Habemus Papam – habeamus Papam: ein paar Anmerkungen
Bertold Brecht schrieb mal, daß schlechte Zeitungen kein Argument für deren Abschaffaffung seien, sondern für bessere. Luther und viele ihm Nachfolgenden forderten stattdessen die Abschaffung des Petrusamtes und kreierten dann kirchenähnliche Organisationen, deren Charakteristikum und sie Auszeichnendes die Petrusamtslosigkeit sein soll.
„Der gute Hirte“, das ist sowohl die für das königlich regierte Israel, das Volk des Alten Bundes wie auch für das durch das Petrusamt regierte Volk des Neuen Bundes das Wesentliche. Ein Blick iaß n die Samuel- und Königsbücher zeigt aber unüberlesbar an, daß bei weitem nicht alle Könige des Alten Bundes gute Könige gewesen sind, daß sie ihr Amt des „guten Hirten“ so ausgeübt hätten, wie es ihnen Gott vorgeschrieben hatte. Trotzdem waren sie, um es mit dem Apostelfürsten Paulus zu formulieren, von Gott eingesetzte Könige, denn alle Obrigkeit ist von Gott. Das gilt so auch für jeden der Petrusnachfolger im Papstamt.
„Habeamus papam“, das meint: Wir möchten einen Papst, der so ist und so nicht! Es existieren nun in der jetzigen Kirche sehr differente Vorstellungen darüber, wie der jetzt neu gewählte Papst Leo XIV sein Amt auszuüben hätte. Überspitzt könnte man sagen, daß so viele Idealpapstvorstellungen in der jetzigen Kirche existieren, wie es Kirchenmitglieder gibt, wobei dann viele ihre Papstvorstellung als die allgemeingültige, als die ausgeben, die die einzig wahre ist.
Aber es gilt nun: „hic rhodos, hic salta“;denn Gott selbst hat nun durch die Kardinäle diesen jetzt gewählten als Leo XIV eingesetzt. Aber das heißt nicht notwendig, daß Gott uns einen guten Papst schenkt und schon gar nicht, daß er uns einen gibt, der unseren Wünschen entspricht.Gott kann der Kirche auch einen Papst einsetzen, mit dem er seine Kirche straft. Eines ist aber gewiß: Nach Gottes uns nicht offenbaren Ratschlüssen dient jeder Papst der Kirche, auch wenn er eher destruktiv als konstruktiv wirkt.
Die Kirche kann nicht papstlos sein, weil der Herr der Kirche seiner Kirche dies Petrusamt eingestiftet hat, daß sie monarchisch durch das Hirtenamt regiert werden soll. Aber nicht nur in der Katholischen Kirche Deutschlands existieren Kräfte, die unter der Maskerade einer eingeforderten Synodalität dies vom Herrn der Kirche selbst eingesetzte Amt entkräften, wenn gar ganz abschaffen möchten. Aber es muß auch klar sein, daß keiner weniger als der Papst der Fürbitte aller Katholiken bedarf.
Merke:
"Einige Päpste schenkt Gott, andere duldet er, mit wieder anderen straft er.“ der heilige Vnzenz von Lérins.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen