"In der Debatte um sein Lehrschreiben"Amoris laetitia" hat Papst Franziskus noch einmal die Bedeutung des
Gewissens betont. In den mitunter schwierigen Situationen für eine Ehe
und Familie sei es wichtig, dass jeder sehr behutsam auf sein Gewissen
achte, jenes "Heiligtum des Menschen, in dem er mit Gott allein ist",
sagte der Papst am Samstag in einer Videobotschaft an die Teilnehmer
eines theologischen Kongresses der Italienischen Bischofskonferenz in
Rom." Katholisch de 11.11.2017
Aber was sagt die Kirche dazu:
Papst Gregor XVI. in seiner Enzyklika Mirari vos vom 15. August 1832 :
Frage: Ist das Gewissen der Ort der Anwesenheit von Gottes Stimme in mir oder spricht da in mir die Stimme des öffentlichen Geredes, der veröffentlichten Meinung? Das Gewissen ist ein Medium, nur unklar ist: Wer ist der Sender der Botschaften, die ich dann als die Stimme meines Gewissens höre. Ist das Gewissen wirklich realiter etwas anderes als die subjektive Brechung des: "Das tut man nicht! Das gehört sich nicht!" in mir? In vormodernen Zeiten mag das Gewissen noch der Ort der subjektiven Verinnerlicherung der christlichen Moral gewesen sein, weil sie da den öffentlichen Diskurs bestimmte. Aber der öffentliche Diskurs hat sich in der Moderne Schritt für Schritt von der christlichen Moral emanzipiert. Im Protestantismus, wo schon seit Luther das Gewissen das Zentrum des moralischen Handelns bildete, gilt doch jetzt, daß das Leben aus meinem Gewissen heraus materialiter Leben gemäß dem Zeitgeist bedeutet.
Zusatz: So sieht das ein modernistischer Theologe, Schockenhoff
"Die Einschätzung ihrer Lebenssituation vor Gott kann unter Berücksichtigung aller relevanten Umstände nur durch die Betroffenen selbst in ihrem Gewissen geschehen. Aus Hochachtung vor dem Gewissensurteil der Betroffenen kann die Kirche daher geschiedene und wiederverheiratete Menschen nicht nur in allgemeiner Weise zur Teilnahme am kirchlichen Leben auffordern, sondern auch zur vollen Gemeinschaft am eucharistischen Mahl, dem greifbarsten Zeichen der Gegenwart ihres Herrn und der Verbundenheit der Gläubigen mit ihm und untereinander, einladen." (zitiert nach Herder-Korrespondenz 8/2011 S.389-394) Nur das Gewissen des Einzelnen entscheidet und diese Entscheidung hat dann die Kirche zu akzeptieren. Das individuelle Gewissen avanciert so zur höchsten Entscheidungsinstanz in und über die Kirche.
Aber was sagt die Kirche dazu:
Papst Gregor XVI. in seiner Enzyklika Mirari vos vom 15. August 1832 :
„Aus dieser modrigen Quelle der Gleichgültigkeit, die den Glauben betrifft, fließt jene törichte und falsche Ansicht, die man besser als Wahnsinn bezeichnet, für jeden die Gewissensfreiheit zu fordern und zu verteidigen. Der Wegbereiter für diesen überaus verderblichen Irrtum ist diese vollkommen übermäßige Meinungsfreiheit, die auf weiten Gebieten zum Verderben der Kirche und des Staates verbreitet ist. Einige behaupten hierbei mit großer Unverschämtheit, daß sich daraus Vorteile für die Religion ergeben. Der heilige Augustinus sagt dagegen, was ist tödlicher für die Seele, als die Freiheit des Irrtums! Wenn jeder Zaum entfernt wird, durch welchen die Menschen auf den Pfaden der Wahrheit geführt werden, und dadurch ihre zum Bösen geneigte Natur in die Tiefe stürzt, sehen wir den geöffneten Abgrund der Hölle, aus dem der Apostel Johannes den Rauch aufsteigen sah, der die Sonne verdunkelte und aus dem Heuschrecken hervorgingen, die sich über die gesamte Erde verbreiteten, um sie zu verwüsten18. Aus diesem Irrtum entstammt die Wandlung der Gesinnungen, die zur Verderbnis der Jugend führen, aus dem die Verachtung des Volkes gegenüber der Religion sowie der heiligsten Dinge und Gesetze hervorgeht und aus dem die Worte der Pest kommen, die für das öffentliche Gemeinwesen tödlicher sind, als alles andere. Die Erfahrung bezeugt, was seit ältester Zeit bekannt ist. Staaten, die durch Reichtum, Macht und Ruhm aufblühten, sind an diesem einen Übel zugrunde gegangen, das sich in der übermäßigen Meinungsfreiheit, der Redefreiheit und der Sucht nach Neuerungen äußert.“ (zitiert nach Wikipedia: Gewissensfreiheit)
Frage: Ist das Gewissen der Ort der Anwesenheit von Gottes Stimme in mir oder spricht da in mir die Stimme des öffentlichen Geredes, der veröffentlichten Meinung? Das Gewissen ist ein Medium, nur unklar ist: Wer ist der Sender der Botschaften, die ich dann als die Stimme meines Gewissens höre. Ist das Gewissen wirklich realiter etwas anderes als die subjektive Brechung des: "Das tut man nicht! Das gehört sich nicht!" in mir? In vormodernen Zeiten mag das Gewissen noch der Ort der subjektiven Verinnerlicherung der christlichen Moral gewesen sein, weil sie da den öffentlichen Diskurs bestimmte. Aber der öffentliche Diskurs hat sich in der Moderne Schritt für Schritt von der christlichen Moral emanzipiert. Im Protestantismus, wo schon seit Luther das Gewissen das Zentrum des moralischen Handelns bildete, gilt doch jetzt, daß das Leben aus meinem Gewissen heraus materialiter Leben gemäß dem Zeitgeist bedeutet.
Zusatz: So sieht das ein modernistischer Theologe, Schockenhoff
"Die Einschätzung ihrer Lebenssituation vor Gott kann unter Berücksichtigung aller relevanten Umstände nur durch die Betroffenen selbst in ihrem Gewissen geschehen. Aus Hochachtung vor dem Gewissensurteil der Betroffenen kann die Kirche daher geschiedene und wiederverheiratete Menschen nicht nur in allgemeiner Weise zur Teilnahme am kirchlichen Leben auffordern, sondern auch zur vollen Gemeinschaft am eucharistischen Mahl, dem greifbarsten Zeichen der Gegenwart ihres Herrn und der Verbundenheit der Gläubigen mit ihm und untereinander, einladen." (zitiert nach Herder-Korrespondenz 8/2011 S.389-394) Nur das Gewissen des Einzelnen entscheidet und diese Entscheidung hat dann die Kirche zu akzeptieren. Das individuelle Gewissen avanciert so zur höchsten Entscheidungsinstanz in und über die Kirche.
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