Montag, 29. Dezember 2014

Kann die Kirche in Deutschland untergehen?

Die unüberwindbare Kirce
oder erleiden wir das Ende der Kirche in Deutschland?

Da meldet ein Journalist in der FAZ, daß die Kirche in Deutschland dem DDR-Regime kurz vor seinem Kollaps gliche, denn die Fassaden stünden noch äußerlich stabil, aber das Innenleben! Das Bild einer Kirche ohne Gläubige wird uns da vor Augen gemalt, die so eine tote Institution wäre. Eine Umfrage über den Glauben der Kirchenmitglieder soll dabei so katastrophal ausgefallen sein, daß diese von der Kirche beauftragte Studie nicht publiziert worden sei. So sclimm stünde es um die Kirche!
Untertöne hört man hier. Ist nicht das DDR-Regime an einem Mangel an „Reformwillen“ zu Grunde gegangen? Soll das nun heißen, daß, wenn es nicht in Bälde zu Reformen kommt, das Ende der Kirche vor der Türe steht? Lassen wir diese Frage auf sic beruhen, ohne aber zu vergessen, daß die FAZ eben nict nur ein Flaggschiff der Politischen Korrektheit ist, sondern in letzter Zeit auch als antikatholische Stimme sich profilierte besonders in der Spate des Bischofsherauskegelns.
Die Spätzeit der Kirche sei jetzt angebrochen, ja, wir stünden vor dem Ende. Aber gibt es da nicht eine Verheißung? „Ic (Jesus) sage Dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirhce bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Mt, 16, 18) Nur, wenn diese Verheißung auf unsere Ohren stößt, wer denkt da nicht an den jetzigen Papst Franziskus in der Sorge, ob nicht gerade dieser Papst selbst einer der Zerstörer der Kirche ist? Ein Widerstreit in unserer Seele entbrennt uns da: als Gläubige können wir nicht glauben, daß Jesus Christus seine Kirche so in Stich läßt, daß er seinen Leib der Verwüstung preisgibt. Es ist sein Weingarten, den er selbst behütet. Nur, der Augenschein spricht dagegen. Es ist, als wenn die Kirche in Deutschland und wohl nicht nur hier innerlich ausdören würde. Eine solide empirische Untersuchung über die Einstellung der Kirchenmitglieder im deutschsprachigen Raume würde sicher zeigen, daß nicht nur im Punkte der Morallehre sondern auch in allen anderen das „Kirchenvolk“ nicht gemäß dem Glauben der Kirche glaubt und schon gar nicht lebt. Der Katholische Glaube ist sozusagen in der Institution Kirche verdunstet. Nur, wir haben doch die Verheißung, daß die Mächte der Finsternis die Kirche nicht überwinden können! Wie kann dann so viel an Verfinsterung in der Kirce sein.Es sei an das schreckliche Wort des Papstes Paul VI.gedacht, daß der Rauch des Satans in die Kirche eingedrungen sei!
Versucen wir das Problem einmal von einer anderen Seite her aufzurollen: Paulus frägt:“Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? (Röm 8,35) und respondiert diese Frage so: „Denn ich bin gewiß: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist.“ (8,38)
Mit der Liebe Christi könnte hier die Liebe von uns zu Jesus als auch die Liebe Jesu zu uns gemeint sein, aber vom Kontext her liegt es näher an das Geliebtwerden durch Christus zu denken. Also, der Apostelfürst sagt hier, daß es keine Macht gibt, die uns aus dem Geliebtwerden durch Christus entreißen könnte. Das ist ein in sich ecidenter Gedanke: wer könnte dem allmäctigen Christus etwas, was er liebt, entreißen? Aber können wir Christen uns nicht selbst dem Geliebtwerden entreißen, dadurch daß wir vom Glauben abfallen und dann endgültig in dem Abfall verharren?
Schreibt das nicht gerade derselbe Paulus an die Römer? (Röm 11) Warnt er sie nicht vor der Überheblichkeit den Juden gegenüber, indem er sagt: sie sind abgefallen und darum nicht mehr Geliebte Gottes, aber wenn sie umkehren, wird Gott sie wieder in Liebe aufnehmen und sagt er dann nicht zu den römischen Christen: wenn ihr vom Glauben abfallt, dann fallt auch ihr aus dem Geliebtwerden heraus und das kann euch so geschehen wie es jetzt den Juden geschieht! Paulus will hier ja den möglichen Hochmut der Christen überwinden, indem er aufzeigt, daß wie die Juden auch wir Christen das Heil verlieren können, wenn wir abfallen vom Glauben!
Man könnte aber auch anders die Differenzen setzen. Dann unterschiede man die Liebe Gottes zu allen Menschen als den Willen Gottes, daß alle das Heil erlangen von der Liebe, die einem bestimmten Menschen gilt, sodaß sein Geliebtsein die hinreichende Bedingung für sein Heil ist, während die andere Liebe die Bedingung dafür ist, daß Menschen das Heil erlangen können, aber noch nicht die hinreichende. Wenn Paulus hier von der Liebe sprich t, von der uns niemand trennen kann, dann ist die Liebe als hinreichende Bedingung für das Heil gemeint und nicht nur als notwendige Bedingung dafür, daß Menschen das Heil erlangen können. Also kann der Christ, den keine Mact aus der Liebe Gottes entreißen kann, doch durch eine Macht, nämlich durch sich selbst aus dem Geliebtwerden (im Sinne der hinreichenden Bedingung) herausfallen-durch seinen Glaubensabfall! Der Abgefallene wäre dann nur noch von Gott geliebt in dem Sinne von, daß Gott sein Heil wolle, aber das noch nicht sein wirkliches Heil ist. Paulus sagt uns also damit, daß keine Macht die Macht hat, uns als von Gott Geliebte gegen Gottes Willen seiner Liebe zu entreißen, aber daß wir selbst über die Fähigkeit verfügen, uns aus der göttlichen Liebe zu entfernen durch unseren Glaubensabfall.
Übertrügen wir das auf die Verheißung Christi an die Kirche,hieße dies, daß zwar keine Macht es gäbe, die die Kirche gegen Gottes Willen Christus entreißen könnte, aber daß sehr wohl die Kirche selbst das Vermögen besäße, sic von Christus zu trennen im Akt des Glaubensabfalles! Betrachteten wir die Kirce nur als eine rein menschliche Organisation, die zwar von Jesus gestiftet worden ist und so göttlichen Ursprunges sei, die dann aber nur noch von Menschen regiert würde, dann wäre ein solcher vollständiger Glaubensabfall vorstellbar. Nur so verfehlten wir das Wesen der Kirce. Paulus begreift die Kirche im Kolosserbrief (1,24) als den „Leib Christi“ und das soll hier die Unabtrennbarkeit der Kirche von seinem Haupte aussagen! Nicht die Gläubigkeit der Kirchenmitglieder bewahrt den Leib sondern das Haupt bewahrt seinen eigenen Leib, Jesus Christus seine Kirche.
Sehen wir auf die empirische Kirche, geht es uns so, wie den Zeitgenossen Jesu: sie sehen einen Menschen, von denen einige sagen, daß er der Sohn Gottes ist. Aber sie sehen nur einen Menschen. Der göttlice Logos wurde Fleisch und wohnte unter uns. Das rein göttliche verbirgt sich unter seinem Gegenteil, dem Fleische-aber die Gläubigen: von ihnen gilt: und sie sahen die Herrlichkeit Gottes in dem Fleischgewordenen. Die Kirche ist so die Einheit von Fleisch und göttlichem Logos als die Prolongierung der Mensch-und Fleischwerdung des göttlichen Sohnes.
Nun bedrängt sic uns aber die Frage: wie kann denn dann die Kirche-formulieren wir es mal etwas salopp-so herunterkommen, wie wir es jetzt täglich sehen und erleiden? Daß Menschen als Glieder der Kirche diese zu Grunde richten können, diese Vorstellung bereitet einem Theologen keine Schwierigkeiten. Wie viel Lust am Häretischen und wie wenig Liebe zur Wahrheit findet man allein in der universitären Theologie! Aber wie kann das in dem Leibe Jesu Christi sich ereignen? Er ist doch das lebendige Haupt seiner Kirche, seines Leibes! Vielleicht gibt uns auch hierauf der Apostelfürst Paulus eine Antwort. Er screibt ja: „Mehr als sie alle habe ic mich abgemüht-nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.“ (1Kor. 15,11b).
Der große Irrtum der reformatoriscen Theologie beruht nun in dem Umdeuten des „mit mir“ zu einem „durch mich“. „Durch mich“ meint, daß Gott das allein wirkende Subjekt ist, und daß sich Gott des Menschen allein wie eines Werkzeuges bedient. Diesem mechanisch-instrumentalistisch vorgestelltem Verhältnis des Wirkens Gottes durch Menschen steht das Katholische entgegen, daß Gott mit dem Menschen zusammen wirkt. Vereinfacend gesagt: wenn Paulus nicht hätte mitwirken wollen, wenn er sich seiner Berufung entzogen hätte, dann hätte Gott auch nicht mit ihm gewirkt.
Man könnte das jetzt etwas pathetisch so ausdrücken: Gott will Menschen als seine freien Mitarbeiter und so riskiert er es, daß seine freien Cooperatoren in ihrem Dienst versagen. Gott will keine Roboterchristen, die-um es mal ganz grobianisch uns vor Augen zu führen- die durch den Heiligen Geist so programiert werden, daß sie unfehlbar immer nur noch das Richtige tuen können! Eine Kirche aus Menschen ist immer ein Risiko, daß die zur Kirche Berufenen gegen ihre Berufung leben und so die Kirche verdunkeln.
Dann entstünde unseren Augen dies Bild: die Kirche, eine hieracisch gegliederte und organisierte Mannschaft, die immer in der Gefahr steht, zu versagen und vom wahren Glauben so abzufallen-aber ein Trainer Jesus Christus , der ein so goldenes Händchen hat , daß immer genug gute Spieler auf dem Spielfelde stehen, daß die Mannschaft als Ganzes nicht untergeht und sie auch am Ende des Spieles, am Ende der Geschichte also die Siegerin sein wird, aber erst am Ende. Und ohne hoffentlich den Vergleich mit einer Fußballmannschaft zu überstrapazieren: zwischenzeitlich kann diese Mannschaft auch mal in Rückstand geraten, der Feind Erfolge erzielen, aber am Ende und nur für das Ende ist ihr der Sieg verheißen, nicht für jede Etappe ihrer Pilgerschaft auf Erden, wo sie als ecclesia militans auch mal eine oder mehrere Schlacten verlieren kann.
Denn sie hat einen mäctigen Feind. Der Katechismus sagt über ihn: „Daß Gott das Tun des Teufels zuläßt, ist ein großes Geheimnis, aber wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, Paulus zitierend. Der Teufel könne den Aufbau des Reiches Gottes nicht verhindern, resümiert so der Katechismus. (395). Nur, verhindern schließt ein Behindern nicht aus und das tut der Satan jetzt in unseren Zeiten sicher sehr effektiv! Ein heiliger Vater sah in der Kirche-nach dem Reformkonzil -den Rauch Satans in der Kirche. Das ist der tiefste Grund der Kirchenkrise! Und man muß wohl urteilen, daß die Kirche im 2. vaticaniscen Konzil die Fenster zur Welt -unvorsichtig-so weit geöffnet hat, daß nun auch dieser ungebetene Gast zum Hausgast der Kirche werden konnte. Das Immunsystem der Kirche ist durch dies Reformkonzil eben sehr geschwächt worden.
Jeder der nur eine kleine Prise Ahnung vom deutschen Fußball hat, weiß daß Bayern München meist dann ein Spiel verliert, wenn es den Gegner nicht (mehr) Ernst nimmt und meint, schon gewonnen zu haben, manchmal schon bevor das Spiel angepfiffen wurde. Hochmut und Hybris-die besten Vorbereiter für Niederlagen! Die Kirche erlaubte sich gar den Wahn, zu meinen, es gäbe keinen Feind mehr. Im „Abschied vom Teufel“ blendete sie sich selbst so sehr, daß sie den Feind nicht mehr sah und den kirchlichen Abwehrkampf aufgab.

Aber eines kann so nicht übersehen werden: wir leben in glaubensschwacen Zeiten und in erster Linie hat die Kirche sich diese Krise selbst zuzuschreiben: sie ist dem: aber die Gnade mit mir des Paulus nicht gerecht geworden, weil sie nicht mitwirken wollte im Geiste ihres Herrn. Der Aktionismus bildet dann die Kehrseite, daß man ohne die göttliche Gnade viel wirken will. Aber der Quietismus ist in Folge des Konziles viel dominanter geworden. Theologisch vermumschanzte der sich unter der Parole der Geistvergessenheit der traditionellen vorkonziliaren Theologie. Gemeint war damit, daß man sich den Heiligen Geist unabhängig von der Kirche wirkend dachte, so daß er „unmittelbar“ wirkt und die Kirche dann auf ihr Tun verzichten könne, weil es der Geist schon richten würde. So stellte ja faktisch die Kirche die gesamte Mission ein, vertrauend darauf, daß der Heilige Geist dann schon in und durch die anderen Religionen wirkend den Gliedern dieser Religionen das Heil bereiten würde.Die Kirche limitierte sich dann aufs diakonische Handeln und überließ die Sorge um das „Seelenheil“ dem unmittelbaren Wirken des Geistes! So wichtig auch die Rede vom Feinde der Kirche ist, er hätte nie so viele Schlacten gegen sie gewinnen können, wenn Teile der Kirche sich nicht vom satanischen Weihrauch hätten betäuben lassen. Dem Verführer steht nämlich immer der sich verführen Lassende gegenüber!
Könnte die Kirche in Deutschland wirklich untergehen? Die Römisch-Katholische Kirche kann nicht untergehen als Ganzes, aber in der Deutschen Provinz könnte sie zu einer Marginalie werden, zum Fastverschwinden gebracht werden-denn die Römisch-Katholische war, bevor die Germanenmision begann und sie würde auch noch sein, wenn in unserem Lande die Kirche unterging! Es sei daran erinnert, daß von Deutschen Landen einer der erfolgreichsten Angriffe auf die Kirche getätigt wurde, durch Luther und daß der Krieg, der jetzt in unserem Lande gegen die Kirche geführt wird, im Wesentlichen der Kampf um die Lutheranisierung und Protestantisierung der Kirche ist!
Die Verheißung Jesu gilt der Kirche als Ganzes, nicht aber jedem Glied und auch nicht jedem Bistum als Ortskirche. Darum dürfen wir uns in Deutschen Landen auch nicht zu sicher sein, daß der Katholizismus hier eine göttliche Überlebensgarantie hätte! Wir stehen wahrlich in und vor schweren Zeiten.



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