Mittwoch, 7. Februar 2018

Die Handkommunion- theologisch legitim?

Ist die Handkommunion theologisch überhaupt legitimierbar? Es soll hier nicht über die zahlreichen Negativfolgen der Einführung der Handkommunion als Regelfall des Wie des Empfangens der hl. Kommunion diskutiert werden, sondern allein, ob sie wirklich theologisch legitimierbar  ist.
Eines fällt dem aufmerksamen Bibelleser auf, daß das Sakrament der Eucharistie bei Markus, Lukas und bei Matthäus in den Kapiteln des Leidens Christi behandelt werden in Bezug auf das Kreuz Jesu Christi, während Johannes das im 6. Kapitel behandelt. Diese unterschiedliche Verortung hat inhaltlich theologische Gründe. Im Kern: Markus, Lukas, Matthäus und auch Paulus begreifen das Sakrament vom Kreuz Christi her: der für uns am Kreuze getötete Leib und das für uns am Kreuze vergossene Blut ist für uns in der Eucharistie uns zum Heile gegenwärtig und wird so von uns empfangen. Der sich selbst uns zum Heile erniedrigt habende Jesus Christus, bis zum Kreuzes bildet so das Zentrum der Eucharistie. Der Philipper Hymnus (1,6-8) bringt das so auf den Punkt:
Er war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
sondern entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich
Sein Leben war das eines Meschen;
er erniedrigte sich, und war gehorsam bis zum Tode, 
bis zum Tode am Kreuze
Das Johannesevangelium begreift die Heilskraft des Fleisches und Blutes Christi nicht vom Kreuz her, sondern von seiner göttlichen Herkunft her: Er und nur er ist die Speise vom Himmel, von Oben her, die nur so uns ewiges Leben gewähren kann. Wer Irdisches ißt und trinkt, lebt und stirbt, nur wer das wahre Himmelsbrot ißt, lebt ewiglich.

Meine These lautet nun: Die Mundkommunion, am besten knieend empfangen, entspricht der theologischen Konzeption des Johannesevanglumes, daß wir Irdischen in der Kommunion den himmlischen Leib Christi empfangen- die Hoheit Jesu Christi steht im Vordergrund
während in der Praxis der Handkommunion der sich zu unserem Heil erniedrigende Jesus Christus im Vordergrund steht.  So sehr erniedrigt er sich, daß er sich in Menschenhände begibt, um sich am Kreuze töten zu lassen und so auch in unsere Hände. Er erniedrigt sich, um uns zu erhöhen aus dem Sumpf der Sünde und darum wird die Handkommunion stehend empfangen. Die Größe Jesu Christi ist hier seine Selbsterniedrigung, daß er sich in die Gewalt menschlicher Hände gibt, uns zum Heile!
Darum ist auch die Handkommunion theologisch legitim, denn in ihr bildet sich diese Selbsterniedrigung des Karfreitages in der Euchaistiefeier ab!  

    

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