Die Machtergreifung durch das Laien-ZK oder: „Auctoritas, non veritas facit legem“
Bei dieser Aussage ist zu beachten, daß es nicht heißt, daß die „auctoritas“ das Gesetz geben solle oder geben möge, also nicht in einem imperativischen noch in einem optativischen Sinne gemeint ist, sondern aussagt, wie es sich real mit dieser Sache verhält. Es ist nun zu konzedieren, daß diese Tatsache das linksliberale Reform/Deformlager innerhalb der Kirche klar erfaßt hat, indem es sich auf die Machtfrage kaprizierte: Haben wir erstmal die Macht okkupiert, dann bestimmen wir auch den Kurs der Kirche zumindest hier in Deutschland. Der Synodale Weg war nun meisterhaft inszeniert, um den Weg zur Machtergreifung frei zu machen. Der Diskurs über die Mißbräuchsfälle wurde nun sehr geschickt dazu instrumentalisiert, um die schon recht eingestaubte Reformagenda der antikatholischen Initiative: „Wir sind Kirche“ mit ihrem Kirchenvolksbegehren als die einzig angemessene Antwort auf die Mißbräuchsfälle zu kredenzen.
Dabei setzte man die anvisierte Therapie voraus, um dann eine zu ihr passende Diagnose zu konstruieren. Die Therapie ist nun identisch mit den Kernforderungen des „Kirchenvolksbegehrens“. Da nun die Verdemokratisierung der Kirche, die Überwindung des innerlkirchlichen Klerikalismus, zu der wichtigste Forderung eingedenk der Einsicht, daß man zuerst die Macht zu ergreifen habe und daß man danach die einem vorschwebenden Inhalte durchsetzen kann, avancierte, wurde die Einsetzung eines die Kirche faktisch regierenden Leitungsgremiumes auf nationaler Ebene zur wichtigsten Aufgabe des Synodalen Weges. Dazu erfand man den Begriff der sexualisierten Gewalt.1 Damit sollte suggeriert werden, daß die Machtstrukturen der Kirche der Hauptgrund der sexuellen Mißbräuche sei, daß der Klerus per Gewaltanwendung seine Herrschaft errichtet habe und aufrecht erhielte. Eine besondere Gestalt dieser Herrschaftsgewalt soll nun ihre sexualisierte Gestalt sein. So sei es nun an der Zeit, einen Herrschaftswechsel durchzusetzen, damit der Klerus entmachtet und die Laien die Macht übernehmen.
Das neu so zu konzipierende Gremium, zuerst: „Synodaler Rat“ genannt jetzt umgefirmt zu der „Synodalkonferenz“ soll nun dieses neue Regierungsgremium der Kirche Deutschlands werden. Jetzt wird auf Kath de gejubelt, denn dieses Gremium ist nun einstimmig beschlossen worden auf der letzten Tagung des Synodalen Weges. Kath de bringt es auf den Punkt: „die Synodalkonferenz "berät und fasst Beschlüsse im Sinne 'synodaler Entscheidungsprozesse'" zu wichtigen überdiözesanen Fragestellungen.“2 Aus 81 Stimmberechtigten soll dieses Regierungsgremium bestehen, 27 wird das Laien-ZK bestimmen, 27 Bischöfe sollen dabei sein und 27 andere Personen werden noch dazugewählt. (Es ist mir noch nicht gelungen, herauszufinden, wie die dritte Gruppe dieses Gremiums hineingewählt werden sollen, aber ich gehe davon aus, daß das Laien-ZK so viel Einfluß darauf haben wird, daß nur ihm Genehme zu den 27 anderen zugelassen werden. )
Da nun die überwältigende Mehrheit der deutschen Bischöfe unter ihrem Vorsitzenden sich ganz zum Linksliberalismus bekehrt haben, garantiert dies Leitungsgremim einen klaren Grün-Roten Kurs. Die ZK-Voritzende proklamierte ja gleich den Kampf gegen Rechts als die Aufgabe der Kirche.3 Das ist doppeldeutig zu lesen: es bedeutet eben auch das Sich-Aufgeben der Kirche zugunsten der Gestalt einer linkspolitisch orientierten NGO, die so sich ihrer Finanzierung durch den Staat durch die staatlich eingezogene Kirchensteuer versichert. Wer Macht ausüben will, muß auch über Geld verfügen!
Ein Hürde gilt es nun noch zu überspringen, daß dies neue Leitungsgremium von Rom abgesegnet werden muß, damit es seine Gültigkeit erlangt.Ich bin kein Prophet, aber ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Rom dieses trojanische absegnen wird, da der jetzige Papst nicht einer der Konfrontation wie sein Vorgänger sondern eher ein Integrist ist.
„Auctoritas, non veritas facit legem“, das heißt nun: Wir usurpieren jetzt die Macht, um dann zu bestimmen,was als wahr zu gelten habe in der Kirche.
1Dieser Begriff verkehrt die Mittel- Ziel Relation um: Nicht mehr wird Gewalt angewendet, um Sex zu erzwongen, sondern nun soll gelten: Zur Herrschaftspolitik gehöre die Unterdrückung auch durch die besondere Gestalt der Gewalt, der sexualisierten. Deshalb müsse nun die Herrschaftsmacht des Klerus beendet werden.
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