1.Man eiß nicht, ob es einn Gott gibt, oder nicht, das ist eine Frage des Glaubens, nicht des Wissens, aber man weiß, daß, wenn es einen Gott gibt, daß es ihm gleichgütig ist, ob und wie wir ihn glauben.
1a) Wenn es einen Gott gibt, dann regiert er diese Welt nicht und greift auch nicht in sie ein, sodaß der Mensch zu leben hat, als gäbe es keinen Gott, außer wenn er glaubt, daß Gott bestimmte moralische Anforderungen stellt- aber nur durch moralische Forderungen ist Gott dann "in" der Welt. Alles andere ist Fundamentalismus.
1b) Die Glaubensinhalte einer jeden Religion sagen sehr viel über die Anhänger der jeweiligen Religion aus, was sie sich wünschen und was sie fürchten, etc., aber wenig, wenn nicht gar nichts über Gott.
2. Alles ist in der Welt der Religionen tolerierbar, nur nicht die Aussage, daß es eine erkennbare und erkannte Wahrheit gibt, daß sie offenbar ist. Es darf nur von einer Suchbewegung, auf der Suche nach Gott in allen Religionen die Rede sein.
2a) Deshalb ist jede Art von Mission und Bekehrung abzulehnen.Deshalb ist es auch nicht wichtig, daß die Religion an die Kinder weitergegeben wird. Der Religiosunterricht soll sich so darauf limitieren, Schüler mit Religionen und atheistischen Weltanschauungen bekannt zu machen, weil die alle zu unserer Kultur dazugehören.
3. Der einzige Wertmaßstab einer Bewertung einer Religion ist ihr Beitrag zur Humnisierung der Welt und ihre Koexisenzfähigkeit zu allen anderen Religionen.
3a) Deshalb ist jede Religion zum interreligiösen Dialog und zur Ökumene verpflichtet mit dem Ziel der wechselseitigen Anerkennung als gleichberechtigte Religionen.
4. Die Praxis der Religion ist ihre gelebte Moral. Die theologische Lehre und ihre kultische Praxis sind nebensächlich, es sei denn man beurteilt sie unter dem Aspekt des Künstlerischen oder des Unterhaltsamen.
5. Die Religion sollte soweit wie möglich von der Politik ferngehalten werden, nur "christliche Werte" sollten eine Rolle spielen wie solche Abstrakta wie die der Würde des Menschen, etc, Leerbgriffe, die für die praktische Politik so unbestimmt sind, daß sie die Eigengestzlickit der Poliik nicht stören.
6. Die Katholische Kirche wie der organisierte Protestantismus legitimieren sich in der Öffetlichkeit allein durch ihr soziales Engagement, darum wird auch die Kirchensteuer bejaht- aber nicht für spezifisch religiöse Aufgaben.
These: Die Katholische Kirche akzeptiert zusehens diese Glaubensselbstverständlichkeiten unserer Zeit als Kirche in unserer Zeit und will so ihr Sein und Wirken demgemäß gestalten. Im Katholizismus wie im Protestantismus leben Widerstände gegen diese Selbstsäkularisierung- aber sie sind überall in der Minderheit.Es gibt keine schweigende Mehrheit, die ein Zurück zur Tradition will.
2. Alles ist in der Welt der Religionen tolerierbar, ...*
AntwortenLöschenIch weiss ja nicht, in welcher Religionswelt Sie leben, vielleicht auf dem Mars, aber hienieden tolerieren Religionen praktisch nichts, denn ihre je eigenen Dogmata.
Und bei den Politikern ist es fast schon genau so schlimm. Mit dem Vorteil, dass man die in zivilisierten Ländern recht schnell wieder los werden kann, wenn sie zu sehr über die Stränge schlagen.
Bei Religionen und deren Protagonisten ist das meist ein viel langwierigerer Prozess. Ausser man ist Papst. Aber wer ist das schon?