Donnerstag, 27. November 2025

Wenn die Wahrheit verdunkelt wird! Oder was man nicht mehr sagen darf!

 

Wenn die Wahrheit verdunkelt wird! Oder was man nicht mehr sagen darf!


Seid Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist,kann man nicht an Gott glauben, ohne zugleich an Jesus Christus zu glauben, Die Juden haben also nicht >bis heute den Glauben an diesen Gott bewahrt<.Da sie an Jesus Christus nicht glauben.glauben sie auch nicht an Gott.“1 Hier wagt sich jemand in das Minenfeld des jüdisch- christlichen Dialoges, ein Feld,in dem der erlaubte Meinungskorridor fast nur noch eine Linie ist. Dabei lehrt uns das Jesus Christus genau dieses, indem er selbst sagt: „Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht.“ Joh, 5,23. Aber das zu begreifen, stellt nun eine der größten Herausforderungen an das theologische Denken dar: Vater und Sohn sind verschieden, denn sonst gäbe es ihre Differenz nicht untereinander. Es muß aber auch die Gleichheit gedacht werden, denn Ungleiches gleich zu behandeln, wäre ungerecht. Und es muß die Einheit von dem Vater und dem Sohne gedacht werden, denn sonst hätten wir ein addidatives Verhältnis, daß wir Christen an Gott, den Vater und n Gott, den Sohn glaubten, die jüdische Religion aber nur an den Vater, sodaß sie nur den Vater ehrt aber nicht den Sohn. Jesus lehrt aber, daß sie, indem sie den Sohn nicht ehrt, auch den Vater nicht ehrt.

Aber was meint nun ein Apologet des jüdisch-christlichen Dialoges dazu?Er darf ja nicht einräumen, daß der Synagogengottesdienst nicht Gott ehrt, ja er muß sogar die Gleichgültigkeit der christlichen und der jüdischen Gottesverehrung behaupten! Pater Recktenwald nimmt nun den Kampf auf: „Das ist logischer Unsinn.Durch die Menschwerdung hat sich die Identität Gottes nicht gewandelt.Wenn der Glaube Abrahams,Isaaks und Jakobs wahr ist.dann ist er wahr sowohl vor wie nach der Menschwerdung, Denn da Gott laut katholischem Dogma unveränderlich ist, ist auch die Wahrheit über ihn unveränderlich.“2 Wenn das wahr wäre, wäre der Glaube an den dreieinigen Gott unwahr!Er behauptet nun gar: „Folglich ist ein wahrer Gottesbegriff (auch nach der Offenbarung durch Christus ) ohne den Glauben an Jesus Christus möglich.“3

Nun wird hier die ontische Ebene, was ist Gott?, mit der noetischen, wie wird Gott erkannt?, verwechselt.Gott war und ist immer der Dreieinige, aber Gott wurde nicht von Anfang an so erkannt. Vom Polytheismus, daß es viele Götter gibt, aber nur einen für das Volk Israel über den Monotheismus bis zum Glauben an den dreieinigen Gott war es eben ein langer Weg auf dem sich Gott Schritt für Schritt zu erkennen gab und gibt. So war die Erkenntnis, daß es nur einen Gott gibt für das Volk Israel wahr unter der Bedingung des Polytheismus, sie wurde aber unwahr, als Israel erkannte, daß es nur einen Gott gibt und diese wahre Erkenntnis wurde wiederum unwahr, als das Dreieinigsein Gottes verkannt und nicht geglaubt wird. Durch die Leugnung des dreieinigen Gottes im Verharren auf einen schlichten Monotheismus wird diese wahre Erkenntnis zur unwahren. Der Theologe Recktenwald muß nun gar sich zu der These versteifen, daß Gott in der jüdischen Religion wahr erkannt wird, obzwar Glaube an die Dreieinigkeit Gottes konstitutiv zur chistlichen Religion als der wahren Gotteserkenntnis dazugehört.

Nun ist das Verhältnis des monotheistischen Glaubens zum trinitarischen Sein Gottes nicht so zu denken, als wäre Gott wesentlich monotheistisch zu denken und daß er dann sekundär kontingent noch beliebte, dreieinig zu sein. Es gilt, daß Gott notwendig dreieinig ist, denn daß Gott die Welt erschuf, ist zwar ein kontingentes Ereignis, nicht aber daß er sich als der dreieinige explizierte. Einer der größten Aufgaben der Theologie ist es nun, zu begreifen, daß Gott nur als dreieiniger Gott begriffen ist, daß also sonst die Gotteserkenntnis nur eine defizitäre ist, die aber schon als wahr angesehen werden konnte, solange sie das Dreieinigsein nicht verleugnet.


Ein banales Beispiel möge dies verdeutlichen: Wenn ein Lehrer den Schülerm in die Kunst des Subtrahierens einführt, wird er auf die Schülerfrage: „Was ist 3 minus 5?“ antworten: „Das geht nicht!“Die Zahl, von der subtrahiert wird, müsse größer sein als die, die dann davon subtrahiert wird. Das ist wahr in der Menge der positiven Zahlen. Wenn nun aber die Menge der negativen Zahlen hinzugefügt wird, heißt die wahre Antwort: „minus 2“ So ist die Aussage wahr,wenn man noch nicht in der Menge der Negativzahlen operieren kann und auch unwahr,wenn man das gelernt hat, daß 3 minus 5 nicht geht. Sobald die Schüler vertraut gemacht worden sind mit den Negativzahlen können sie 3 minus 5 ausrechnen und wissen, daß das Ergebnis wahr ist. Solange ihnen diese Zahlenmenge noch unerschlossen war, war die Aussage, das geht nicht, wahr. Der Fortschritt in der Wahrheitserkenntnis bringt es mit sich, daß eine wahre Erkenntnis unwahr werden kann, wenn die weitere Stufe der Wahrheitserkenntnis negiert wird. v

Aber um der Synagoge zu gefallen, nimmt man es eben mit der Wahrheit nicht so genau. Dabei wird ja nun auch völlig verkannt, daß die jüdische Religion sich erst durch ihr „Nein“ zu Jesus Christus konstituiert hat und der Absage an dem Jerusalemer Tempelkult als dem Zentrum des alttestamentlichen Frömmigkeit. Vorher gab es den Glauben des jüdischen Volkes, der nun zum Glauben des Volkes, der Kirche,der Einheit von Juden- und Heidenchristen wurde. Die jüdische Religion spaltete sich davon ab.



1Pater Bernhard Zaby, zitiert nach: Pfarrer Hans Milch, Eine große Stimme des ktholischen Glaubens, Bd 2, 2005; S.831-

2A.a.O. S.829.

3A.a.O. S.830.


Mittwoch, 26. November 2025

Unzeitgemäße Gedanken zum Kreuz Christi.

Unzeitgemäße Gedanken zum Kreuz Christi



Der Apostelfürst Paulus schrieb noch: „Ich aber will mich allein des Kreuzes Christi,unseres Herrn rühmen,durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt,“ Gal 6,14. Die Alternativen bestechen durch ihre Trivialität:Gott liebe jeden Menschen un er habe uns durch Jesus nur aufgeklärt, daß er halt jeden liebe. Das Kreuz könne dann nur noch bedeuten, daß Jesus diese Aufklärung so gewichtig gewesen sei, daß er sich auch von einer Todesdrohung nicht abschrecken ließ, dies zu verkündigen. Vielleicht konzediiert man noch, daß wenn eine Mensch dann doch zu sehr gegen die Liebe verstoßen habe, eine Anklage pädagogisch sinnvoll sei, aber am Ende kämen alle in den Himmel.sofern sie ewig leben möchten.

Der ganze Diskurs über Gottes Gnade verüberlflüssigt sich, da es die Natur Gottes sei,uns als seine Geschöpfe zu lieben.Damit wird aber auch der Gedanke der Gerechtigkeit Gottes suspendiert, denn der würde ja zur Konsequenz haben, daß Gott auch Menschen verurteilen konnte, da sie „zu viel“ gesündigt hätten. Der Pelagianismus urteilte, daß der Mensch, sofern er nur tue was in seinen natürlichen Kräften liegt,er vor Gott ein gerechter Mensch sein könne wenn dann Gott ihm das Fehlende ergänzen würde und lehrt somit auch,daß unser natürliches Vermogen ausreiche, vor Gott sich  zu rechtferugen. Einmal reicht einfach unser Menschsein, das andere mal unser natütliches Vermögen, das Gute zu tuen. 

Es drängt sich so der Gedanke auf, daß die christliche Religion ursprünglich einen ganz anderen Gehalt dhatte als diesen. Und  dabei ist das ursprünglich Religiöse nun gar nichts so  völlig Fremdartiges, denn es ist einfach eine genuin religiöse Vorstellung, daß im Zentrum der Religion eine Opferpraxis steht. Zwei grundsätzlich verschiedene Vorstellunsräume durchkreuzen sich dabei; der eines Gerichtsprozesses und der eines kultuschen Opfers. Zu der Vorstellung ded Gerichtsprozessen gehört die des Richters, der nun in diesem Falle ein Todesurteil sprach und  der des Kultopfers, daß da em Priester ein Opfer darbringt. Da stehen erstmal Pontius Pilatus als der römische  Richter und Kaiaphas als der Hohepriester, Es ist nicht gut, sofort den Blick auf Jesus Christus zu kaprizieren,denn erstmal sind der Richter und der Priester die Akteure, 

Was hat nun dieses Gerichtsurteil mit einem gerechten Urteil zu  tuen? Genau hier stoßen wir auf eine der größten Paradoxien der christlichen Religion, daß er der völlig Unschuldige zugleich der Allerschuldigste ist  und daß  er so auch rechtens zu Tode verurteilt wurde, Im Vorstellungsraum des Kultopfers  heißt das, daß er als Sühnopfer darbebacht wurde, Das Sühnopfer konnte er nun gerade aber nur als ein vollkommen reined Opfer sein. 

Eine Kontrollfrage ist hier notwendig zu stellen: Wad hätte es für einen Unterschied gemacht, wenn er wie der hl. Stephanus einfach gesteinigt wurde und dann von Gott auferweckt worden wäre? Sein Tod hätte nichts mit einem  Strafprozeß und damit mit der Gerechtigkeint zu tuen. Es wäre auch kein Sühnopfer gewesen!   

Aber die Paradoxie schlechthin ist ja damit noch gar nicht angesprochem, daß der Sohn Gottes sellbst am Kreuze starb und un fachdas Reich des Todes hinabgefahren ist, Nietzsche hat es, so verrückt es klingt, in Gänze begriffen: "Wir haben Gott getötet!" und völlig mißverstanden. denn der ins Reich des Todes Hinabgestiegene ist auch der am 3,Tage wieder Auferstandene.  Aber der Osterjubel darf den Kreuzestod nicht vergessen lassen. Erst der Gedankr, daß der wahre Gott und der wahre Mensch für uns am Kreuze starb, wird dem Kreuze Christi gerecht, Das verlangt aber auch ein neuartiges Durchdenken, was der Tod ist, nämlich das radcale Getrenntsein  von Gott. 

Erst von daher kann  dann auch versucht werden, die obige Aussaage des Apostels Pauli zu begreifen. Anspruchsloser und einfacher geht es leider nicht, 

 

Zusätze

Der Tod darf nicht ald eine pure Nichtung des Lebens gs edacht werden.denn dann gäbe es ihn ja gar nicht als den meinigen. Das gilt auch für den Kreuztod Jesu Christi zumal er ja im Reich des Todes noch das Evangelium predigen konnte.  

Am genauesten ist die Mediumfom des Verbes; Nicht opfert er sich noch wird er geopfert sondern Christus läßt sich opfern.   

 

 

 

   







 

Dienstag, 25. November 2025

Ein paar kritische Anmerkungen zum heutigen „Christkönigsfest“ Oder regiert er nicht (mehr)?

 

Ein paar kritische Anmerkungen zum heutigen „Christkönigsfest


Im Jahre 1925 beging die Kirche zum ersten Male dieses Fest. Es bedarf nun keiner tiefschürfenden Exegesen dieses Festes, um einen Zusammenhang mit dem Sturz der christlichen Monarchien Österreichs, Rußlands und Deutschlands und diesem Christkönigsfest zu erkennen. Seit Kaiser Konstantin zeichnete sich die sog.“Konstantinische Epoche“ durch das Bündnis des Altares mit dem Thron aus, das heißt der Kirche mit den regierenden Monarchen. Die 2-Schwerterlehre bestimmte dabei aus der theologischen Perspektive das Verhältnis der Kirche zum Staat und das hieß für diese Epoche zu den monarchisch Regierenden. Der monarchischen Regierung Gottes im und vom Himmel herab korrelierte das Doppelregiment der Kirche und des Staates, die gemeinsam dann das Staatsvolk und das Kirchenvolk regierten.

Daß als nun die Konstantinische Epoche mit dem 1.Weltkrieg zu Ende ging,wobei den Anfang dieses Endes die Reformation markierte mit dem aus ihr entspringenden innerchristlichen Religionskriegen des 17.Jhrhundertes, der Papst das Christkönigsfest einsetzte ist eben auch eine kirchliche Reaktion darauf: Wenn uns nun auch die weltlichen Monarchien verloren gegangen sind, die wahre Monarchie, die Jesu Christi ist uns erhalten geblieben.Wenn dann aber zu diesem Fest erklärt wird, in mancher Predigt hörte ich das so, daß dies Fest die Christen zum Kampfe gegen den Diktator Hitler aufgerufen habe und jetzt gegen alle totalitären Staaten zugunsten der Demokratie, der besten aller denkbaren Regierungsformen, dann ist das ein rabiater Mißbrauch dieses Festes!

Auf der Internetseite der „Tagespost“ konnte man dann am 23.11. 2025 zu diesem Fest Akzeptableres lesen: Dieses Reich ist anders. Hundert Jahre Christkönigsfest: Der Hildesheimer Bischof erinnert daran, dass die wahre Königsherrschaft Christi dort wächst, wo Liebe und Gerechtigkeit die Schwächsten erreichen.“Nehmen wir das aber nun ernst, müssen uns Bedenken kommen: Heißt das etwa, daß Jesus Christus jetzt noch gar nicht die Welt regiere als Pantokrator, sondern daß er nur dort wirksam sei, wo die Liebe und die Gerechtigkeit zu den Armen sich ereigne? Wenn man sich dann realistisch hinschauend frägt, an wie vielen Orten auf der Welt sich denn diese Liebe und Gerechtigkeit ereigne, dann löst sich Christi Königsherrschaft wohl in eine recht punktuell sich nur ereignende Herrschaft auf. Und nun nehmen wir diese Bischofsaussage genauer als sie dieser Bischof gemeint haben wird: Wenn Menschen Gerechtigkeit erfahren, ein Unschuldiger von einem Richter freigesprochen wird oder eine Mutter ihre Kinder liebt, ereignet sich da nicht die Königsherrschaft Christi, wenn der Freigesprochene wohlhabend und die Mutter reich ist?

Wird hierbei nicht faktisch das Regieren Jesu Christi mißverstanden, als wenn er nur da regierte, wo Menschen in seinem Sinne handelten und wenn dann noch sein Handeln auf ein Liebe- und Gerechtigkeiterweisen reduziert wird! Wenn aber Jesus als der Christus gelehrt und verkündigt wird, ereignet sich dann dar nicht seine Königsherrschaft, war seine Hauptaufgabe auf Erden doch seine Lehrtätigkeit! Aber der dreieinige Gott regiert die ganze Welt und deswegen auch der Sohn Gottes und er regiert sie jetzt und wird nicht erst nach der Wiederkunft Jesu Christi zum Endgericht der uns regierende König werden. Zu den größten theologischen Problemen gehört nun die Frage, wie diese zwei wahren Aussagen zugleich wahr sein können: daß der dreieinige Gott die Welt regiert und daß der Mensch frei , ein kontingent etwas wollendes und tuendes Subjekt ist.

Inakzeptabel ist nun, daß um der Freiheit des Menschen willen, Gottes Regieren auf ein bloßes Zuschauen reduziert wird, wobei er dann nur ab und zu mal interveniert, wenn etwa bei uns Armen die „Tafel“ die Armenspeisungen austeilt, er sonst aber nur zuschaut!

Besonders ärgerlich ist es aber, wenn Jesu Dornenkrone, die ihm römische Soldaten zu seiner Verspottung aufgesetzt hatten als seine wahre Krone gepredigt wird. Zu seine tiefste Erniedrigung gehört diese Verhöhnungskrone, seine wahre Krone gab Gott, sein Vater ihm aber nach dem er seinen Platz zu seiner Rechten eingenommen hatte. Jetzt ist er inthronisiert worden zum Pantokrator. Dem korreliert die Tiara des Papstes, daß er so an der Königsherschaft Christi partizipiert! Daß nun die Päpste auf die Tiara verzichten, zeigt leider, daß man nicht mehr an die Königsherrschaft Christi glaubt, sondern unter ihr nur noch einen moralischen Anspruch versteht: „Liebet Euch doch untereinander und schaffet eine gerechtere Welt!“ Nur wo wir Menschen das in die Tat umsetzten, würde dann Jesus Christus wirklich regieren, sonst eben nicht! 

Zusatz:

DerTheologe Karl Heinz Menke konzipiert Gottes Regieren der Welt so, daß Gott nur das Gute wirken will, wenn wir gut wirken wollen,wobei die Bedeutung des Wollens oszilliert zwischen der Bedeutung, er sei unvermögend und er wolle nur so das Gute wirken. Vgl: "Handelt Gott,wenn ich bete?" Damit reduzierte Gott sein Regieren auf den Bereich, in dem wir gemäß Gottes Willen wollen.

Montag, 24. November 2025

Die Machtergreifung durch das Laien-ZK oder: „Auctoritas, non veritas facit legem“

 

Die Machtergreifung durch das Laien-ZK oder: „Auctoritas, non veritas facit legem“



Bei dieser Aussage ist zu beachten, daß es nicht heißt, daß die „auctoritasdas Gesetz geben solle oder geben möge, also nicht in einem imperativischen noch in einem optativischen Sinne gemeint ist, sondern aussagt, wie es sich real mit dieser Sache verhält. Es ist nun zu konzedieren, daß diese Tatsache das linksliberale Reform/Deformlager innerhalb der Kirche klar erfaßt hat, indem es sich auf die Machtfrage kaprizierte: Haben wir erstmal die Macht okkupiert, dann bestimmen wir auch den Kurs der Kirche zumindest hier in Deutschland. Der Synodale Weg war nun meisterhaft inszeniert, um den Weg zur Machtergreifung frei zu machen. Der Diskurs über die Mißbräuchsfälle wurde nun sehr geschickt dazu instrumentalisiert, um die schon recht eingestaubte Reformagenda der antikatholischen Initiative: „Wir sind Kirche“ mit ihrem Kirchenvolksbegehren als die einzig angemessene Antwort auf die Mißbräuchsfälle zu kredenzen.

Dabei setzte man die anvisierte Therapie voraus, um dann eine zu ihr passende Diagnose zu konstruieren. Die Therapie ist nun identisch mit den Kernforderungen des „Kirchenvolksbegehrens“. Da nun die Verdemokratisierung der Kirche, die Überwindung des innerlkirchlichen Klerikalismus, zu der wichtigste Forderung eingedenk der Einsicht, daß man zuerst die Macht zu ergreifen habe und daß man danach die einem vorschwebenden Inhalte durchsetzen kann, avancierte, wurde die Einsetzung eines die Kirche faktisch regierenden Leitungsgremiumes auf nationaler Ebene zur wichtigsten Aufgabe des Synodalen Weges. Dazu erfand man den Begriff der sexualisierten Gewalt.1 Damit sollte suggeriert werden, daß die Machtstrukturen der Kirche der Hauptgrund der sexuellen Mißbräuche sei, daß der Klerus per Gewaltanwendung seine Herrschaft errichtet habe und aufrecht erhielte. Eine besondere Gestalt dieser Herrschaftsgewalt soll nun ihre sexualisierte Gestalt sein. So sei es nun an der Zeit, einen Herrschaftswechsel durchzusetzen, damit der Klerus entmachtet und die Laien die Macht übernehmen.

Das neu so zu konzipierende Gremium, zuerst: „Synodaler Rat“ genannt jetzt umgefirmt zu der „Synodalkonferenz“ soll nun dieses neue Regierungsgremium der Kirche Deutschlands werden. Jetzt wird auf Kath de gejubelt, denn dieses Gremium ist nun einstimmig beschlossen worden auf der letzten Tagung des Synodalen Weges. Kath de bringt es auf den Punkt: „die Synodalkonferenz "berät und fasst Beschlüsse im Sinne 'synodaler Entscheidungsprozesse'" zu wichtigen überdiözesanen Fragestellungen.“2 Aus 81 Stimmberechtigten soll dieses Regierungsgremium bestehen, 27 wird das Laien-ZK bestimmen, 27 Bischöfe sollen dabei sein und 27 andere Personen werden noch dazugewählt. (Es ist mir noch nicht gelungen, herauszufinden, wie die dritte Gruppe dieses Gremiums hineingewählt werden sollen, aber ich gehe davon aus, daß das Laien-ZK so viel Einfluß darauf haben wird, daß nur ihm Genehme zu den 27 anderen zugelassen werden. )

Da nun die überwältigende Mehrheit der deutschen Bischöfe unter ihrem Vorsitzenden sich ganz zum Linksliberalismus bekehrt haben, garantiert dies Leitungsgremim einen klaren Grün-Roten Kurs. Die ZK-Voritzende proklamierte ja gleich den Kampf gegen Rechts als die Aufgabe der Kirche.3 Das ist doppeldeutig zu lesen: es bedeutet eben auch das Sich-Aufgeben der Kirche zugunsten der Gestalt einer linkspolitisch orientierten NGO, die so sich ihrer Finanzierung durch den Staat durch die staatlich eingezogene Kirchensteuer versichert. Wer Macht ausüben will, muß auch über Geld verfügen!

Ein Hürde gilt es nun noch zu überspringen, daß dies neue Leitungsgremium von Rom abgesegnet werden muß, damit es seine Gültigkeit erlangt.Ich bin kein Prophet, aber ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Rom dieses trojanische absegnen wird, da der jetzige Papst nicht einer der Konfrontation wie sein Vorgänger sondern eher ein Integrist ist.

Auctoritas, non veritas facit legem“, das heißt nun: Wir usurpieren jetzt die Macht, um dann zu bestimmen,was als wahr zu gelten habe in der Kirche.





1Dieser Begriff verkehrt die Mittel- Ziel Relation um: Nicht mehr wird Gewalt angewendet, um Sex zu erzwongen, sondern nun soll gelten: Zur Herrschaftspolitik gehöre die Unterdrückung auch durch die besondere Gestalt der Gewalt, der sexualisierten. Deshalb müsse nun die Herrschaftsmacht des Klerus beendet werden.

2 „Hart diskutiert, aber beschlossen: Satzung der Synodalkonferenz steht“ Kath de 22.11.2025.

3„Stetter-Karp: Neue Synodalkonferenz ist kein Papiertiger“ Kath de 22.11.2025

Sonntag, 23. November 2025

„Christlicher Religionsunterricht verstoße gegen die Menschenrechte“

 

Christlicher Religionsunterricht verstoße gegen die Menschenrechte“



Der oberste Gerichtshof Großbritaniens entschied so!1 Anlaß war die Klage von Eltern,deren Tochter an dem schulischen Religionsunterricht teilgenommen hatte. Da passierte dieses Unglück aus der Sicht der atheistischen Eltern: „Das betroffene Mädchen besuchte die Schule im Alter von vier bis sieben Jahren. Mit sechs Jahren sagte sie, sie glaube, dass Gott die Welt erschaffen habe. Und vor den Mahlzeiten betete sie. Die atheistischen Eltern waren anscheinend entsetzt.“

Sie klagten deshalb gegen den Religionsunterricht und bekamen in der letzten Instanz recht:„Kaum zu glauben, aber wahr: Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs entschied, dass der Religionsunterricht an nordirischen Grundschulen gegen die Menschenrechte verstoße, weil er einseitig auf das Christentum ausgerichtet sei.“

Der Richter erklärte, das Berufungsgericht habe einen Fehler begangen, als es "zwischen Indoktrination und der Vermittlung von Wissen auf eine nicht objektive, nicht kritische und nicht pluralistische Weise unterschieden" habe. Er betonte, dass "beide Konzepte zwei Seiten derselben Medaille" seien. Die Vermittlung von Wissen auf eine nicht objektive, nicht kritische und nicht pluralistische Weise verfolge das Ziel der Indoktrination, hieß es weiter in der Begründung.“

Das heißt im Klartext, daß nur ein Religions- und Weltanschauungskundeunterricht an den Schulen Englands mit den Menschenrechten kompatibel sei, einer, in dem nicht der Eindruck erweckt würde, daß eine der vorgestellten Religionen oder Weltanschauungen wahr wäre oder sein könnte.

Zeitigte dieser Religionsunterricht trotzdem noch das Ergebnis, daß einer der Schüler daraufhin sagen würde: „Ich glaube an Gott und bete zu ihm“, dann wäre das als ein Fall von unerlaubter Indoktrination zu verurteilen!

In England ist das Projekt der Auflösung des Volkes durch seine Multiethnisierung und Multikultivierung schon weit fortgeschritten. Dazu gehört konstitutiv auch der Kampf gegen die christliche Religion, die nun aber in der Anglikanischen Kirche mit ihrer Neigung zur Subordination unter den König und jetzt unter die Macht der (ver)öffentlichen Meinung nur einen schwachen Verteidiger auf ihrer Seite hat. Die „Vorherrschaft“ des „Weißen Mannes“ mit seiner „weißen Religion“ , der christlichen soll eben gebrochen werden.Dabei bahnen sich irritierende Bündnisse zwischen Linken, Atheisten und Feinden der christlichen Religion an, die in dem Namen ihrer Religion die christliche bekämpfen wollen.

Meinten die Kirchen nach dem Sieg über den Nationalsozialismus und angesichts ihrer Bedrohung durch den sowjetischen Kommunismus, daß die Menschenrechtsideologie ein Schutz gegen solche totalitären Ideologien seien, so muß nun wahrgenommen werden, daß die Menschenrechte nun gegen sie ins Feld geführt werden. Wäre die Ursrprungsintention der Proklamation dieser Ideologie, die Welt von der christlichen Religion zu befreien, um sie ganz neu auf dem alleinigen Fundament der Vernunft neu zu konstruieren, nicht nach 1945 völlig vergessen worden, würde dieser Angriff auf die christliche Religion im Namen der Menschenrechte nicht irritieren.

Es steht nämlich schwarz auf weiß in dem Lied der Kommunisten, der „Internationale“ :



Völker, hört die Signale! 
Auf, zum letzten Gefecht! 
Die Internationale 
erkämpft das Menschenrecht!

Es rettet uns kein höhres Wesen, 
kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. 
Uns aus dem Elend zu erlösen, 
können wir nur selber tun! 



Daß der Mensch sich selbst zu erlösen habe, man beachte das Verb: „erlösen“ mit seinem religiösen Klang,daß wird hier proklamiert, daß also die Erlösung nicht von Gott zu erhoffen ist,das gehört zur Ideologie der Menschenrechte dazu. Und so wird nun im Namen der Menschenrechte die christliche Religion bekämpft. Den ersten großen Erfolg erzielt nun dieser Kampf schon,in dem nun die Kirche selbst erklärt, daß selbst Gott es gleichgültig sei, wie der Mensch es mit der Religion hielte, da alle gleichgültig ihm seien und selbst ein Atheist ein Gott Wohlgefälliger sein könne,richte er sich nur nach seinem Gewissen aus!Aber spätestens seit der Erfindung des Menschenrechtes auf eine Kindestötung im Mutterleibe sollte auch dem Gutmeinesten klar geworden sein, daß etwas mit den Menschenrechten nicht stimmt!

1Freie Welt“ 21.11.2025: Christenfeindliches Urteil in Großbritannien: Christlicher Religionsunterricht verstoße gegen die Menschenrechte

Samstag, 22. November 2025

Der Westen „muss wieder christlich werden“ oder: Unsere Rettung durch ein „Kulturchristentum“

 

Der Westen „muss wieder christlich werden“ oder: Unsere Rettung durch ein „Kulturchristentum“1



Nicht nur Kath net dürfte begeistert gewesen sein, als in der Tageszeitung: „Die Welt“ diese Parole zu lesen war und widmete so dem am 20.11.2025 einen ganzen Artikel!. Da hieß es dann: Westliche Werte sind weitestgehend christliche Werte. Umso wichtiger wäre ein Aufstieg des Kulturchristentums als Bewahrer eben dieser Werte, ohne die es keine freie Gesellschaft geben kann.“

Als Feinde der freien Gesellschaft werden dann das heutige China, das kommunistisch regierte und der islamisch regierte Iran zitiert, Putins Rußland wurde wohl im Eifer des Gefechtes vergessen! Aber welche Werte sollen nun gegen diese Staaten verteidigt werden und was haben diese Werte mit einem Kulturchristentum zu tuen? Der Kath net Artikel klärt uns auf!

>Uns ist das Wissen verloren gegangen, dass unsere westlichen Werte weitestgehend christliche Werte sind.<“ Darauf macht der >Welt<-Kolumnist und Buchautor Gideon Böse aufmerksam. In seinem Meinungsbeitrag unter dem Titel >Wenn das Christentum verschwindet, verschwindet mit ihm auch der Westen< stellt er die Frage, wie der Westen aus seiner Krise wieder herauskommt. Böse schlägt die Rückkehr zum Christlichen vor.“

Aber dann wird der Text konkreter: „Gründung der ersten Universitäten, Eheverbot unter nahen Verwandten, Predigt von Vergebung statt Rache2, und der Kathedralenbau prägte die Ästhetik. >Ach ja, und ohne Christentum auch keine universellen Menschenrechte und damit kein Artikel 1 des Grundgesetzes, dass die Würde des Menschen unantastbar ist – keine schlechte Bilanz nach 2.000 Jahren Christentum<.“

Die „Menschenrechtemachen so den Kern des Christentumes aus.Jetzt wird verständlich, warum von einem „Kulturchristentum“die Rede ist,weil nämlich damit ein seiner Substanz beraubtes Christentum verstanden wird. Das Christentum wird nicht mehr als eine Religion, schon gar nicht mehr als eine Erlösungsreligion begriffen, sondern als der kulturelle Hintergrund der Ideologie der Menschenrechte. Der „Westen“ wird somit verstanden als der Kulturraum, in dem die Menschenrechte anerkannt werden und der dann gegen seine äußeren und inneren Feinde zu verteidigen sei. Daß die Proklamation der Menschenrechte die Beendigung des christlichen Abendlandes sein wollte,indem nun die Gesellschaft ganz neu allein auf dem Fundament der Vernunft auferbaut werden sollte, vergißt dieser Kath net Artikel völlig und daß deswegen die Kirche bis zum 2.Vaticnum dazu ihr „Nein“ gesagt hatte. Man wird wohl nicht fehlgehen, daß dies Konstrukt eines Kulturchristentumes nur dazu dienen soll, die Ideologie des Liberalismus vor ihrer Kritik zu schützen. Von der christlichen Religion bliebe so nur ein Personalismus übrig, daß dem Einzelnen vor der Gemeinschaft der Primat zukomme. Daraus resultiert dann das Ja zur Marktwirtschaft und zur liberal-parlamentarischen Demokratie.In diesen 2 Punkten stimmen nun Kath net und die „Welt“ überein.

So weit wäre nun die Welt in Ordnung, erwüchse diesem Konstrukt der Einheit von dem Christentum und der Marktwirtschaft und dem liberal ausgelegten Staate nicht aus der Mitte der Kirche, aus ihrem Zentrum eine Gegenbewegung. KI stellt uns diesen „Feind der offenen Gesellschaft“, um es mit dem Philosophen Popper zu formulieren, ihm gelten ja bekanntlich Platon und Hegel als die gefährlichsten Philosophen, so vor:

Katholischer Integralismus ist eine politisch-theologische Interpretation der katholischen Soziallehre, die einen autoritären und antipluralistischen Staat fordert, in dem die katholische Kirche die höchste Autorität hat. Die Bewegung entstand im 19. Jahrhundert in Ländern wie Portugal, Spanien, Frankreich und Italien. Moderne Ausprägungen, wie der Neo-Integralismus, stellen eine intellektuelle Bewegung dar, die sich durch eine starke Betonung traditioneller Werte und eine Ablehnung liberaler Demokratie auszeichnet, wie die Konrad-Adenauer-Stiftung berichtet.“

Dieser Integralismus fundiert sich theologisch aus der Verhältnisbestimmung von der Natur zur Gnade, der Vernunft zur Offenbarung als der Vollendung der Vernunft und der endlichen Ziele zu dem ewigen. Die Natur, wie die Vernunft wie auch die endlichen Ziele sind der Gnade,der Offenbarung und das Endliche dem Ewigen subordiniert und auf diese auszurichten.In der Lehre von den 2 Schwertern, ausformuliert in der Bulle:“Unam sactam“ des Papstes Bonifatius VIII findet das seinen manifesten Ausdruck.

Es wundert keinen, daß dieser katholische Integralismus nun auf das heftigste von allen Liberalen attackiert wird, nicht nur von der CDU nahen Konrad- Adenauer- Stiftung.Aber eines kann nicht wegdiskutiert werden: Dieser Integralismus paßt weit besser zur kaholischen Theologie und Kirche als dieses Konstrukt namens „Kulturchristenum“,das nur der Stützung der Ideologie des Liberalismus dienen soll.Dann ist aber an das bekannte Votum Arthur Möller van den Bruck zu erinnern: „Am Liberalismus gehen die Völker zugrunde!“





1Dieser Begriff erinnert an den des „Kulturmarxismus“, das ist die Aufgabe des eigentlichen Anliegens des Marxismus, das der Kapitalismuskritik zugunsten des Projektes der Revoluionierung der bürgerlichen Kultur.

2Daß Paulus in seinem Römerbrief schreiben kann: Gott sagt: „Mein ist die Rache, ich werde vergelten!“ (12,19) paßt nicht zu einem Kulturchristenum, wie die Drohung einer ewigen Verdammnis zur Menschenwürde, weswegen modernistische Theologen ja die Hölle abschaffen möchten.

Freitag, 21. November 2025

Zum Niedergang der Kirche in Deutschland: die Universitätstheologie als ein „Virenbefall“ der Kirche.

 

Zum Niedergang der Kirche in Deutschland: die Universitätstheologie als ein „Virenbefall“ der Kirche.



Georg May hat zur Universitätstheologie seine gediegene Studie: „300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie“ vorgelegt,die personenzentriert nun die Menge der Theologen etwas holzschnittartig in „gläubige“ und „ungläubige“unterscheidend, als wenn jeder der da abgehandelten Professoren eine für sich allein wirkende Person wäre, die dann auch allein verantwortlich für das, was sie dann dozieren,wäre. Aber es fehlt eine Analyse des Kontextes, des inneruniversitären Klimas, in dem die gelehrten Theologien nun entstehen.Unberücksichtigt bleibt bei der im Deail doch so guten Studie, daß das kirchliche Leitungspersonal, von den Bischöfen bis zu den Pastoralreferenten und viele der Hauptamtlichen der Kirche an Universitäten studiert haben,und daß das Klima der Universitäten auch das der theologischen Fakultäten ist und somit in die Theologie einfließt.Dabei müßte auch die Trivialität mitbedacht werden, daß das Eine das ist, was doziert wird und das Andere das ist, was dann von den Studierenden positiv davon rezipiert wird.

Der Artikel der „Jungen Freiheit“ vom 19.112025: „Studenten befürworten Sanktionen gegen konservative Vorträge“ bietet Erhellendes zum geistigen Klima in den Universitäten, das sich dann auch auf die Kirche durch die an ihnen Ausgebildeten auswirken muß! Da heißt es nun:Mehr als 3.000 Studenten verschiedener Hochschulen hatten in mehreren experimentellen Szenarien fiktive Vorträge bewertet, deren Aussagen jeweils progressiv oder konservativ formuliert waren. Rund 23 Prozent sprachen sich für eine Absage konservativer Beiträge aus, 19 Prozent für den Entzug der Lehrbefugnis und elf Prozent für die Entfernung entsprechender Bücher aus den Universitätsbibliotheken.“

Die politische Gesinnung ist also das, worauf es ankommt. Nach dieser werden dann aber nicht nur die Dozenten be- und verurteilt sondern auch die Mitstudierenden. Die Akzeptanz von conservativen Positionen wurde dabei erforscht. 19 Prozent votieren dafür, conservative Positionen vertredende Professoren die Lehrerlaubnis zu entziehen! Mehr verlangen nun wenigstens das Verbot von conservativ gestimmten Vorträgen. Man will keine argumentative Auseinandersetzung sondern den Ausschluß aus dem Diskurs. Bei dem inflationär häufig verwendeten Begriff des Diskurses verdrängt man gern, daß der Diskurstheoretiker M.Foucault gerade als eine der wesentlichen Momente der Diskurse ihr Ausschließen von etwas aus dem Diskurs erfaßt hat.

Folgende Fragen ergeben sich daraus: Wie wahrscheinlich ist es überhaupt noch, daß ein conservativ Eingestellter eine Professur an einer theologischen Fakultät besetzen kann? Nur schon daß die Mehrheit der Theologiedozenten dürfte das verhindern, auch mit dem Argument, daß angesichts der sinkenden Zahlen an Theologiestudenten conservative Professoren potentielle Studienanfänger vom Studium abhalten würden.Weiter :Könnte denn etwa noch ein Theologieprofessor einen conservativ ausgerichteten Vortrag halten? Ich halte es für nicht mehr vorstellbar, daß an einer österreichischen oder deutschen Universität ein Vortrag zum Thema: Homosexualität gehalten werden kann, wenn der Dozent nicht von vornherein klar stellt, daß er die Lehre der Kirche hierzu ablehnt.Das dürfte genauso für das Thema: Recht auf die Kindestötung, Ja zum Frauenpriestertum und Ja zur unbegrenzten Aufnahme von Asylanten gelten:Nur politisch korrekte Vorträge werden akzeptiert und reziptiert.

Was bedeutet das nun für den Theologiestudierenden? Wenn er von seinen Mitstudenten akzeptiert werden will, sollte er nichts Conservatives äußern.Es ist nun kein Geheimnis, daß bei Prüfungen die richtige Gesinnung sich auszahlt und daß man wohl kaum noch eine Promotion erfolgreich abschließen kann, wenn man in den (Ver-)Ruf gekommen ist, irgendwie conservativ zu sein.

Man muß sich hierbei eine anthropologische Konstante vor Augen halten: Tief in uns Menschen ist der Herdentrieb eingeschrieben, daß man zur Herde dazugehören will und nicht als ein Abweichler ausgeschlossen sein. Die Steppenwolfexistenz ist immer nur etwas für wenige, wie es Hermann Hesse in seinem wunderbaren Roman:“Der Steppenwolf“ herausarbeitet.Für wahr und gut wird eben das angenommen,was alle dafür halten, denn man will nicht von den Herde sich separieren. Das kann nun nicht einfach als ein Manipulationsprodukt diffamiert werden,denn das verkennt, daß der Herdentrieb sich in der Menschheitsgeschichte als überlebensförderlich erwiesen hat.Der Intellektuelle frägt nach der Wahrheit, der Nichtphilosoph nach dem (ihm) Nützlichen! Am nützlichsten ist dann das, was eine Anerkennung verheißt und ein Ausgeschlossenwerden ausschließt. So wird auch die Theologie von der Mehrheit der Studenten rezipiert und die das besonders gut können, können dann auch in der Universität und dann auch in der Kirche eine Karriere machen.

Das, was heute von den Bischöfen an Theologischem vertreten wird, daß sie größtenteils der Deformagenda des Synodalen Irregweges zustimmen, ist eben auch eine Folge dieser universitären Sozialisation! Nur, eine Theologie, in der die progressive Gesinnung das Fragen nach der Wahrheit ersetzt,muß sich auf die Kirche ruinös auswirken,ist ihr Fundament doch die Wahrheit, die durch solch eine Gsinnungs“theologie“ zersetzt wird.