Der Liberalismus versteht Freiheit zuvörderst als Freiheit wovon. A. Dugin führt dies treffend so aus (Die vierte politische Theorie, 2013, S.153f)
Der Liberale will frei sein von:
" dem Staat und seiner Kontrolle über die Wirtschaft, die Politik und die Zivilgesellschaft
Kirchen und ihren Dogmen
Klassensystemen
jeglicher Art von gemeinsamen Verantwortungsgebiet in der Wirtschaft
jeglichem Versuch, die Erträge materieller und nicht-materieller Arbeit mittels irgendwelcher
Institutionen des Staates oder der Gesellschaft umzuverteilen (die Formulierung des liberalen
Philosophen Philipp Nemo, eines Hayek-Schülers lautet: "Soziale Gerechtigkeit ist zutiefst
unmoralisch")
ethische Bindungen
jeglicher kollektiven Identität"
Positiv setzt der Liberalismus dagegen: (S.152)
das Bild des Individuums als Maß aller Dinge
der Glaube an den sakralen Charakter des Privateigentums
die Behauptung, Chancengleichheit sei ein gesamtgesellschaftliches Moralgebot
der Glaube an die "vertragliche" Begründung aller sozialpolitischen Institutionen,
einschließlich der staatlichen
die Abschaffung aller staatlichen, religiösen oder sozialen Autoritäten, die einen
Anspruch auf "die allgemeine Wahrheit " erheben
die Gewaltenteilung und die Einrichtung von sozialen Kontrollmechanismen über
jegliche staatliche Institution
die Erschaffung einer rassen- volks-und religionslosen Zivilgesellschaft zum Ersatz
traditioneller Staaten
die Herrschaft von Marktverhältnissen über andere Formen der Politik
(die These, "Wirtschaft ist Schicksal")
die Gewißheit, daß der geschichtliche Weg der westlichen Völker und Länder ein
universales Vorbild für Entwicklung und Fortschritt in der ganzen Welt und als Maß und Muster
hochzuhalten sei."
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