"Vatikanstadt (kath.net/KAP) Todkranke Menschen müssen laut Papst
Franziskus nicht "um jeden Preis" medizinisch behandelt werden. Es sei
moralisch vertretbar, auf therapeutische Mittel zu verzichten oder diese
einzustellen, wenn sie in keinem Verhältnis zum erhofften Ergebnis
stünden. Es gehe in solchen Fällen nicht darum, den Tod herbeizuführen,
sondern zu akzeptieren, dass man ihn nicht verhindern kann" Kath net vom 16. 11.2017
Der Jesuit als solcher zeichnet sich ja durch seine akrobatische Spitzfindigkeit aus: Frägt ein Dominikanernovize seinen Novizenmeister, ob er während des Rosenkranzes rauchen dürfe, so erhält er selbstverständlich die Antwort: "Das sei ferne!", aber wenn ein Novize im Jesuitenorden seinen Oberen frägt, ob er während des Rauchens einen Rosenkranz beten darf, wird ihm respondiert: "Vortrefflich!"-sofern der Novizenmeister nicht ganz modernistisch urteilt: "Rauchens, aber lassen sie den Rosenkranz weg, der ist vorkonziliar! "
Papst Franziskus ist auch ein akrobatischer Jesuit. Fragen wir: "Ist es dem Menschen möglich, den Tod zu verhindern?" Die Antwort ist klar: Das kann der Mensch nicht. Wenn ich also auf Essen und Trinken verzichte und mich so zu Tode hungere, akzeptiere ich einfach, daß ich mit noch so aufwendigem und guten Essen und Trinken meinen Tod nicht verhindern kann. Und wenn die Aufnahme von noch so guter Nahrung nicht den Effekt erzielen kann, daß ich nicht sterben muß, dann kann ich das doch gleich sein lassen, so daß ich dann halt sterbe. So akzeptiere ich einfach mein Sterbenmüssen.
Wenn ich schwerst erkrankt bin und wenn ich eine bestimmte Medizin einnähme, dann noch länger leben könnte, um dann schlußendlich doch sterben zu müssen, dann brauche ich diese für mich lebensnotwendige Medizin auch nicht einzunehmen, weil ich mein Sterbenmüssen akzeptiere und die Medizin, nähme ich sie ein, mich vor meinem Sterben auch nicht bewahren könnte.
Wenn das ernst genommen wird, hieße das, daß jeder Freitod legitim ist, wenn er in der Intention vollzogen würde, mein Sterbenmüssen zu akzeptieren und auf die Einnahme von Mitteln zu verzichten, die doch nur meinen Tod nur hinauszögern können.
Zu so abstrusen Konzeptionen schwingt sich Papst Franziskus auf, um einerseits die moralische Verurteilung des Freitodes beizubehalten und andererseits zu unmenschliche Folgen dieses Verbotes jedes Freitodes auszuräumen. So händelt aber schon der Katholische Katechismus dies Problem, daß im Prinzip der Freitod unerlaubt ist, daß er aber erlaubt ist als Verweigerung von zum Weiterleben unbedingt notwendigen therapeutischen Maßnahmen, wenn der Betroffene urteilt, daß der Aufwand an Therapie in keinem angemessenen Nutzen mehr steht zum Effekt, wie viel an Lebenszeit so noch für den Erkrankten dazugewinnbar ist.
Das heißt medizintechnisch konkret: Wenn durch eine teure Maßnahme das Leben eines Schwersterkrankten um ein paar Tage verlängerbar wäre, soll der behandelnde Arzt erwägen, auf die Maßnahme zu verzichten, weil diese Investition sich nicht rentiert. Aber am Verbot des Freitodes soll festgehalten werden, nur es eben dem limitierten Budget von Spitälern angepaßt werden.
So können wir auch hier mal wieder die Flexibilität des jesuitischen Papstes bewundern. Wäre er ein Raucher, er würde auch, wenn er raucht, dazu beten!
Zusatz:
Das moraltheologische Problem lautet aber,ob ein Mensch gegen seinen Willen zu seinem Weiterleben gezwungen werden darf. Dies bejaht der Katechismus, relativiert das dann aber, indem er Erkrankten das Recht zuspricht, eine weitere medizinische Behandlung zu verweigern, auch wenn diese für sein Weiterleben unbedingt notwendig ist, wenn der Erkrankte meint, die Maßnahme rentiere sich nicht, weil sie im Vergleich zum Aufwand zu wenig an Nutzen,an Lebensverlängerung bringt. Daß durch dieses Urteil, das lohnt sich nicht, der so Urteilende selbst über sein Leben entscheidet, will ich weiter leben oder nicht, lohnt es sich für mich oder nicht, und so zum Herren über sein Leben wird, blendet der Katechismus wie der Papst einfach aus, denn das darf er laut dem Katechismus nicht.
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