Samstag, 18. April 2015

Verschwörungstheorien- alles nur Fiktion?

Wer ein "Verschwörungstheoretiker" ist, ist jemand, der in zweifacher Weise gegen den guten Geschmack verstößt. Er ist ein Theoretiker und das ist schon ein malum in se, das  für Weltfremdheit und Irrelevanz fürs Leben steht und dann steht es für zu viel Einbildungskraft: ein Verschwörungstheoretiker sieht Zusammenhänge, wo es keine gibt. Er reduziert die Komplexität der Wirklichkeit auf primitive Formeln: schuld ist immer...Und man wirft ihm Amoralität zu, weil er Feindschaft gegen die "Verschwörer" sät. So ist es eine moralische Selbstverständlichkeit,  die "Protokolle vom Zion" für eine antisemitische Fälschung zu halten, weil sie führende Nationalsozialisten, etwa A. Rosenberg für echt erachteten und damit ihren Antisemitismus als legitimiert ansahen. Also, Verschwörungstheorien  verstoßen auch gegen die Moral und sind somit nicht nur sachlich unrichtig, sondern auch moralisch verwerflich. 
Wie nun, wenn ein Christ aussagen würde, daß zum christlichen Glauben  der Glaube an den Verschwörer gegen die Wahrheit und seine Verschwörung gegen die wahre Kirche, Satan konstitutiv dazugehöre?
Aber bei Weltverschwörungen denkt man heuer nur noch an Menschengruppen, die sich irgendwie geheim organisiert haben, mit dem Ziele der Weltbeherrschung. So müßten wir Menschen mit dem Willen zur Weltbeherrschung, etwa einen Alexander, den Großen, einen Napoleon  Bonaparte hier ausnehmen- denn sie verschworen sich ja nicht: mit dem Degen in der Hand wollten sie die Welt erobern. Könnte man dann einen Joseph Stalin als Verschwörer mit dem Ziele der Weltbeherrschung bezeichnen? Man dürfte dann aber ihn nicht isoliert als Individuum betrachten, sondern als gläubiges Glied der kommunistischen Bewegung, deren Ziel tatsächlich eine kommunistisch beherrschte Welt war. Nur, agierten die Kommunisten verschwörerisch? Bekundeten sie nicht ganz offen ihre universalistischen Ziele? Und hatte Stalin nicht 1945 ein beachtliches Teil seiner Ziele auch erreicht, ohne daß er sie je verbarg? Trotzkisten werden in Stalins Politik immer ein zuviel an rissischem Patriotismus und ein zuwenig an Internationalismus sehen, aber es ist bezweifelbar, ob das Stalin gerecht wird! In Hinsicht auf Hitler schließe ich mich A, Nolte an, der den reaktiven Charakter des Nationalsozialismus betont: er war primär eine antikommunistische Abwehrideologie, die dem Internationalismus der Kommunisten eine Deutsche Reichsideologie bewußt particularen Charakters entgegensetzte. 
Daß die Globalisierung ein Subjekt voraussetzt, das sich globalisieren will und es auch tut und somit eine Weltbemächtigung durch jemanden impliziert, ist offenkundig. Nur wer globalisiert sich da unter dem Namen der Globalisierung? Kulturell gesprochen ist das die angloamerikanische Kultur, politisch gesagt: der freie Westen unter der Führung der USA. Deren Wille zur Weltherrschaft ist offenkundig, Beginnen nun schon politische Analysen des Strebens der USA nach der Weltbeherrschung verschwörungstheoretisch zu werden, wenn man in "Aufständen", wie denen in der Ukraine gegen die dortige nicht-pro-westliche Regierung  amerikanisches Mitwirken wahrnimmt, wie auch im "Arabischen Frühling"? Darf man mutmaßen, daß ein erfolgreicher Aufstand gegen nicht pro westliche Regierungen den USA lieber sind, als wenn sie selbst durch eine Militätintervention unliebsame Regierungen stürzen, wie etwa im Falle des Irak oder Afghanistans und daß deshalb solche Revolutionen massivst unterstützt werden? 
Aber eigentlich sind die Verschwörer von Verschwörungstheorien nicht so publike Subjekte wie Staaten oder politische Bewegungen, die öffentlich ihre Ziele bekunden.
Also doch nur die Freimaurer, die Protokollanten vom Zion,die Bilderberger und und...?

Und was geht uns Christen das an? Ist nicht das Reich Christi nicht von dieser Welt, wie er selbst es sagte? Aber wie nun, wenn Weltverschwörungen in der Katholischen Kirche ein Hindernis für ihren Willen zur Macht sehen und darum gerade die Kirche bekämpfen wollten? Das Bekämpfen könnte dann im Willen zur Nichtung der Kirche bestehen oder daß man sich die Kirche unterordnen will, sodaß sie zu einem Teil des Planes zur Weltbeherrschung wird. Wer die Welt beherrschen will, kann keine souveräne Kirche in der Welt dulden, auch wenn sie von sich sagt, daß sie ein Reich nicht von dieser Welt verkündet! 
Eine Kampfansage ist nun erfolgt: die durch den Islam. Er weiß, daß die islamische Weltherrschaft nur auf den Trümmern der Katholischen Kirche errichtet werden kann. Hier kann man eigentlich nicht von einer Verschwörung sprechen, denn zu offensichtlich ist das Ziel das einer islamisch beherrschten Welt. Nur uneinsichtige Biedermänner sehen das nicht und phantasieren dann von einem friedlichen Miteinander, wo doch der Wille zur Weltherrschaft ein friedliches Miteinander nur als eine Zwischenstufe bejaht, wenn man noch nicht herrschen kann, aber schon aus der Position der nur tolerierten Minderheit hinaus ist. 
Könnte es aber nun doch neben diesen öffentlich bekannten Weltbeherrschungswillen auch noch geheime Verschwörungen zur Weltbeherrschung geben?  Viele sagen Ja und benennen dann Roß und Reiter, aber noch mehr sagen Nein- und es ist politisch nicht opportun, an geheime Weltbeherrschungskonzepte zu glauben. Aber, trotzdem könnte was Wahres dran sein!  Und wir Christen kennen  dabei den  Uranfang, den Vater aller Verschwörungen, der der Wahrheit den Krieg erklärt hat und gegen sie-oft sehr erfolgreich-kämpft: Satan selbst! Und der ist keine Fiktion!  

Corollarium 1
E. Nolte betrachtet den Kommunismus, den dem subordinierten Nationalsozialismus und den Islamismus als Widerstandsformen gegen die Globalisierungskonzeption Amerikas/des freien Westens.
Ist das auch eine Art von Verschwörungstheorie?

Corollarium 2
Für wen ist die Vorstellung einer Weltbeherrschung attraktiv? Für jeden wohl nicht- was wollte eine einzelne Privatperson mit einer Welt, die er beherrschte? Es muß ein Subjekt sein, das sich selbst prolongieren kann, also ein kollektives, so daß Nachfolger die Herrschaftsposition der Verstorbenen übernehmen können. Die Welt muß für dieses Subjekt das höchste Gut sein- und somit nicht ein Jenseits der Welt. Nur für Religionen, die ein Jenseits der Welt kennen, die aber eine politische Herrschaft ihrer Religion erstreben, kann die Weltherrschaft ein Ziel sein. Dort, wo die Ordnung des Staates von der Ordnung der Kirche unterschieden werden, wird das Ideal ein Staat sein, der auf die Kirche hört. Der Islam ist der Wille zur Herrschaft immanent, weil er so eine Unterscheidung nicht kennt und den Islamischen Staat will- vielleicht auch, weil die islamische Religion selbst nur eine schwache Organisationsstruktur kennt im Vergleich zur Katholischen Kirche.
So sind politische Ideologien, als Surrogate für Religionen prädestiniert dazu, die Weltherrschaft zu wollen, gerade weil sie diese dann auch als Welterlösung verstehen: heuer der Liberalismus! A, Dugin zeigt dies beeindruckend in seinem Werk: Die vierte politische Theorie!       

         
     

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