Freitag, 3. Januar 2025

Der tiefste Grund, das „Gift der Entwicklung“ der jetzigen Kirchenkrise enthüllt!

 

Der tiefste Grund, das „Gift der Entwicklung“ der jetzigen Kirchenkrise enthüllt!



Der Artikel: „Fühlen wir uns noch beheimatet?“ (Der Fels, Jänner 2025,S.29) will uns den Grund der aktuellen Kirchenkrise offenbaren: Im Jahre 1980 gingen noch 29,1 Prozent der Katholiken zur hl.Messe, 1990 nur noch 21,9Prozent, im Jahre 2000 nur noch 16,5 Prozent, und auch wenn diese Zahl hier nicht genannt wird, dürfte das Jahr 2024 zwischen 5 bis 6 Prozent Gottesdienstteilnehmer gesehen haben. Zöge man nun noch andere Zahlen hinzu, wie viele wurden getauft, gefirmt, gingen zur Erstkommunion und wurden beerdigt, auch hier würden die Zahlen diesen Trend aufzeigen: Wir werden immer weniger.

Welche Gründe benennt nun dieser Felsartikel für diese deströse Fehllentwickelung? 4 werden benannt, in Anlehnung an Pieper: „Willkür in der Liturgie, Unverständnis gegenüber dem Weihepriestertum, Verlust des Glaubens an die Realpräsenz in der Eucharistie“ und die „Verfremdung des Sakralcharakters von Kirchenbauten.“ (S.29) Hier wird sich ganz auf die Krise des katholischen Gottesdienstes konzentriert und deren Gründe aufgewiesen. Diese Kaprizierung muß nun den Einwand provozieren, ob nicht allgemeinere Gründe diese Fehlentwickelung hervorgerufen haben: Wer geht denn zu einem Gottesdienst, wenn er gar nicht mehr an Gott glaubt und wenn er an einen glaubt, dann nicht an den, der sich in Jesus Christus selbst offenbart hat. Man könnte nach dem Bedeutungsverlust der christlichen Religion für das öffentliche wie das private Leben fragen, denn der Gottesdienst ist eine religiöse Praxis, die religiöse schlechthin.

Aber doch überzeugen diese vier hier genannten Gründe, die eben das spezifische Problem des katholischen Gottesdienstes markieren. Der Gottesdienst ist ja nicht einfach eine Veranstaltung von Gläubigen, die da ihren Glauben gesellig praktizieren, sondern gerade der Ort, in dem die christliche Religion sich auch dem Einzelnen gegenüber vermittelt. Pointiert könnte gesagt werden, daß der so reformierte und demolierte Gottesdienst gar nicht mehr als ein Gottesdienst erfahrbar gemacht wurde. Der Kult lebt von der Präsenz Gottes in ihm, daß Gott da seinen Namen wohnen läßt, um es mit den Worten der Einweihung des ersten jerusalemischen Tempels zu sagen, daß der christliche so sein Zentrum in dem Tabernakel hat, der dauerhaften Gegenwart Gottes in seinen Kirchen. Der Sakralraum war so der Wohnraum Gottes auf Erden, klar abgegrenzt von der profanen Welt. Die „Verfremdung“ des Binnenkirchenraumes zu einer bloßen Versammlungs-gelegenheit setzt den Verlust des Glaubens an seine Präsenz im Tabernakel voraus. Der ökumenische Dialog über die Realpräsenz Christi in der Eucharistie, daß die Evangelischen nur eine aktuelle in der konsekrierten Elementen anerkennen, leistete dem Vorschub, letztlich die Eucharistie nur noch als eine Erinnerungsveranstaltung an Jesus zu mißdeuten. Wo die Messe keine kultische Opferfeier mehr sein soll, man wolle die Protestanten doch nicht durch die Rede vom hl. Meßopfer vor den Kopf stoßen, da verliert auch notwendigerweise der Priester seine Bedeutung, denn wo Gott kein Opfer mehr dargebracht wird, da ist auch der Priester völlig überflüssig, sodaß er durch einen Veranstaltungsleiter ersetzt werden kann.

Wenn der Kult nicht in erster Linie ein Gott Dienen ist, sondern eine Veranstaltung für die Gemeinde, dann verführt das ja automatisch zu einer „Willkür in der Liturgie“, da diese sich nun an die differenzierten Bedürfnisse und Wünsche der Besucher der Religionsveranstaltung auszurichten hat. Die Nichtmehrpräsenz Gottes in den Kirchen, die Kaprizierung auf die Gemeinde, daß sie das Zentrum und auch der Akteur des Gottesdienstes sein soll, entgöttlicht den Gottesdienst und beraubt ihn so seiner Substanz.

Aus der Alltagswelt ist dem modernen und noch mehr dem postmodernen Menschen Gott entschwunden, sodaß, wenn er im Gottesdienst nicht mehr in der praktizerten Religion erfahrbar wird, er ganz entschwindet. Erst der da erfahrene Gott kann nämlich dann auch im Alltagsleben recogniziert werden. Sonst fehlt das Sensorium für ein mögliches Gotterfahren im Alltagsleben.

Die vier Punkte bilden so eine Einheit, deren Zentrum die Entgöttlichung der Liturgie ist, daß Gott selbst in dem Gottesdienst als nicht mehr als präsent geglaubt wird. Ein so säkularisierter Gottesdienst kann eben keine Quelle der Religion mehr sein, denn er erscheint nur noch als etwas bloß Menschliches.

Zusätze:

1.Den Niedergang des Kirchenbaus als ein ästhetisches Problem kann aber nur verstanden werden, wenn man die allgemeine Krise der Ästhetik mitbedenkt- das Beste dazu: "Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutschland nach dem letzten Kriege."Hans-Jürgen Syberberg, Die Liturgiereform und die ihr folgende Neausrichtung der Binnengestaltung des Kirchenraumes lebte auch von dem Primat des Pädagogischen und der Herabsetzung des Ästhetischen, Da die Erscheinungsform des Wahren ihr Schönsein ist, entwahrheitete die pädagogisch orientierte Liturgiereform die Kirche, in der nun nur noch menschliche Meinungen verkündet werden.

2. Die Verwendung des Verbes: "erfahren" ist hier problematisch, da sein Sinn nicht geklärt ist.Hegel vertritt in seiner "Einzyklopädie der philosophischen Wissenschaften I im 50.Paragraphen die These, und nicht nur da: "Für das Denken und nur für das Denken ist das Wesen,die Substanz,die allgemeine Macht und Zweckbestimmung der Welt." ,das sind nach Hegel die Bestimmungen Gottes. "Das Erheben des Denkens über das Sinnliche, das Hinausgehen desselben über das Endliche zum Unendlichen, der Sprung, der mit der Abbrechung der Reihen des Sinnlichen ins Übersinnliche gemacht werde, alles dieses ist das Denken selbst,das Übergehen ist nur Denken." Ist Gott uns in der Erfahrung oder erst, wenn die gemachte Erfahrung im Denken aufgehoben wird? 

 
 







Donnerstag, 2. Januar 2025

"Ich glaube, dass Jesus ein guter Mensch war“ Ein zeit(geist)gemäßer Pfarrer bekennt

 

"Ich glaube, dass Jesus ein guter Mensch war“ Ein zeit(geist)gemäßer Pfarrer bekennt



Das „Domradio“ beglückte ihre Leserschaft am 30.10.2024 mit den Bekenntnissen eines wirklich auf der Höhe seiner Zeit sich befindenden Pfarrers, der dann aber sein Amt aufgab, um freiberuflich weiter zu wirken. Es muß wohl an der reaktionären Ausrichtung dieses Bistumes liegen, daß so ein allseits beliebter, den Herausforderungen der Zeit gerecht Werdender seinen Pfarrerberuf aufgab. „Katholischer Pfarrer glaubt nicht an Gottessohn Jesus- Keine Kreuze im Pfarrheim“, so titelte das „Domradio“. Woran glaubt dieser katholische Pfarrer dann? Offenherzig bekannte er:

"Ich glaube, dass Jesus ein guter Mensch war und Gott durch seinen Lebenswandel sehr nahe stand", sagt Kuterovac. "Seine Botschaft schätze ich sehr und sehe ein, dass sie durch die Jahrhunderte die Menschen zum Guten verleitet und unserer abendländischen Kultur große Humanität verliehen hat. Dennoch glaube ich weder daran, dass er Sohn Gottes und wahrer Gott ist, noch daran, dass sein Tod von Gott gewollt wurde und damit für den Menschen 'erlösend' ist."

Wie viel Prozent der Mitglieder der Katholischen Kirche würden wohl diesen Aussagen zustimmen? Daß Gott den Tod seines Sohnes wollte und daß sein Kreuzestod erlösend für uns sei, obgleich ich seit vielen Jahren regelmäßig zur Karfreitagsliturgie gehe, kann ich mich nicht an eine einzige Predigt erinnern, in der dies gesagt worden ist. Meist heißt es nur noch, daß der gute Mensch von Nazareth von ein paar korrupten Klerikern im Verbund mit den Römern zur Hinrichtung verurteilt worden sei, wobei besonders betont wird, daß die treibende Kraft Pontius Pilatus gewesen sei, um den Schuldanteil der Juden so weit wie irgendwie zu minimieren.

Daß Jesus ein, wenn nicht gar der Humanist schlechthin war, das hört man oft. Seine „Göttlichkeit“ reduziert sich dann regelmäßig auf die Aussage, er verhielte sich in seinem Annehmem jedes Menschen, so wie er ist, bejahte er jeden,so wie Gott sich zu jedem verhielte, daß Gott jeden Menschen bejahe.

Aber daß er dann noch offenherzig bekennt, daß er das Beten und das Segnen für ein inakzeptables Handeln ansieht, das war denn doch zu viel Ehrlichkeit. Nun findet sich im jetzigen Gesangbuch der Kirche in dem Text zum Gebet der Glaube, daß Gott gar Gebete erhören könne, nicht mehr wieder, es wird stattdessen das Sichaussprechen als etwas Wohltuendes angepriesen. Aber es wird ja noch im Gottesdienst gebetet, auch wenn die Art des Betens den Eindruck evoziert, daß die Gebete mehr Aufrufe an die Gemeinde: Tuet das!, sind als Gebete an Gott. Während meines Studiumes der evangelischen Theologie hatte ich tätsächlich zukünftige Pfarrer kennengelernt, für die es eine Selbstverständlichkeit war, daß Gott keine Gebete erhören könne, sodaß die Gottesdienstgebete für sie nur Handlungsappelle an die Gemeinde seien! Es gibt keinen Grund zu der optimistischen Annahme, das gäbe es nur bei den Evangelischen.

Aber auch die Eucharistie lehnt dieser Zeitgeistpfarrer ab: „Für inkonsequent hält der Priester auch das katholische Eucharistieverständnis: "Wenn Jesus - als vermeintlicher Gott - in diesem Brot durch den Dienst der Kirche und ihrer Amtsträger tatsächlich real präsent wäre, wie die Kirche es lehrt, dann wäre er manipulierbar und dem Menschen ausgeliefert." Allein: "Ein Gott, den der Mensch kontrollieren kann, ist kein Gott."

Das einzig den Zeitgenossen zumutbare Verständnis der Eucharistie ist doch das vulgärprotestantische, daß die Gemeinde sich in dieser Mahlfeier an diesen Jesus erinnert, der uns zu einem Leben der praktizierten Humanität aufruft.

Wer diesen „Domradio“ Artikel bis zum bitteren Ende gelesen hat, dem stellt sich nur noch eine Frage: Ob dieser Pfarrer nicht ein Idealpfarrer der Neusynodalen Kirche Deutschlands ist und warum dann dies Bistum ihn gehen ließ.

Wem dies als zu pessimistisch gesehen erscheint, dem empfehle ich den Standpunktkommentar von Kath de des 2.Jänners 2025: „2025 soll für Zuversicht stehen statt für Angst und Wut“, der nichts Religiöses oder gar Christliches enthält, aber zur Zuversicht aufruft trotz der Wahl Trumps zum US-Präsidenten, da in Frankreich Vergewaltiger anfangen müßten, sich für ihre Taten zu schämen. Die Urheberin dieses Kommentares ist: „Regina Nagel ist Vorsitzende des Gemeindereferent*innen-Bundesverbands und verantwortliche Redakteurin der Verbandszeitschrift "das magazin".Eine Kirche, die solche Mitarbeiter hat, braucht keine Feinde mehr.











Der zu bevormundende Bürger- er soll vor gefährlichen Büchern gewarnt werden

 

Der zu bevormundende Bürger- er soll vor gefährlichen Büchern gewarnt werden


Zuerst“ berichtet am 29.Dezember 2024: „Ein beispielloser Akt der Bevormundung: die Stadtbücherei Münster will künftig ihre Nutzer vor „gefährlichen“ Büchern warnen und hat diese mit einem „Warnhinweis“ versehen. Dort werden Entleiher darauf aufmerksam gemacht, daß die solcherart gekennzeichneten Bücher „unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar“ seien. Oder, noch deutlicher: „Dies ist ein Werk mit umstrittenem Inhalt.“ So nachzulesen in dem Artikel:“Öffentliche Bibliothek warnt ihre Nutzer: Vorsicht,“umstrittenes Buch“!

Als besonders gefährlich erschien dieser Bibliothek ein Buch über Putin, da es nicht die Natosichtweise dieses Krieges widergäbe.Ein Buch, das umstritten sei, ist deswegen also ein nicht zu lesendes Buch.Wenn man sich nun vor Augen hält, wie umstritten die Bibel ist, ist sie wahr oder nicht, darf so wohl voll Vertrauen in die Zukunft schauen, daß auch vor diesem Buch gewarnt werden wird. Es enthält ja auch viel mit den Grundsätzen einer demokratischen Ordnung Unvereinbares, so wenn von dem Königreich Gottes da geschrieben wird, statt von einer demokratischen Weltrepublik und noch skandalöser, die praktizierte Homosexualität als eine Sünde verurteilt wird. Lesenswert seien so nur unumstrittene Werke und das ist die Bibel nicht.

Selbstverständlich werden die Ausleiher solch umstrittener Werke notiert, wie eben alle Ausleiher, interessant ist aber die Frage, ob die Daten von Ausleihern umstritener Bücher weitergereicht werden als Erkenntnisse über bedenkliche Personen. Seit dem nun wieder über eine Restitution der Praxis der Berufsverbote nachgedacht wird, ob das ein nützliches Mittel zur Bekämpfung von rechten Parteien ist, bekommt die Frage, wie kommt der Verfassungsschutz zu „Erkenntnissen“, die für eine Überprüfung von Bewerbern des öffentlichen Dienstes relevant sind, neue Aktualität.

Relevnter ist aber erstmal dieser Warnhinweis für die potentiellen Nutzer. Dabei wird auf den Herdentrieb gesetzt, dem Bedürfnis zur Herde dazuzugehören und so nicht aus ihr herauszufallen durch ein abweichendes Verhalten. Die Bestsellerlisten sagen, was man zu lesen hat und die Warnhinweise, was man nicht zu lesen hat.Eine Gouvernante weiß eben, daß es zu ihren Obligenschaften gehört, ihre Zöglinge vor der unangemessenen Literatur zu schützen und ihnen die guten Bücher anzuempfehlen. Der stets als leicht beeinflußbar vorgestellte Bürger muß eben vor dem Mißbrauch seiner Freiheit bewahrt werden.

Dieser paternalistische Zug ist signifikant für die heutige Debattenkultur: Zuviele Bürger mißbräuchten ihre Freiheit und deswegen müsse sie energisch eingeschränkt werden: Von Rauchverboten über Verboten von dem beliebten Neujahrsfeuerwerk bis zu Parteienverboten, alles Mögliche und Unmögliche wird unter der Fragestellung möglicher Verbietbarkeit diskutiert. Man könnte meinen, daß die Freiheitsrechte der Bürger das größte Problem darstellten, daß unsere Gesellschaft nur zu bewahren sei, wenn diese drastisch eingeschränkt werden.

Das waren noch Zeiten, als in Grünanlagen von Fußgängerzonen versteckt Mitarbeiter der Politischen Polizei jeden Käufer einer linksradicalen Zeitung photagrahierten: „Man muß ja wissen, wer so was Gefährliches liest!“, aber jetzt muß eben das Internet daraufhin kontrolliert werden. Da will eben eine politisch korrekte Bibliotheksleitung mitmachen. Ob man vielleicht doch wieder Bücher in den „Giftschrank“ deponieren sollte, sodaß die da gelagerten Bücher nur mit Sondergenehmigungen auszuleihen sind? Ob die Regierung wohl in der Zukunft Leselisten ausgeben wird, was ein anständiger Bürger zu lesen hat und was nicht? Dies mag alles obskur erscheinen, aber man muß es als eine Reaktion auf den schleichenden Verlust der Hegemonie des Linksliberalismus ansehen, daß nun die Freiheit eingeschränkt werden muß, um diese Vormacht zu bewahren.

Aber auf eine solche Machtbewahrungsstrategie ist diese Zensurlust nicht allein rückführbar. Hierin triumphiert auch der Wille zur Macht, den Anderen diktieren zu können, was die tuen dürfen und was nicht, die pure Lust am Verbieten. Es ist aber auch so, als wenn man der postmodernen Vergleichgültigungsstrategie, alles sei erlaubt, überdrüssig wieder nach der Differenz von Verbotenem und Erlaubten sich sehnt. In einer libertären Gesellschaft existiert eben der Reiz des verbotenen Buches nicht mehr, der gerade die so markierten Werke zu lesenswerten werden läßt. Der Lust am Verbieten ganz im Geiste des Gouvernantentumes korreliert so die subtile Lust am Verbotenen. Gerade die strenge Gouvernante weiß doch, was ihre Zöglinge dann heimlich lesen. Eine solche Gouvernantenkultur erstrebt so die politische Korrektheit mit ihrer Verbietenslust.

Anbei:

Die sehr beliebte Fernsehsere: "Verbotene Liebe" brachte es auf 4660 Folgen, "Verbotenes" zieht an!