Menschen sterben und einige von ihnen auch durch die über sie verhängte Todesstrafe. Auch wenn das Humanitaristen nicht gern hören, aber die Todesstrafe gehört zur üblichen Strafpraxis des Staates. Was unterscheidet nun das Ereignis des Kreuzestodes Jesu Christi von den vielen anderen Hinrichtungen? Daß da ein vollkommen Unschuldiger zu Tode verurteilt worden ist? Nur, wird es unter den vielen zu Tode Verurteilten nicht auch andere Unschuldige geben, weil nun mal nicht allwissende Menschen hier als Richter urteilen müssen? Zudem: war den Jesus Christus wirklich unschuldig, oder hatte er nicht alle Schuld am Kreuze auf sich genommen gleich einem Sündenbock? War er nicht zum Schuldigen geworden, indem er unsere Schuld auf sich nahm?
Sage ich zu einem Freunde, daß ich für seine Geldschulden eintrete, so werde ich doch für die Gläubiger meines Freundes zu dem Schuldner, von dem sie jetzt ihr Geld eintreiben. Hat so nicht auch Christus mit seinem Kreuzesleiden unsere Schuld an die Gerechtigkeit Gottes abgebüßt?
Was ist das Signifikante also des Kreuzes Christi? Daß hier der Sohn Gottes starb, daß der Unsterbliche den Tod erlitt, daß hier Menschen wirklich Gott getötet haben!Dieser wahrhaftigen Revolution kann ausgewichen werden, indem man hier so zwischen dem wahren Gott und dem wahren Menschen distinguiert, daß nur Christi Menschsein, seine menschliche Natur das Sterben und den Tod erlitten hätte und daß seine göttliche Natur davon untangiert blieb. Jesus Christus, eine Person in zwei Naturen, diese traditionelle Lehre, sie ist eben auch der Ermöglichungsgrund dafür, daß Kreuz Christi zu einem Scheinereignis umzugestalten. Als wahrer Gott könne Jesus Christus nicht leiden, nicht sterben und schon gar nicht das Todsein erleiden, das könne er nur nach seiner menschlichen Natur. Nur, hat Christus dann wirklich am Kreuze, wenn das ihn als wahren Gott unberührt gelassen hätte, gelitten?
Sagen wir es so: Das Kreuz Christi offenbart uns, daß Gott in seiner Allmacht noch viel mehr kann, als ihm die Tradition zutraut! Wenn er will, und nur wenn er will, kann er auch leiden und sterben und das Todsein sogar erleiden. Gott wäre nicht als allmächtiger gedacht, wenn man all das ausschlösse. Und so kann Jesus Christus im Gehorsam seinem göttlichen Vater gegenüber sich dazu bestimmen, auch zu leiden und zu sterben am Kreuze.
Aber damit werden auch unsere Vorstellungen vom Sterben und Todsein revolutioniert: Wie kann von einem unsterblichen Gott ausgesagt werden, daß er sterben und seinen Tod erleiden kann? Merksatz: Nur mögliche Ereignisse können auch wirkliche werden. Sterben heißt, daß die Seele sich vom Körper trennt. Jesus Christus konnte also nur sterben und dann konnte er das auch, weil er einen menschlichen Leib angenommen hatte! Aber er kann auch als wahrer Gott leiden. Worunter hat der Sohn Gottes wohl mehr gelitten?- unter den Schmerzen, die ihm seine Peiniger antaten oder darunter, daß er wußte, daß sein göttlicher Vater sein Kreuzesleiden um der göttlichen Gerechtigkeit willen forderte?
Und was bedeutet nun sein Todsein? Daß er nach seinem Sterben hinabfuhr in die Hölle. Das bedeutet, daß er aus der Liebe Gottes herausfiel und nur noch das Objekt des göttlichen Zornes war. Denn der Sohn nahm den Zorn Gottes auf sich, um uns vor dem Zorne Gottes zu bewahren! Todsein ist nicht die einfache Negation meines Lebens, wie es Vulgärmaterialisten sich vorstellen, daß das Ich sich einfach in Nichts auflöst. Denn dann gäbe es ja meinen Tod gar nicht, wie es schon Epikur feststellte: Wenn Ich bin, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, bin Ich nicht mehr, sodaß es den meinigen Tod nicht geben kann. Nein, das Ich bewahrt sich im Sterben und Todsein, sodaß es sich sein Todsein als den seinigen zuschreiben kann. Die Vorstellung von meinem Tode setzt denknotwendig voraus ein Ich, das das Todsein als sich betreffend zuschreibt. Das drückt gerade die Vorstellung der Hölle adäquat aus: Die unsterbliche Seele erleidet das endgültige Abgesondertsein von Gott als sein Todsein. Das war Jesu Christi Höllenfahrt- aber Ostern nimmt der göttliche Vater seinen Sohn wieder in seine Liebe auf. Ostern ist nur ein mögliches Ereignis Jesu Christi, weil auch sein Todsein ein mögliches ist.
So stehen wir vor der Paradoxie, daß nur von einem unsterblichen Subjekt sein eigenes Todsein ausgesagt werden kann als es selbst betreffendes Ereignis.
(Näheres dazu in meinem Buch: Der zensierte Gott)
Sagen wir es so: Das Kreuz Christi offenbart uns, daß Gott in seiner Allmacht noch viel mehr kann, als ihm die Tradition zutraut! Wenn er will, und nur wenn er will, kann er auch leiden und sterben und das Todsein sogar erleiden. Gott wäre nicht als allmächtiger gedacht, wenn man all das ausschlösse. Und so kann Jesus Christus im Gehorsam seinem göttlichen Vater gegenüber sich dazu bestimmen, auch zu leiden und zu sterben am Kreuze.
Aber damit werden auch unsere Vorstellungen vom Sterben und Todsein revolutioniert: Wie kann von einem unsterblichen Gott ausgesagt werden, daß er sterben und seinen Tod erleiden kann? Merksatz: Nur mögliche Ereignisse können auch wirkliche werden. Sterben heißt, daß die Seele sich vom Körper trennt. Jesus Christus konnte also nur sterben und dann konnte er das auch, weil er einen menschlichen Leib angenommen hatte! Aber er kann auch als wahrer Gott leiden. Worunter hat der Sohn Gottes wohl mehr gelitten?- unter den Schmerzen, die ihm seine Peiniger antaten oder darunter, daß er wußte, daß sein göttlicher Vater sein Kreuzesleiden um der göttlichen Gerechtigkeit willen forderte?
Und was bedeutet nun sein Todsein? Daß er nach seinem Sterben hinabfuhr in die Hölle. Das bedeutet, daß er aus der Liebe Gottes herausfiel und nur noch das Objekt des göttlichen Zornes war. Denn der Sohn nahm den Zorn Gottes auf sich, um uns vor dem Zorne Gottes zu bewahren! Todsein ist nicht die einfache Negation meines Lebens, wie es Vulgärmaterialisten sich vorstellen, daß das Ich sich einfach in Nichts auflöst. Denn dann gäbe es ja meinen Tod gar nicht, wie es schon Epikur feststellte: Wenn Ich bin, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, bin Ich nicht mehr, sodaß es den meinigen Tod nicht geben kann. Nein, das Ich bewahrt sich im Sterben und Todsein, sodaß es sich sein Todsein als den seinigen zuschreiben kann. Die Vorstellung von meinem Tode setzt denknotwendig voraus ein Ich, das das Todsein als sich betreffend zuschreibt. Das drückt gerade die Vorstellung der Hölle adäquat aus: Die unsterbliche Seele erleidet das endgültige Abgesondertsein von Gott als sein Todsein. Das war Jesu Christi Höllenfahrt- aber Ostern nimmt der göttliche Vater seinen Sohn wieder in seine Liebe auf. Ostern ist nur ein mögliches Ereignis Jesu Christi, weil auch sein Todsein ein mögliches ist.
So stehen wir vor der Paradoxie, daß nur von einem unsterblichen Subjekt sein eigenes Todsein ausgesagt werden kann als es selbst betreffendes Ereignis.
(Näheres dazu in meinem Buch: Der zensierte Gott)
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