Samstag, 3. Mai 2025

Ein „Queerbeauftragte“ der Kirche klärt uns auf: Was ist das Wesentliche der Kirche?

 

Ein „Queerbeauftragte“ der Kirche klärt uns auf: Was ist das Wesentliche der Kirche?



Es ist doch wirklich mehr als erfreulich, wenn die quasi offizielle Weltnetzauftrittsseite der deutschen Bischöfe uns darüber aufklärt, was das Wesentliche der Kirche sei. Die Antwort wird dabei sehr leserfreundlich in einem einzigen Satz gegeben,ganz konzentriert kompakt, leicht verstehbar. Wurden einst dicke Bücher dem Versuch der Beantwortung der Frage nach dem Eigentlichen verfaßt, so respondiert uns ein „Queerbeaftragter“ diese Frage in einem einzigen Satz, den zur Beglückung der Kath de Leserschaft Kath de dokumentiert: „Es ist an der Zeit, dass die Kirche sich auf das Wesentliche besinnt: auf die Würde jedes einzelnen Menschen und auf die Liebe, die alle Grenzen überwindet", sagte der Essener Weihbischof am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).“1

Das Proprium der Kirche sei also die Würde des Menschen! Nicht ist also das Eigentliche der Kirche, daß es sich um eine Religionsorganisation handelt, nicht daß ihr Zentrum die christliche Religion sei, nicht der dreieinige Gott sondern im Mittelpunkt der Kirche stünde der Mensch in seiner Würde! Das kann nicht mehr als eine Häresie bezeichnet werden, das ist eindeutig ein Fall des vollkommenen Abfalles vom katholischen Glauben, das ist Apostasie. Die Kirche glaubt an den dreieinigen Gott und nicht steht in ihrem Zentrum der Glaube an den Menschen. Ludwig Feuerbach zählt (noch) nicht zu den anerkannten Kirchenlehrern mit seiner Analyse der christlichen Religion, daß wenn diese Religion von Gott spricht, sie in Wirklichkeit nur von dem in den Himmel emporgehobenen idealisierten Menschen spräche, sodaß eigentlich die christliche Religion der Glaube an den Menschen sei, was er alles noch Großes aus sich machen könnte.

Aus dieser Apotheose des Menschen wird nun auch noch die alle Grenzen überwindende Liebe gefolgert. Jeder aufmerksame Zeitgenosse weiß natürlich, daß das nicht ernst gemeint ist. Auf jedem Hochfest der Homosex- und Lesbenwegung, der LGBTQ-Bewegung, wie man heute zu schreiben pflegt, den CSD- Kundgebungen wird ja klargestellt, daß diese grenzenlose Liebe nicht politisch rechts von der SPD Stehenden gilt. So darf auf diesem LGBTQ- Hochfest in München die CSU und neuerdings, seit dem ein CDUler der Oberbürgermeister von Berlin ist, auch der nicht mehr teilnehmen. Unvorstellbar ist es gar, daß Parteimitglieder der AfD mit dem Bekenntnis: „Wir sind schwul und Mitglied der AfD und finden das gut so!“ auf irgendeiner LGBTQ-Veranstaltung auftreten dürften. Diese grenzenlose Liebe gilt also nur den politisch Korrekten, selbst Vertreter der C-Parteien sind da unerwünschte Personen.

Aber welche Menschen haben dann im Mittelpunkt der Kirche zu stehen? Auch hier spricht dieser Queerbeauftrage Klartext:die queeren Menschen. Darunter sind nun, so der Kath de Artikel zu verstehen: „Mit dem englischen Wort queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe.“ Da auf einem evangelischen Kirchentag schon festgestellt worden ist, daß Gott selbst queer sei, irritiert uns diese eingeforderte Ausrichtung der Kirche auf die LGBTQler nicht.2

Nun könnte noch angefragt werden, ob den die Liebe darin bestünde, jedem Menschen zu sagen, daß, so wie er ist und wie er lebt, er gut und zu bejahen sei? Aber diese Frage beantwortet sich ganz von selbst, denn diese hier so beschworene Liebe gilt eben nicht für alle Menschen. So war es ja auch eine selbstverständliche Liebespraxis des Papstes Franziskus, jeden Traditionalisten, jeden Ewiggestrigren, jeden Fundamentalisten , die Beschimpfungsliste ließe sich leicht endlos weiterführen, aus seiner Liebe auszuschließen.3 Wer eine „bunte Republik“ fordert, fordert damit den Ausschluß aller ihm politisch nicht genehmen Farben, es bleiben nur Grün und Rot übrig und die Homosexfahne. 

Dieser etwas  plumpe Versuch, per Queerbeauftragte, eine neue Kundschaft für die Kirche zu gewinnen, ist aber nicht das Skandalöse, sondern daß die Selbstsäkularisierung so weit getrieben wird, daß das Religiös-Christliche hier völlig zum Verschwinden gebracht  und ersetzt wird durch einen simplen politisch korrekten Humanitarismus.  

 

 





1 Kath de am 2.5.2025: „Weihbischof Schepers kritisiert Kardinal Müller“.


2 Vgl dazu meinen Artikel vom 1.5.2025: Ein Blick in die nahe Zukunft der Katholischen Kirche Deutschlands: die Zukunftswerkstatt des evangelischen „Kirchen“tages

3 Seit einiger Zeit hege ich den Verdacht, daß die Antwort auf die Frage: „Wen haßt Du?“ ergiebiger zum Kennenlernen eines Mensch ist als die Antwort auf die Frage, was oder wen er liebe! So toben sich ja jetzt die Haßprediger gegen Putin, Trump und alle Rechten in den Medien aus und verklären das zu Akten der Nächstenliebe.

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