Mittwoch, 8. Februar 2017

Psychologisierung des Glaubens

"Dein Glaube hat dich gesund gemacht", (Mk 5,34). Was wird aus dieser Aussage, wenn sie im Vorstellungsraum humanistischer Psychologie gedeutet wird? Ein Beispiel dafür bietet der Abreißkalender vom Adveniatverlag am 8.2.2017 in der Auslegung von: "Habe keine Angst,...ich selbst beschütze dich". (1.Mose 15,1). Die Salzburger Nachrichten vom 28.4.2015, S.9 werden herangezogen: "Von 212 Untersuchungen, die über den Einfluß religiöser Faktoren auf die Gesamtsituation eines Kranken angestellt wurden, hätten 160 der Religion eine günstige Wirkung zugeschrieben." Das hätte man auch simpler sagen können: Eine positive Lebenseinstellung fördert den Genesungsprozeß von Erkrankten. Denke positiv. Der bekannte Zusammenhang von Seele und Körper wird in Erinnerung gerufen, um zu sagen, daß eine positive Lebenseinstellung der Seele sich positiv auf einen erkrankten Körper auswirke.
Das zeigten auch die Wunder Jesu! Denn den anderen Ärzten vertrauten die Zeitgenossen Jesu nicht, ihm aber und so heilte er! Das Vertrauen auf Christi Heilkraft heilte- und nun wird es problematisch. Wer heilt? Jesus Christus oder heilt der Mensch sich durch seinen Vertrauensglauben? Die Antwort der humanistischen Psychologie ist klar: Es liegt eine Autosuggestion vor, durch die der Erkrankte positiv auf seine Erkrankung einwirkt.
Theologisch gedeutet heißt die Aussage, der Glaube habe dich gesund gemacht, daß Jesus Christus den Kranken, weil er gläubig war, heilte. Nicht heilt der menschliche Glaube, sondern der Sohn Gottes heilt den, der an ihn glaubt, weil der an ihn glaubt! Der Verpsychologisierung und damit einherschreitende Enttheologisierung verwandelt so ein göttliches Heilungswunder in ein weltimmanent erklärbares Ereignis: Eine positive Lebenseinstellung ist eben für die Heilung förderlich!  
    

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