Danken unsere Modernisten nicht jeden Tag für den Priestermangel,um unter Hinweis auf ihn ihre schon recht verstaubten Vorschläge zur Modernisierung des Priesteramtes an den Mann und die Frau zu bringen? Als Ladenhüterprogramm wird uns so immer aufs Neue aufgetischt: Abschaffung des Zölibates, nur wer unbedingt zölibatär leben will, soll es dann auch, die Einführung des Frauenpriestertumes oder die Erlaubnis, "bewährte Männer", obwohl sie verheiratet sind, zu Priestern zu weihen. "Wir sind Kirche" bilden dabei wieder einmal die Speerspitze der Bewegung, indem sie sagen, daß jeder Laie gültig die hl. Messe feiern könne und daß so sie gar keine Priester bräuchten.
Offensichtlich ist hierbei, daß der Anlaß für diese Defor-mierungsvorschläge nur das Phänomen des Priestemangels ist, aber eine tiefe Abneigung gegenüber dem Priesteramt dem zu Grunde liegt. Man will das Priestertum zu Tode modernisieren.
Denn genau genommen haben Modernisten mit dem Priestertum wenig im Sinne: daß Meßopfer darbringen, ist ihnen eine vorkonziliare Fehldeutung der Eucharistiefeier, Beichte hören eine Marginalie im Priesterleben, weil keine Nachfrage danach besteht und für eine zeitgemäße Seelsorge braucht es psychologisch Ausgebildete aber keinen Priester.
Aber die Kirche hat doch zu wenig Priester? Gegenfrage: Hat sie wirklich zu wenige oder kommt uns das nur so vor, weil man die Priester heute als Pfarrer mit so vielen Nebentätigkeiten belastet, daß sie kaum noch Zeit finden für das ihnen Wesentliche?
In Rathäusern gibt es einen ersten Bürgermeister und einen Amtsleiter oder Geschäftsleiter. Der Bürgermeister macht die Politik und der Amtsleiter die Verwaltung. Es spräche nichts dagegen, die Gemeindenleitung ähnlich zu strukturieren mit dem Priester als geistlichen Leiter der Gemeinden und einen Geschäftseiter für alles Verwaltungstechnische.
Wenn ein Priester zur täglichen Meßfeier verpflichtet ist, Sonntags darf er mehr als einmal die Messe lesen, dann würde die jetzige Anzahl der Priester ausreichen zur Versorgung der Gemeinden mit Meßfeiern, wenn dort, wo keine Sonntagsmesse gefeiert werden kann, eine Messe an einem Werktag als Ersatz gelesen werden würde. Schon die Einführung der Vorabendmesse diente ja dazu, den Gläubigen ihrer Sonntagspflicht zum Besuch der Messe leichter nachkommen zu lassen.In dieser Intention könnte dann auch eine Werktagsmesse als vollgültiger Ersatz für eine nicht feierbare Sonntagsmesse beurteilt werden. Befreite man den Priester von mancherlei Nebenbeschäftigungen, fände er die Zeit, so für viele Gemeinden den ihm eigenen Dienst zu versehen: Messe lesen und die Beichte hören.Es bräuchte so keine Gemeinden ohne eine Meßfeier zu geben, konzentrierte man die Arbeit des Priesters auf sein Eigentliches!
So ist der "Mangel" an Priestern kein Grund, daß Priestertum zu modernisieren, sondern die Chance, sich wieder auf das Wesentliche des Priestertumes zu kaprizieren!
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