Donnerstag, 7. Mai 2015

Wollen die Deutschen Bischöfe die Katholische Kirche abschaffen?

Wer dies  bloß für eine polemisch rhetorische Überspitzung hält, der frage sich doch: was soll man von einer Kirche halten, die erklärt, daß die Moral, die sie lehrt und verkündet-zumindest offiziell- für die Mehrzahl ihrer Angestellten und Mitarbeiter unverbindlich ist? Da gewann man noch vor Gericht einen Arbeitsprozeß, in dem konfirmiert wurde, daß die Kirche als Arbeitgeber von ihren Angestellten rechtens einen Lebenswandel erwarten dürfe, der mit der kirchlichen Lehre vereinbar sei, und dann wird das kirchliche Arbeitstrecht modernisiert und klargestellt: Angestellte werden, wenn sie geschieden sind, und sich standesamtlich neu verheiraten-obgleich das kirchenrechtlich unerlaubt ist und der Ehemorallehre widerspricht,in der Regel nicht (mehr) gekündigt. Auch Homosexpaare können staatlich anerkannte Lebensparterabschnittsgemeinschaften eingehen- auch dies wird der Arbeitgeber Kirche akzeptieren. 
Ausnahmen für bestimmte Berufe werden gemacht, aber für die Mehrheit der kirchlich Angestellten soll nun gelten, daß sie von der Befolgung der von der Kirche gelehrten Moral dispensiert sind. 
Kann dies etwas anderes sein als der erste praktisch vollzogene Schritt zur Nichtung der ganzen katholischen Ehe-und Sexualmorallehre? Sieht so der Weg der Deutschen Bischöfe aus, die keine Filiale Roms (mehr) sein wollen?

Fällt es nicht auf, daß genau die Punkte im Mittelpunkt der Modernisierung des kirchlichen Arbeitsrechtes stehen, sprich Homosex und Geschieden-Wiederverheiratete, die die Deutschen Bischöfe auf der Faniliensynode auch gern geändert sähen?

In der evangelischen Diakonie ist einer Mitarbeiterin gekündigt worden, weil sie nebenberuflich durch Rollen in pornographischen Filmen sich ein Zusatzgeld verdiente. Sie klagte gegen die Kündigung, aber das Arbeitsgericht gab der Diakonie recht. Eine solche Nebenbeschäftigung sei dem Arbeitgeber Diakonie nicht zumutbar. Ob das sich in Bälde auch ändern wird?- weil nun auch die Kirche sich als moderner Arbeitgeber verstehen will, den das Privatleben seiner Angestellten gleichgültig ist, solange keine Störungen auf das Arbeitsverhalten aus dem Privatleben entspringen.  

Realos sehen darin nur das Faktum, daß die Kirche gute Mitarbeiter braucht und daß die auf dem freien Arbeitsmarkt rar sind und daß deshalb die Kirche, um ein attraktiver Arbeitgeber wieder zu werden, bei der von ihren Angestellten geforderten Moral Abstriche machen muß. Zur Veranschaulichung: was geht einem Katholischen Spital das Privatleben eines Arztes an, wenn er nur gut seinen Job im Spital macht. Inwieweit damit nicht notwendigerweise die Identität des Katholischen Spitales aufgegeben wird, beunruhigt den Realo dann auch nicht, weil er darauf respondiert, daß es nur gute und schlechte Spitäler gäbe, aber keine katholischen, wie es auch keine Katholische Medizin gäbe. 

Wir erleben so einen weiteren Schritt der Selbstsäkularisierung  der Kirche, die sich als Institution erhalten will um des Preises der Selbstaufgabe Katholischer Identität. Denknotwendige Voraussetzung ist dabei, daß zwischen einer allgemeinen Moralität-im Sinne von, daß die Kirche schon anständige Mitarbeiter sich wünscht- und der besonderen der katholischen unterschieden wird und daß diese besondere Katholische nun die Kirche als Arbeitgeber weitestgehend als überflüssig für ihre Mitarbeiter ansieht. Nur für besonders hervorgehobene Angestellte soll die kirchliche Moral noch verbindlich sein, eben für den Pfarrer, und für...
Oder könnte man die auch- vielleicht in nachgereichten Reformagenden-  davon dispensieren? Käme denn nicht ein Großstadtpfarrer, in Homosexgemeinschaft lebend  da besser an als ein Zölibatärer?  Wir dürfen gespannt sein, ob und wann auch hier ökomenisches Lernen sich ereignet und so auch dies von den Protestanten abgekupfert werden wird-trübe Aussichten für die Zukunft der Kirche in Deutschland!

Corollarium 1
Auf Kath net liest sich das heute so:
"Internationale Presseagentur: Katholische Kirche lockere ihre „traditionelle Ablehnung der Wiederverheiratung nach einer Scheidung und der Homosexualität“, für diese Reformen „sind deutsche Bischöfe und Theologen prominente Wortführer geworden“.
Bonn (kath.net) Auch im englischen Sprachraum blieb die jüngst beschlossene Änderung des Arbeitsrechtes durch die Deutsche Bischofskonferenz nicht unbeachtet. Die internationale Nachrichtenagentur „Reuters“ titelte am Mittwoch: „Deutsche katholische Kirche öffnet das Arbeitsrecht stärker für Geschiedene und Homosexuelle“ (Siehe: German Catholic Church opens labor law more to divorced and gays)".
Der Beitrag von Tom Heneghan führte aus, dass diese Änderung zu einem Zeitpunkt komme, in dem die katholische Weltkirche ihre „traditionelle Ablehnung der Wiederverheiratung nach einer Scheidung und der Homosexualität“ lockere, für diese Reformen „sind deutsche Bischöfe und Theologen prominente Wortführer geworden“. Kardinal Marx sei dabei „ein führender Verfechter“ dafür, „die zweitausend Jahre alte Kirche offener für moderne Lebensweisen zu machen“, die durch die kirchliche Lehre eigentlich „offiziell zurückgewiesen“ würden.

Treffender kann es nicht formuliert werden: was "alt" ist, will der Modernisierer Kardinal Marx abschaffen. Was "offiziell" als wahre Lehre gilt. soll der Mode, was eben"modern" ist, geopfert werden. 

1 Kommentar:

  1. Hoffentlich schaffen es die Deutschen Bischöfe, endlich das Christentum von all den schaudererregenden völkisch - vermehrerischen, (national - ) sozialen und Nichtheterosexuelle hassenden Blut - und - Boden - Ideologien wie "Naturrechtslehre" oder Sexual - "Moral" des kath. Katechismus zu befreien.

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