiösen Extremismus zu diffamieren.Dazu paßt es nun aber auch, daß der Feind Israels, der diesen Staat vernichten will, auch ein sich religiös verstehender Feind ist, als islamistisch.





1 Jüdische Allgemeine 4.11.2025: Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbe-stimmung ablehnen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen