Mittwoch, 14. Februar 2018

Über heutige Angriffe auf die Kirche

Einstens assoziierte man bei der Vorstellung eines Angriffes auf die Kirche kirchenexterne Kräfte als Urheber. Die gibt es noch im 21. Jahrhundert- es sei nur an den Islam erinnert oder an Feministin, die haßerfüllt skandieren: Wenn Maria abgetrieben hätte, wäre das- die christliche Religion- uns erspart geblieben. Nur, es kann nicht übersehen werden, daß in unseren Zeiten die Hauptangriffe auf die Kirche aus ihrer Mitte kommend selbst vorgetragen werden.  
War es im deutschen Sprachraum einst die antikatholische Bewegung: "Wir sind Kirche", die alle Deformvorschläge zur Destruktion der Kirche in sich bündelte, so bestimmen jetzt ihre Deformabsichten den innerkirchlichen Diskurs.
Ein erster Erfolg ist nun errungen: Geschieden-Wiederverheiratete dürfen jetzt in vielen Bistümern unter ausdrücklicher Billigung des Papstes die Eucharistie empfangen. Und renitente Bischofskonferenzen,etwa die Polens- ist es doch wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Rom auch von ihnen ein Einschwenken auf eine liberale Zulassungspraxis  einfordern wird aus Glaubensgehorsam. Denn es kann ja nicht sein, daß in dutschen Bistümern erlaubt  ist, was der polnische Klerus untersagt.
Ein zweiter kündigt sich an: Der Kampf gegen den Priesterzölibat. In der Amazonassynode soll wohl der Zölibat erst nur punktuell für das Amazonasgebiet aufgelöst werden. Ist es ein Zufall, daß ein Österreicher, dem Lande der Heimat der antikatholischen Bewegung:"Wir sind Kirche" nun maßgebend bei diesem Angriff auf die Kirche beteiligt ist?
Zwei weitere Angriffsziele sind klar erkennbar: Die gelebte Homosexualität soll moraltheologisch legitimiert werden und erste Schritte der Auflockerung des klaren Neins zur Abtreibung zeichnen sich ab. Kardinal Marx ist da ja vorausgeprescht in seiner Laudatio auf die antikatholische Vereinigung: Donum vitae. 
Augenfällig ist, daß die Angriffe nicht sich gegen die dogmatische Lehre der Kirche kaprizieren, ja die unberührt lassen wollen, es soll eben nur die kirchliche Praxis von der dogmatischen Lehre emanzipiert werden. 
Aber dieser Eindruck trügt! Denn den jetzigen Angriffen auf die Praxis der Kirche ging der Umsturz der katholischen Theologie voraus! Das revolutionär Neue ist die Lehre von dem unbedingten Jas Gottes zu jedem Menschen, seine unbedingte Liebe zu allen Menschen. Zur Veranschaulichung: Lehrte einst Jesus Christus in seiner Bergpredigt: "Wenn eure Gerechtigkeit nicht viel größer ist als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, dann werdet ihr nicht eingehen in das Reich der Himmel", so hören wir jetzt, daß Gottes Liebe so unbedingt ist, daß, weil er zu jedem Ja sagt, jeder auch in das ewige Leben eingehen wird, es sei denn, er wolle das nicht. Denn Gottes Liebe wolle doch Niemanden zu seinem ewigen Glück zwingen. Dieser revolutionäre Umsturz in der dogmatischen Lehre ermöglichte erst die vielen Zweitangriffe auf die Kirche, weil nun der Herr der Kirche ein Gott ist, dem ob seiner unbedingten Liebe es letztlich gleichgültig geworden ist, was seine Kirche tut. Erst jetzt können Kirchenobere unbelastet von der Frage: "Wie wird Gott unser Tuen burteilen?" sich nur noch auf die Wünsche der Menschen ausrichten.   

Corollarium 1
Es ist bezeichnend, daß Veränderungen in der dogmatischen Lehre, wie sehr sich die universitäre Lehre von der Lehre der Kirche emanzipiert hat und daß das in den Universitäten faktisch Dozierte das kirchiche Handeln bestimmt, kaum beachtet wird, weil das Augenmerk fast nur noch aufs Praktische kapriziert ist,

Corollarium 2
Von der doctrina sana (1.Tim 1,9), von der gesunden Lehre, wo hört man davon noch in der Kirche? Jesus habe doch keine Doktrin gelehrt, er sei doch nur als Liebe seinen Mitmenschen begegnet.Diese antiintellektualistische Aversion gegen alles Lehrhafte ist ein wesentlicher Grund des Niederganges der Kirche. 
   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen