Montag, 11. Mai 2015

Schafft die Kirche sich selbst ab? Eine Mikrostudie dazu!

Was soll eine Institution machen, wenn sie das, wofür sie ist und was sie ausmacht,  selbst nicht mehr glaubt? Ein Therapeut, der nicht mehr an die Therapierbarkeit seiner Klienten glaubt, ein Clown, der sich nicht mehr zutraut, Menschen zum Lachen zu bringen...ein Philosoph, der nicht mehr an die Wahrheitsfähigkeit des Denkens glaubt?
Das Magazin "missio" , "Das Magazin des Internationalen Katholischen Missionswerkes Körperschaft Öffentl. Rechtes" gibt uns in seiner Ausgabe Mai/Juni 3/15  dazu eine authentische Auskunft. Was Mission ist, ist theologisch klar und auch jedem Nichtfachmann ad hoc ein verständlicher Begriff: da werden Menschen zum christlichen Glauben bekehrt, die vorher noch keine Christen waren. Etwas besser Informierte ergänzen dann noch, daß zwischen der äußeren und der inneren Mission zu distinguieren sei, wobei der Adressat der äußeren der Nichtchrist und der Adressat der inneren Mission der zwar schon Getaufte ist, dessen Glaubensleben aber aktiviert oder gesteigert werden soll. Alle näheren und feineren Bestimmungen können wir nun auf sich beruhen lassen, weil sie für das jetzige Anliegen der Betrachtung dieses Missio-Magazines überflüssig sind. 
Wir schlagen das Missio- Magazin auf, und wir werden nun in ihm etwas herumblättern. 
Ganz ansprechend das Titelblatt: ein Afrikaner, mit Holzschmuck umringt von Schäfleins- und eine etwas karge Landschaft.  (Christliches auf der Titelseite? Nein Danke!) 
Die erste Innenseite:
In großen Buchstaben, rot: Gipfel-Andacht (o, gar etwas christlich Frommes?-mitnichten!) anläßlich des G7-Gipfels. Ein Transparent proklamiert den Gehalt der Andacht: "Für eine Politik, die eine gerechte Welt zum Ziel hat." Strebet zuförderst nach der gerechten Welt, alles andere kommt dann schon-später wie von selbst...heißt es doch irgendwo-oder doch anders in der Bibel? 
Der erste Artikel, S8-S9 ist dem Thema: Pressefreiheit gewidmet! Eine Pakistanin erzählt über Journalismus...Frauenrechte und Gewalt gegen Frauen interessierten sie besonders! Dieser Artikel hätte genauso, wie er da geschrieben steht, in jedem linksliberalen Säkularmagazin auch publiziert werden können- nichts Religiöses oder gar Christliches wahrnehmbar!
Die Seiten 9-10 sind dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP gewidmet. Die pathetische Formel eines "Aufstandes des Gewissen" paßt dann nicht so recht zu der sachlich fundierten Kritik dieses Vertragswerkes, aber auch hier: Christliches: totale Fehlanzeige! Im letzten Satz kommt gar Gott mal vor: Gott habe uns in die Welt gestellt, damit wir was tun!, aber Gott könnte man da auch aus dem Satz rausstreichen und sagen: wir sind auf Erden, um was zu tun. Nebenbei: es gibt ein einfaches, aber sehr effektives Kriterium der Überprüfung der theologischen Qualität. Man streiche überall, wenn Gott, Jesus...vorkommt, aus dem Text und prüfe,ob sich dann der Aussagegehalt des zu prüfenden Textes verändert. Verändert er sich nicht, ist Gott, Jesus etc nur eine dekorative Ausschmückung!
Die Seiten 12-13 berichten über Angriffe militanter Moslems auf Christen, um dann zu proklamieren, daß es keine Alternative zum Dialog der Religionen gäbe. "Nur wenn man sich kennt, kann man sich zusammmensetzen und Probleme gemeinsam lösen" wird da ein arfikanischer  Habermasfan, auch Bischof zitiert. Der innereligiöse Dialog kennt so nur dies Ziel, daß man sich wechselseitig kennen lernt (Religionswissenschaft auf der Ebene von Ich und Du-Geplaudere), um dann Problene, was für welche? gemeinsam zu lösen. Nicht nur der Philosoph Habermas hat von der pragmatischen Alternative: erst totschießen, dann verhandeln, den Tote widersprechen so selten, noch nie was gehört, die sich aber weltweit, nicht nur bei militanten Islamisten größter Beliebtheit erfreut, je was gehört. Merke: zum Fraternisieren und Dialogisieren ghören zwei Gesprächsbereite. Wo lieber auf Gewalt gesetzt wird, wie im radicalen Islam, sind "Dialoge" nur als Kaputulationsverhandlungen angesichts der Androhung von Gewalt praktikabel. Die Weltfremdheit dieses lieblichen Glaubens an: laß uns doch drüber reden und alles wird gut- hat zwar mit dem christlichen Glauben nichts zu tun,klingt aber  märchenhaft süßlich und ist wohl für eine politisch korrekte Religionsunterrichtsstunde sehr geeignet. Die hl. Schrift kennt zwar solche Dialoge von Gottgläubigen und Götzendienern nicht, gerüchteweise soll Jesus als Kindlein schon- Verursacher der Zerstörung vieler Götzembilder in Ägypten gewesen sein- aber das ist ja alles finsterstes Mittelalter. 
Ich erzähl dir, was ich glaube und du mir, was du glaubst... Mission, Bekehrung- das sei ferne! 
Auf S.14 lobt dann der Deutsche Entwicklungsminister "Missio" als priviligierten Partner.Das erstaunt doch. Ein Politiker, der als Entwicklungsminister die Mission der Kstholischen Kirche lobt und als Partner unterstützt? Seit wann sieht denn ein Entwicklungsminister in der Ausbreitung des Katholischen Glaubens ein zusammenarbeitswürdiges Ziel? Die Antwort ist ernüchternd: Missio kümmert sich um den Katholischen Glauben genauso viel und genaiuso wenig wie jede andere rein humamitär ausgerichtete Orgsnisation, die eben für das leibliche  und darüberhinaiusgehend das ökonomische Wohlergehen anderer sorgt. "Seelsorge" , das ist finsertes Mittelalter, es sei denn, es ginge um psychologische Beratung und Therapie!  
Dann kommt allerlei Kleines, Frauemfürderung in Indien, z.B...Seite 23-29 berichtet dann von dem wirtschaftlichen Aufschwung und den Problemen in Mosambik, -der Artikel hätte auch in jeder beliebig rein weltlichen Wirtschaftseite erscheinen können. 
Erst Seite 36 und 37 stoßen wir auf einen Artikel, der etwas mit der Katholischen Kirche zu tun hat!
Überschrieben ist er mit ironisch gemeint: "Die Egoisten retten die Welt". "Hat Papst Franzikus Recht, wenn er behaiptet, dass diese Wirtschaft tötet?" (S.36), um dann von einem jesuitischen Sozialethiker zu lesen bekommen, daß die freie Marktwirtschaft ohne Regukierung nicht der Weisheit letztzer Schluß ist. Das hätte man so in jedem SPD/Grünen/Die Linken Zeitungsblättchen auch so lesen können, vielleicht gar mit dem Zusatz: auch der Papst sei kein Fan der unbeschränkt freien Marktwirtschaft! Und bis zum Ende kommt dann nichts Religiöses oder gar Christliches mehr! 

Missio heißt so nichts anderes, als für eine gerechte Welt sich einsetzen mit dem Primat der Bedürfnisse des Leibes, aber auch für höher kulturelle Anliegen wie die Pressefreiheit setzt sich Missio ein! Die christliche Religion oder der christliche Glaube ist dagegen als Ladenhüter längst aussortiert aus dem Dienstleistungsangebot von Missio! Als kryptische innere Motivation zur Sozialdiakonie mag der christliche Glaube bei Mitarbeitern noch eine Rolle spielen, aber die Praxis von Missio hat mit dem Glauben der Kirche und der Mission nichts mehr gemeinsam., denn die Praxis von Missio unterscheidet sich in Nichts von der Entwicklungshilfesarbeit rein säkularer weltlicher Organisationen! Der völlige Verzicht auf alles Christliche zeigt hier überdeutlich, daß man zumindest bei Missio den christlichen Glauben abgeschrieben hat und daß man nur noch rein weltliche Entwicklungshilfearbeit leisten will. Es zeigt aber auch, daß eine katholische Organisation sich völlig vom Glauben emanzipieren kann, um dann rein säkularistisch weiter zu arbeiten,  weil genug Geld  allein ausreicht für die Arbeit dieser Organisation.     

Corollarium 1
Könnte Missio so ein Vorbild für die Zukunft der Katholischen Kirche Deutschlands sein? Zu befürchten ist, daß einige Modernisten das so sehen. Und in der Jugendarbeit, der Seniorenarbeit, der Frauenarbeit sieht es ja oft sehr ähnlich aus: Programme ohne jeden Bezug zur christlichen Religion! 

                      

1 Kommentar:

  1. Sehr stören tut bei dieser Betrachtung das jesuanische Gleichnis, bei dem er ausdrücklich den frommen Priester über den am Boden Blutenden hinwegtrampeln läßt und den aus einer verhassten Minderheitengruppe stammenden "Samariter" als Retter auftreten läßt.
    Zumindest einer der Menschen, die unter dem Oberbegriff "Jesus" lebten (ich weiß nämlich nicht, ob "Jesus" eine einzige historische Figur war oder mehrere), war also also ganz offensichtlich ein antiklerikaler "Linker".

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