"Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, hat vor
einer Begrenzung der Meinungsvielfalt an der Universität gewarnt. „Das
Klima der Political Correctness ist bedenklich“, sagte Kempen." (Junge Freiheit vom 10.11.2017)
Es gibt einen ewigen unlösbaren Widerstreit zwischen dem Ideal der Freiheit der Wissenschaften und dem Geltungsanspruch von Ideologien, daß nur wahr als gelten kann, was mit der gerade dominierenden Ideologie kompatibel ist. Es geht so nicht nur um die "Meinungsfreiheit", sondern viel mehr noch um das Recht des freien wissenschaftlichen Forschens und Lehrens. Frei sind Wissenschaften nur dann, wenn ihnen nicht von Außen vorgeschrieben wird, was für Ergebnisse sie hervorzubringen hat. Die Ideologien dagegen verlangen das Privileg für sich, daß ihre Dogmen verbindlich für das wissenschaftliche Forschen sind: Als wahr kann nur ein Forschungsergebnis gelten, was der Dogmatik der Ideologie entspricht.
Wenn etwa ein Polizist an einer Universität einen Vortrag über einen Zusammenhang von Zuwanderung und steigender Kriminalitat halten möchte, dann darf er denn nur dann halten, wenn er aussagt, daß es keinen Zusammenhang gäbe und daß nur Rechte da einen herbeiphantasieren. Das ist eines der Dogmen der Gutmenschenideologie. Ein anderes Dogma, daß der islamistische Terror nichts mit der friedliebenden Religion des Islam zu tuen habe. Käme ein Forscher zu einem anderen Ergebnis, es ist kaum vorstellbar, daß er seine Ergebnisse noch an irgendeiner deutschen Universität vortragen dürfte. Im Bereich der Psychologie würde wohl jeder Professor gesteinigt, würde er die Homosxualität als etwas Widernatürliches beurteilen. Er könnte dies Urteil noch so gut funndiert begründen, diese Beurteilung der Homosexualität muß falsch sein, weil sie nicht politish korrekt ist.Daß es keine freie Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus an deutschen Universitäten mehr gibt, ist dagegen schon uns zur Selbstverständlichkeit geworden. Hier bestimmen allein Ideologen, was die Geschichtswissenschaft als legitime Forschungsresultate hervorbringen darf, Abweichler sind "Revisionisten" und werden als solche verteufelt.
(Nebenbei: Der Begriff "Revisionist" ist erst durch eine innermarxistische Kontroverse Anfang des 20. Jahrhundertes zum Schimpfwort geworden, als orthodoxe Marxisten Eduard Bernstein eine Abweichung von den ewigen Wahrheiten des Marxismus vorwarfen und ihn deshalb als "Revisionisten" verdammten!)
Nachdem das Christentum die Rolle der öffentlichen Religion in Europa verlor im endgültigen Ende des Thron und Altarbundes mit dem Ausgang des 1. Weltkrieges erleben und erleiden wir nun die Etablierung einer neuen öffentlichen Religion, die der politischen Korrektheit. Diese neue öffentliche Religion verlangt nun die Unterwerfung der Wissenshaften unter die Dogmen ihrer Ideologie. Das produziert Dissidenten auch an Universitäten. Die erleiden dann die Intoleranz der politisch korrekten Gutmenschen an den Universitäten: Meinungs- und Versammlungsfreiheit nur für uns Gutmenschen, alle abweichenden Meinungen werden mit der Parole: "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda" nicht nur perhorresziert, sondern es wird eben auch militant gegen sie vorgegangen. So ersetzt faktisch die Macht der (linken)Fäuste die Kraft des Argumentes. Der Gewaltmensch braucht keine Argumente, er brüllt Andersdenkende einfach nieder oder schlägt sie nieder.
Zusatz:
Gibt es überhaupt Wissenschaften, die nicht in irgendeiner Weise ideologisch fundiert sind? Um das Problem des Verhältnisses einer als "öffentlicher Religion" fungierenden Weltanschauung zu der Freiheit der Wissenschaften zu formulieren, mag diese antithetische Gegenüberstellung von Ideologie versus Wissenschaften genügen, aber sie wird nicht der Komplexität des Phänomenes der Wissenschaften in Gänze gerecht. Wenn Wissenschaten selbst in Ideologien verankert sind, dann könnte man das Problem auch so beschreiben: daß Wissenschaften in ihrer jeweiligen Verankerung in einer bestimmten Ideologie oder vielleicht besser Weltanschauung in Konflikt geraten mit einer Ideologie, die nun die herrschenden wird oder schon geworden ist, die nicht kompatibel ist mit der Weltanschauung, in der die Wissenschaften bisher noch verankert sind.
Zur Veranschaulichung: Die heutige Geschichtswissenschaft ist fundiert in einer Weltanschauung, daß das einzig in der Geschichte handelnde Subjekt der Mensch ist und daß zwar Menschen auch aus religiösen Motiven handeln, daß aber nie Gott selber oder Engel Subjekte der Geschichte sein können. Die Ideologie des Liberalismus kennt zudem nur Individuen als Subjekte als Handlungssubjekte und keine "Kollektivsubjekte", wie etwa: Der Staat, das Volk, die Klasse, die Kirche als Handlungssubjekt. Das sind rein ideologische Vorgaben. Man könnte vielleicht sagen, daß Wissenschaften ihren wissenschaftlichen Charakter darin haben, daß sie sich selbst immanent kritisch zu ihren eigenen ideologischen Vorgaben noch mal verhalten! (Evtl ist bei Lois Althusser dazu Weiterführendes zu finden.)
Zusatz:
Gibt es überhaupt Wissenschaften, die nicht in irgendeiner Weise ideologisch fundiert sind? Um das Problem des Verhältnisses einer als "öffentlicher Religion" fungierenden Weltanschauung zu der Freiheit der Wissenschaften zu formulieren, mag diese antithetische Gegenüberstellung von Ideologie versus Wissenschaften genügen, aber sie wird nicht der Komplexität des Phänomenes der Wissenschaften in Gänze gerecht. Wenn Wissenschaten selbst in Ideologien verankert sind, dann könnte man das Problem auch so beschreiben: daß Wissenschaften in ihrer jeweiligen Verankerung in einer bestimmten Ideologie oder vielleicht besser Weltanschauung in Konflikt geraten mit einer Ideologie, die nun die herrschenden wird oder schon geworden ist, die nicht kompatibel ist mit der Weltanschauung, in der die Wissenschaften bisher noch verankert sind.
Zur Veranschaulichung: Die heutige Geschichtswissenschaft ist fundiert in einer Weltanschauung, daß das einzig in der Geschichte handelnde Subjekt der Mensch ist und daß zwar Menschen auch aus religiösen Motiven handeln, daß aber nie Gott selber oder Engel Subjekte der Geschichte sein können. Die Ideologie des Liberalismus kennt zudem nur Individuen als Subjekte als Handlungssubjekte und keine "Kollektivsubjekte", wie etwa: Der Staat, das Volk, die Klasse, die Kirche als Handlungssubjekt. Das sind rein ideologische Vorgaben. Man könnte vielleicht sagen, daß Wissenschaften ihren wissenschaftlichen Charakter darin haben, daß sie sich selbst immanent kritisch zu ihren eigenen ideologischen Vorgaben noch mal verhalten! (Evtl ist bei Lois Althusser dazu Weiterführendes zu finden.)
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