Wer nicht glaubt, daß wir den Zweck unseres Dseins schon in der kurzen Spanne erfüllen, in dem Augenblicke, in dem Nun, den dieses Dasein nur währt, der ist ein konservativer Mensch.
Er sagt sich,daß unsr Leben nicht ausreicht, um die Dinge zu schaffen, die sich der Geist, der Wille, die Entschlußkraft eines Menschen vornimmt. Er sieht,daß wir als Menschen, die in eine bestimmte Zeit geboren werden, immer nur fortsetzen, was andere begonnen haben, und daß wiederum dort, wo wir abbrechen, andere abermals aufnehmen. Er sieht den einzelnen Menschen vergehen, aber das Ganze seiner Verhältnisse besehen. Er sieht lange Geschlechterfolgen im überlieferten Dienste eines einzigen Gedankens. Und er sieht Nationen am Bau ihrer Geschichte.
So gibt der konservative Mensch sich eine Rechenschaft über alles, was flüchtig ist, hinfällig und ohne Bestand, aber auch über das, was erhaltend ist, und wert, erhalten zu werden. Er erkennt die vermittelnde Macht, die Vergangenheit an Künftiges weitergibt. Er erkennt mitten im Seienden das Bleibende. Er erkennt das Überdauernde.
Und er stellt seine große und räumliche Sehweise über den kleinen und zeitlichen Gesichtspunkt."
Moeller van den Bruck, Das dritte Reich, 3.Auflage, 1931
Corollarium:
Der Liberale sieht dagegen sich selbst, den je Einzelnen als den Mittelpunkt an, um den und für den alles andere nur ist als Steigerung seines Iches. Jetzt zu genießen ist seine Maxime.
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