Freitag, 24. Juli 2015

Ist die hl. Schrift noch die erste Norm der Kirche?

Denkwürdiges konnte man in der Juni Ausgabe des "Altöttinger Liebfrauenboten" vom 5.7. unter der Überschrift: "Debatte über den Segen" (S.10) lesen. "Dagegen fordert der Psychotherapeut und katholische Theologe Wunibald Müller homosexuellen Paaren die Segnung nicht zu verweigern. Dass Homosexualität "eine Anlage des Menschen ist","dieses Verständnis hab es zu der Zeit, als die biblischen Texte verfasst worden sind, nicht", erklärte er. Der Anteil von Homosexuellen in der katholischen Kirche ist nach Müllers Überzeugung nicht höher als in der Gesamtgesellschaft. Bei Priestern und Bischöfen allerdings sei der Anteil "erheblich höher. Bei den Priestern können wir von mindestens 20 Prozent ausgehen." So tönt es bei KNA! 
Es bedarf keiner Entfaltung einer Theologie des Segens, um den Zusammenhang von dem Segnen der Ehe und dem Kindersegen als Ausdruck einer fruchtbaren, nämlich gesegneten Ehe zu sehen. So wie Felder und Äcker gesegnet werden, damit sie mehr Frucht bringen, so werden eben auch Ehen gesegnet, damit sie Frucht bringen. Abstrakter formuliert: durch das Segnen werden die positiven Potenzen des Gesegneten gestärkt, so daß sie eben fruchtbarer werden! Und auch wenn das christliche Pazifisten aller Richtungen nicht gern hören. Die Kirche segnete auch Waffen von Soldaten, damit der Soldat mit ihnen erfolgreicher kämpfen kann, als wären sie ungesegnet. Davon ist strikt das Weihen von etwas zu distinguieren, daß etwas aus der Welt entnommen wird und ganz in den Dienst Gottes gestellt wird! 
So ist ad hoc klar, daß die Segnung einer Homosexehe ein in sich absurder Akt ist, weil hier ein Kindersegen notwendigerweise ausgeschlossen ist. Nun mag sich die Segnungskraft auch auf andere Aspekte des Ehelebens beziehen, auf ein gedeihliches Miteinander, aber wenn der Hauptzweck der Ehe nicht realisiert werden kann, weil es eine Ehe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen ist, dann wird auch der Ehesegen sinnwidrig. Homosexehen zu segnen ergäbe nur dann einen Sinn, wenn man das Ehesakrament und das Segnen völlig anders als die Kirche versteht, nämlich nur noch als Ausdruck öffentlicher Anerkennung. So wie halt dem Siege eine Goldmedaille um den Hals gehängt wird, so solle die Kirche homosexuelle Paare eben segnen um zu zeigen, daß sie diese Art von Lebenspartnerschaft auch als gleichwertig anerkennt. Dann wird aber nichts mehr gesegnet- es wäre ein bloßes Ritual, das die kirchliche Anerkennung ausdrückt. 
Im Klartext heißt dies: damit homosexuelle Paare gesegnet werden können, muß zuerst der Segen abgeschafft werden, und dann ein rein äußerlicher Anerkennungsakt stattdessen durchgeführt werden, der nichts mehr bewirkt, der nur anzeigt, daß auch die Kirche ein positives Verhältnis zum Homosex hat! Das kommt einem so vor, als fordere man für alle Schüler das Abitur und da nicht alle die Befähigung zum Abitur haben, setze man das Ansprichsniveau der Matura so weit herunter, bis es auch der Dümmste noch schafft und erklärt dann, daß jetzt erst endlich es Bildung für Alle gibt, indem man die Maturabildung abschafft. 
Mit dem Segen, wie die Bibel und die Kirche ihn lehrt, hat dieser Segen dann so wenig zu tun, wie wenn man alle Schülern das Abitur gibt, unabhängig von ihren schulischen Leistungen, nur weil man niemanden mehr durch die Nichtvergabe der Matura diskriminieren wolle!
Aber wahrhscheinlich würde dieser "Theologe" dann respoindieren, daß die Bibel und die Kirche eben noch nicht wußten, was ein Segen ist,nämlich nichts anderes als ein ritualisierter Anerkennungsakt! 
Aber die "biblischen Texte" sind eben nicht von unserer Zeit- sie wußten eben vieles noch nicht, was der (post)moderne Mensch weiß und so kann er das nicht auf der Höhe der Zeit Seiende unbedenklich streichen! Homosexualität sei eine "Anlage des Menschen". Nähme man die Bibel noch ernst, dann müßte man auch sagen, daß die Neigung des Menschen zum Bösen auch eine Naturanlage des Menschen nach dem Sündenfall ist- und trotzdem hat noch nie ein Theologe die Meinung vertreten, daß, weil es eine natürliche Geneigtheit des menschlichen Herzens zum Bösen gibt nach dem Sündenfall, das Böse Wollen und Tuen nun deshalb keine Sünde mehr sei! Denn ob eine innermenschliche Anlage zur Maxime meines Handelns wird, daß ich nicht nur zum Bösen geneigt bin, sondern es auch will und vollbringe, das geschieht nur kraft meiner Wahl, daß mein freier Wille das Böse  auch will! 
Es müßte nämlich theologisch distinguiert werden zwischen der Natur des Menschen vor dem Sündenfall und der nach dem Sündenfall. So wie das Sterbenmüssen nicht zur menschlichen Natur vor dem Sündenfall gehörte, so wenig gehört die Homosexualität zur Natur des Menschen vor dem Sündenfall! Nicht unterscheiden zu können zwischen Vor und Nach dem Sündenfall führt dann zu solchen katastrophalen Fehlurteilen. Die hl. Schrift kennt eben den Menschen besser als unsere moderne Wissenschaft, gerade weil nur sie diese Differenz kennt und um ihren Ursprung weiß.Dort, wo man aber in der hl. Schrift nur noch Manifestationen früheren Vorstellens und Denkens religiöser Menschen sieht, und dann urteilt, daß wir Heutigen eben Alles besser wüßten, da wird wird dann tatsächlich die Katholische Theologie zu Tode modernisiert. Den Anfang bildet dabei die fast schon zur Selbstversändlichkeit gewordene Entwertung der Autorität der hl Schrift durch die Meinung, weil sie in der Zeit    geschrieben worden sei, sei sie auch gemäß der Zeit geschrieben und damit so zeitbedingt, daß wir sie sie heute kaum noch ernst nehmen brauchen. Früher, als man sich die Erde noch als eine Scheibe vorstellte, vor der man runter fallen könne, früher, ..da ist auch die Bibel so geschrieben worden...aber für uns HEUTIGEN zählt das, was uns die moderne Wissenschaft sagt! So plump entsorgt diese modernistische Theologie die Autorität der hl. Schrift - und wozu? Nur, damit endlich die kirchlich Angestellten mit homosexuellen Wünschen leben können, wie es ihnen gefällt und das öffentlich und von der Kirche anerkannt! 
Aber selbst, wenn uns nicht die hl. Schrift und die Lehre der Kirche gegeben wäre, selbst dann wäre jedem vernünftigen Denken Homosexualität als etwas Wider-Natürliches sofort erkennbar. Denn alles, was lebt, lebt aus dem Willen zur Fortpflanzung und die Natur hat das Konzept der Sexualität hervorgebracht, damit so die Arten erhalten bleiben, auch wenn die Einzelglieder der Art dem Schicksal des Sterbenmüssens unterworfen sind. Eine sexuelle Ausrichtung, die die Fortpflanzung ausschließt muß deshalb als naturwidrig bezeichnet werden. Sie kommt in der Natur so vor, wie es eben blind geborene Menschen gibt-niemand würde die Blindheit als positive Naturanlage bezeichnen- es ist eine in diesem Punkte defekte  Natur, weil sie nicht kann, wozu sie bestimmt ist,nämlich sich fortzupflanzen! Aber selbst diese Elementaria der Biologie wollen solche Modernisten nicht wahrhaben! Nur ihr Nein zur hl. Schrift und zur Natur ermöglicht so eine so abstruse Vorstellung wie die der Segnung von Homosexualität!                                          

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