Donnerstag, 26. März 2015

Schätze in der hl. Schrift - Teil 1 Ein Versuch zur Religionsapologetik

"Als der Höchste [den Göttern]die Völker übergab, legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest; der Herr nahm sich sein Volk als Anteil,Jakob wurde sein Erbland",lesen wir in Deuteronomium 32, 8f, im dem Lied des Mose! Was für Schätze sind doch in der Hl. Schrift auffindbar, liest man sie nicht unter der Prämisse, daß man schon immer weiß, was in ihr steht und nur noch nach einer Konfirmierung des schon Gewußten die Belegstellen aufsucht. Es ist eine kurze Aussage,die Exegeten keine Probleme bereitet, indem man sie einfach einer Schicht des AT zuweist, in der man halt noch polytheistisch gedacht hatte und den Stabdpunkt vertrat, daß Jahwe nicht der einzige Gott ist, aber der, der allein für Israel zuständige. Und dann kann konzediert werden, daß mit dem "höchsten Gott" nicht Jahwe gemeint sei, sondern ein von Jahwe verschiedener und ihm gar übergeordneter Gott. Dann dürte wohl auch dieser Obergott Jahwe seinen Zuständigkeitsbereich zugeteilt haben, eben Israel.Beachtlich ist dabei, daß die Anzahl der Götter das Maß der Aufteilung der Menschheit ist, daß so viele Götter es gibt, so viele Völker soll es geben, damit für jeden Gott ein Volk ist. Der oberste Gott will nicht die Einheit der Menschheit sondern ihre ethnische Ausdifferenzierung. Jeder Gott wird so zum Volksgott als den Kristalisationspunkt der jeweiligen Volkswerdung. Nicht schaffen sich die Völker ihre Götter, sondern die Götter schaffen sich ihre Völker. Und diese Volksgötter können nun ja nicht Götzen sein, im Sinne von Nichtgöttern, daß sie nur Projektionen der Einbildungskraft der Völker seien. Ja, der Gott Israels wird hier ja auf eine Stufe mit diesen Volksgöttern gestellt. 
Aber was kann dazu die Theologie sagen, für die es eben nicht in der Hl. Schrift wahre und weniger wahre und gar unwahre Aussagen über Gott geben kann? Eine synchrone Lektüre dieses Textes wird den "Höchsten Gott" mit Jahwe identifizieren und doch auch eine Differenz darin mitsetzen: Jahwe ist der Höchste Gott, insofern er der Gott Israels ist, und der Höchste Gott ist doch auch von Jahwe "verschieden", als damit Gott gemeint ist unter Ansehung seines Seins für Israel! Der Höchste Gott ist so der Volksgott Israels, daß er dabei nicht aufhört, der höchste Gott zu sein als Gott über allen. Was meint dann die Zahl der Götter, die anderen Götter? Damit können nur Engel gemeint sein und es ist auch rechtens, sie Götter zu nennen ob ihrer himmlischen Natur! Das ruft interessante und bedenkenswerte Fragen auf! Diese Engel gründen dann ja erst die Völker der Menschheit und bilden sie als himmlische Mentoren sozusagen! Es sind die Völkerengel! Könnte man nun die vorchristlichen heidnischen Religionen als Religionen dieser Völkerengel ansehen, die bei aller Perversion dann auch durch die sündigen Menschen doch wahre Religionen sind, insofern sie Engelreligion sind? Ob man hier von einer göttlichen Pädagogik sprechen könnte, daß die heidnischen Völker durch ihre Volksreligion auf die wahre Religion Jesu Christi vorbereitet werden, und daß so die Wahrheit der heidnischen Religion in ihrer Bestimmung zur Aufhebung in der wahren christlichen Religion besteht? Nach Apostel Paulus ist ja das von Engeln gegebene Gesetz der Pädagoge auf Christus hin. (Gal, 3,23f). 
Es ist ja auch für die Apologetik der christlichen Religion ein sehr fatales Unterfangen, alle Religionen im Geiste Feuerbachs als Projektionen des Menschen zu entlarven und dann nur die christliche als Nichtprojektion zu behaupten! Nähme man diese Aussage des AT ernst,könnte geurteilt werden, daß jede Religion übernatürlichen Ursprunges sei und so auch wahr, daß aber die Bestimmung der Engelreligion die sei, ihre Vollendung in der Christusreligion zu finden und daß sie so erst zur unwahren werden, wenn sie sich gegen ihre Selbstvollendung verschließen.
Und es zeigt diese Stelle noch etwas: daß die Aufteilung der Menschheit in verschiedene Völker Gottes Wille ist. Es soll nicht eine einheitliche Einheitsmenschheit sein und auch durch die wahre Christusreligion wird diese innermenschliche Differenz nicht einfach genichtet. So wie in der Kirche die natürliche Verschiedenheit von Frau und Mann nicht niviliert wird, so wird auch die ethnische Verschiedenheit in der Kirche nicht niviliert sondern bewahrt, weil auch sie gottgewollt ist. 

Corollarium 1 Dies schließt nicht aus, daß es auch Religionen daimonischen Ursprunges geben kann, weil es eben auch die gefallenen Engel gibt, die auch als Engel religionsgründend sind!

Corollarium 2  Zur Götzenreligion würden die Engelreligionen dann erst werden, wenn diese Religion, statt sich in der wahren aufzuheben, auf ihrem Selbststand beharrt. Zudem ist für Israel jede andere Engelreligion Götzenreligion, weil für dies Volk die  Engelreligionen der anderen Völker unwahre Religionen sind, so wie für jeden verheirateten Mann jede andere Frau keine Ehrfrau mehr sein kann!       

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