Donnerstag, 16. März 2017

Papst Franziskus 4 Jahre später

Unter dieser Überschrift findet sich auf Kath info am 15.3. 2017 eine sehr bedenkenswerte Kommentierung des Grundanliegens des jetzigen Papstes: "Der bevorzugte Theologe des Papstes, Victor Manuel Fernandez, Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien, erklärte, daß die „pastorale Wende“ als Transformationsprozeß zu verstehen sei, „der die ganze Kirche zu einem ‚Hinausgehen aus sich selbst‘ führen soll, indem sie darauf verzichtet, sich auf sich selbst zu konzentrieren“. Anders ausgedrückt: ein Verzicht der Kirche auf ihre eigene Identität und ihre eigene Tradition, um eine Vielzahl von Identitäten anzunehmen, die von den Rändern der Welt vorgebracht werden."
Das ist wohl eine zutreffende Charakterisierung, denn eine Identität haben und sie leben, setzt immer auch notwendigerweise mit sich die Aussage: "Ich bin nicht (wie)Du!" Das ist eine Grenzziehung: Die Katholische Kirche glaubt nicht wie die Protestanten, sie verkündet eine andere Moral als die der Welt, ja, sie ist nicht aus der Welt und darum unterscheidet sie sich prinzipiell von der Welt. 
Dagegen steht die Vorstellung, daß Ich Du werden muß, daß das Ich sich dem Du so weit wie möglich anzuähneln habe, um eine kommunikative Gemeinschaft mit dem Du zu ermöglichen. Wenn die Kirche keine Identität mehr hätte, könnte sie gleich dem Chamäleon jedem sich anähneln, um mit jedem Gemeinschaft zu pflegen. Nur ein Insistieren auf die eigene Identität verhindere so die kommunikative Gemeinschaft mit anderen. Einfacher gesagt: Eine sich völlig verweltlicht habende Kirche wird auch von der Welt geschätzt werden.
Ist das Anliegen dieses Pontifikates der Wille, sich in der Welt beliebt zu machen, indem die Kirche ihre Identität aufgibt? 
Identität gibt es nur durch das Setzen von Grenzen- ist die Postmoderne der Wille zur Auflösung aller Grenzen um einer universalistischen Einheit willen?   

3 Kommentare:

  1. Zu Ihrem letzten Absatz nehme ich einmal als Beispiel den menschlichen Körper:
    Werden alle Grenzen (Zellwände) weggenommen kommt es zu einer universalistischen Einheit, nämlich einem Matschhaufen.
    Der Mensch braucht Grenzen und Ordnungen und nur in homogenen kleinen überschaulichen Gemeinschaften kann es Sozialsysteme geben, denn der Christ soll sich ja um seinen Nächsten kümmern nicht um alle Fernsten, die ihm zudem noch todfeindlich gesinnt sind.

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    1. Um beim Bild des Körpers zu bleiben; es eignet sich nicht dazu, etwa nachweisen zu wollen, man solle sich nicht um Fernsehsender kümmern:
      Gerade im Körper werden Befehle vom Gehirn über die Nerven bis in die feinsten Körperregionen gesandt und gesteuert.
      Auch nimmt der Körper über die Sinnesorgane sogar Signale von außerhalb auf und reagiert darauf u.s.w. ...

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  2. Korrektur:
    Statt "Fernsehsender" sollte es richtig "Fernstehende" heißen.
    Sorry - die Rechtschreibfunktion halt...

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