Auf den ersten Blick können diese beiden Größen nichts miteinander zu tuen haben. Die "Neue Weltordnung" ist erstmal ein Euphorismus, der wenig über das damit Gemeinte aussagt, aber dafür wirbt, setzt dieser Werbebegriff doch einen allgemeinen Fortschrittsoptimismus voraus, dem alles "Neue", einfach schon, weil es als neu angepriesen wird, als gut gilt. Geschichtsphilosophisch formuliert: Die Geschichte der Menschheit ist ein unendlicher Prozeß des Sichhöherentwickelns aus der Dunkelheit des Anfanges in das Licht der Zukunft. Alles Neue ist so ein Hinaus aus dem Dunkleren hinauf zum Helleren. Stand am Anfang der Hordenmensch, der in Familien- und Stammesverbänden Lebende, so entwickelt sich daraus die geeinte Menschheit einer Weltbürgerepublik. (So etwa in Kants Geschichtsphilosophie)
Das 2. Vaticanum stellt nun auch eine Neuverortung der Kirche da. Die Konstantinische Epoche war gewaltsam beendet worden durch den Sturz der letzten drei christlichen Monarchien Europas, der russischen, der österreichischen und der deutschen zum Ende des 1.Welkrieges und die Kirche mußte sich nun neu positionieren. Das klassische Thron und Altarbündnis war ja mit dem Ende des ersten Weltkrieges zerbrochen- nicht mit dem Willen der Kirche noch der Monarchien.
Wo gehört nun die Kirche hin?Eine Idee konnte da aufkommen? Wie, wenn man sich nun selbst an die Spitze des bürgerlich-revolutionären Projektes einer Weltbürgerrepublik stellt, als Avantgarde der neuen geeinten Weltrepublik? War die Einführung des Christkönigsfestes noch der Protest der Kirche gegen den revolutionär bürgerlichen Willen zur Etablierung eines rein säkularen Staates, in dem die Religionen nur noch eine reine Privatsache sein sollte, so anerkennt das 2. Vaticanum nun die Realität des Säkularstaates und verortet sich selbst als Teil der pluralistischen Gesellschaft. Die Kirche ist nun nicht mehr der Cooperator des Staates, um gemeinsam dann das gesellschaftliche Leben zu prägen, sondern sie will jetzt nur noch ein legitimer Partner in der pluralistischen Gesellschaft sein.
Aber mit welchem Ziel? Darauf könnte "Lumen Gentium" ein Antwortversuch sein! These: Die Kirche macht sich in "Lumen Gentium" zum Befürworter der bürgerlichen Geschichtsphilosophie, die die Geschichte des Menschen als einen Progreß ansieht, die ihr Ziel in der einen geeinten Menschheit in der einen Weltrepublik sieht.
"Da aber die Kirche in Christus gleichsam das Sakrament bzw. Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott und für die Einheit des ganzen Menschengeschlechtes ist". (DH 4101) Zu beachten ist dabei die Betonung des sakramentalen Charakters der Kirche. Das soll hier besagen, daß durch die Kirche die Einheit der Menschheit erst gewirkt wird. Sie ist nicht einfach da, sie muß durch das wirkmächtige Zeichen der Kirche erst hervorgebracht werden. Christus wird als das "Licht der Völker" bezeichnet (DH 4101), aber diese Völker sollen dann in der Einheitswelt zum Verschwinden gebracht werden, denn in ihr soll es nur noch Weltbürger der Weltrepublik geben. (Vgl meinen Artikel: Der Globalisierungspapst vom19.1. 2018). Es gilt dann, die alten Ordnungen des menschlichen Lebens aufzulösen, die der Familie und des Volkes vor allem, um so die Neue Weltordnung zu ermöglichen, in der es nur noch den Bürger des einen Weltstaates gibt.Daß es in dieser Einheitswelt keine miteinander konkurriende Religionen mehr geben darf, leuchtet ein, und so wird durch den interreligiösen Dialog eine faktische Einheitseligion hervorgebracht: daß sich alle Religionen als gleichberechtigt anerkennen.
So könnte die Neue Weltordnung als Ziel des bürgerlichen Geschichtsoptimismus auch zum Ziel der Kirche werden, damit sie sich in die bürgerliche Gesellschaft integriert. Die Kirche will sich dabei als eben nützlich für dies Ziel der Einheitswelt legitimieren. Nicht mehr das endzeitliche Reich Gottes sondern diese Weltbeglückungsvorstellung bestimmt so die Ausrichtung der Kirche nach dem Ende der Konstantinischen Epoche.
Die praktische Kirchenpolitik entspricht dem ja in ihrer Begeisterung für die Politik der offenen Grenzen zur Abschaffung der Völker Europas mit ihren Nationalstaaten.
Daß die Offenbarung des Johannes von solch einem optimistischen Geschichtsverlauf nichts weiß und statt von der Einheit des Menschengeschlechtes von der Differenz zwischen Gläubigen und Ungläubigen spricht, zeigt eben nur an, daß die heutige Kirche auch mit dieser göttlichen Offenbarung nichts mehr anzufangen weiß, ganz eingebunden in die aufklärerische Geschichtsphilosohie mit ihrem Fortschrittsglauben!
So könnte die Neue Weltordnung als Ziel des bürgerlichen Geschichtsoptimismus auch zum Ziel der Kirche werden, damit sie sich in die bürgerliche Gesellschaft integriert. Die Kirche will sich dabei als eben nützlich für dies Ziel der Einheitswelt legitimieren. Nicht mehr das endzeitliche Reich Gottes sondern diese Weltbeglückungsvorstellung bestimmt so die Ausrichtung der Kirche nach dem Ende der Konstantinischen Epoche.
Die praktische Kirchenpolitik entspricht dem ja in ihrer Begeisterung für die Politik der offenen Grenzen zur Abschaffung der Völker Europas mit ihren Nationalstaaten.
Daß die Offenbarung des Johannes von solch einem optimistischen Geschichtsverlauf nichts weiß und statt von der Einheit des Menschengeschlechtes von der Differenz zwischen Gläubigen und Ungläubigen spricht, zeigt eben nur an, daß die heutige Kirche auch mit dieser göttlichen Offenbarung nichts mehr anzufangen weiß, ganz eingebunden in die aufklärerische Geschichtsphilosohie mit ihrem Fortschrittsglauben!
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