Samstag, 23. März 2019

Tod dem Zölibat- oder der unbedingte Wille zur Verprotestantisierung der Katholischen Kirche

Bischof Stefan"Oster sprach in dem Interview auch über mögliche Konsequenzen für den Fall, dass beim Zölibat künftig das Freiwilligkeits- und nicht mehr das Pflichtprinzip gilt: "Die Geschichte der Ostkirche zeigt uns: Wenn wir sagen, das stellen wir frei, dann wird es darauf hinauslaufen, dass der verheiratete Priester stark dominieren wird." Das heiße, so der Bischof weiter: "In der Fläche wird die zölibatäre Lebensform dann wohl verschwinden." Passauer Neue Presse am 23.3.2019  Passauer Bischof Oster: Beim Zölibat "ist mehr Spielraum drin"
Papst Franziskus wird wohl den Zentralangriff auf den Zölibat auf der Amazonassynode starten. Die Deutsche Bischofskonferenz greift dem nun schon voraus, um durch einen "synodalen Prozeß" dem Zölibat sein Ende zu bereiten. Das Ergebnis dieses Prozesses steht eben schon fest, bevor er überhaupt angefangen hat und es eine Klarheit darüber gibt, wie der denn gestaltet werden soll. 
Unverkennbar triumphiert hier der Wille zur Protestantisierung der Katholischen Kirche, der seinen ersten beredten Ausdruck im 2.Vaticanum fand. Es  ist keine Übertreibung, wenn der Zölibat der Katholischen Kirche als, um es mal etwas salopp zu formulieren, das Markenzeichen der Katholischen Kirche angesehen wird in der öffentlichen/veröffentlichten Meinung. Die grundlegenden theologischen Differenzen sind ja in der Ökomeneeuphorie schon längst als nicht mehr bedeutsam entwertet worden. Ja,das allgemeine Desinteresse an der Theologie führt eben auch dazu, daß das spezifisch Katholische nun fast nur noch festgemacht wird an dem Zölibat, daß Frauen keine Pille nehmen dürfen und daß diese Kirche nicht demokratisch sei, weil sie von einem Papst regiert wird.
Erklärte der Syllabus Pius IX noch als Irrtum: "Der Protestantismus ist nichts anderes als eine unterschiedliche Form derselben wahren christlichen Religion, in der es ebenso wie in der katholischen Kirche möglich ist, Gott zu gefallen" Denzinger Hünermann, Kompendium der Glaubensbekenntnisse, 2005, 2918, so vertritt die Kirche im Ungeiste der Ökumene genau dies als neue Erkenntnis, um jetzt den Schlußpunkt zu setzen mit der Parole: Die Katholische Kirche hat nur noch eine Zukunft, wenn sie sich verprotestantisiert. Auf diesem Irrweg der Selbstdestruktion ist nun der anvisierte Fall des Zölibates ein großer Schritt nach vorne. Bischof Oster sieht es klar: Auch wenn die Amazonassynode nur eine lokal limitierte Auflösung des Zölibates (wahrscheinlich in der bewährten Form von Fußnoten) beschießen sollte, fällt damit der Zölibat. 
Als Katholiken stehen wir nun vor einer schweren Frage: Kann wirklich die Katholische Kirche untergehen? Kann sie verwandelt werden in eine protestantische kirchenähnliche Organisation? Eigentlich ist das unvorstellbar, daß der Herr der Kirche die seinige so verläßt und so den Destruktionsgelüsten von Kirchenfeinden überläßt. Aber hat Gott nicht auch sein erwähles Volk Israel verlassen: "Das Reich Gottes wird von euch hinweg genommen, und einem Volke gegeben werden, welches die Früchte desselben hervorbringt." (Matth 21, 43). Könnte etwa Jesus Christus auch dem Volke, dem er nun das Reich Gottes übergeben will, der Katholischen Kirche dieses wieder nehmen, weil sie eben auch keine guten Früchte mehr hervorbringt?
Eines ist gewiß: Heute wird in der Katholischen Kirche gemeint, daß es Gott gleichgültig sei, ob die Kirche katholisch bleibt oder sich verprotestantisiert. Und so kann dann frohen Mutes die Katholische Bastion geschleift werden, um in einem  linksliberalen Kulturprotestantismus zu enden, dem Glauben an das Gute in jedem Menschen hoffend auf die Möglichkeit einer Humanisierung der Welt.          

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