"Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger [besser Schüler]sein", lehrt Jesus Lk 14,27.Ein sehr schwieriger Satz! Nach Jesus kommt es aber nicht allein auf das Hören bzw Lesen des Wortes Gottes an, es muß auch verstanden werden! "Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde". Mt 13,19.
Verstehen steht heute in der Theologie nicht mehr hoch im Kurs, denn Jünger vertrauen einfach auf Jesus. Das habe nichts mit einem Erkennen und Verstehen zu tuen, das sei einfach ein rein irrationales wem sich Anvertrauen ob der Persönlichkeit dessen, dem man vertraut.So lehrte ja Luther den Fiduzialglauben, dem die Umwandlung von Schülern (so im griechischen Text) zu Schülern entspricht.
Der Lehrer der Wahrheit will aber, daß seine Lehre, seine Doktrin (Vulgata) verstanden wird! Wird seine Lehre nicht verstanden, nützt sie dem Schüler nichts. Das wird ad hoc einsichtig, wenn man sich reale Schüler im Schulunterricht vorstellt, die das vom Lehrer Gelehrte nicht verstanden haben? Was nützt eine unverstandende Erklärung einer physikalischen Formel dem Schüler?
"Der kann nicht mein Jünger sein"-bedeutet daß, daß der nicht in das Reich Gottes eingehen kann oder ist es möglich, nicht Schüler Jesu zu sein und doch in das ewige Leben eingehen zu können. Handelt es sich bei dem Diskurs: Wer kann mein Schüler sein? um den Diskurs, Wer darf eintreten in das Heiligtum Gottes (Psalm 15) und neutestamentlich: Wer darf eintreten in das Reich Gottes?
Irritierend ist auch die Reihenfolge: erst das Kreuztragen und dann das Nachfolgen. Ist dies "und" ein addidatives, wie bei der Aussage: "Ich trank Cola und aß Salzstangen" oder ein explikatives: "Gott, Vater und Schöpfer. Der Begriff des Schöpfers erklärt den Begriff des Vaters und meint so nicht, daß Gott a) Vater und b) Schöpfer ist.
Ist das Sein-Kreuztragen etwas von der Nachfolge Verschiedenes oder expliziert der Begriff der Nachfolge das Sein-Kreuztragen?
Was meint nun: Sein Kreuz tragen? Zu beachten ist, daß da nicht steht: Wer bereit ist, sein Kreuz zu tragen, sodaß dann gern in Predigten es heißt: Wer Jesus nachfolgt, muß auch bereit sein zur Kreuzesnachfolge im wörtlichen wie im übertragenen Sinne! Es heißt ja auch nicht, daß der, der bereit ist, zu glauben und aus dem Glauben heraus gute Werke zu vollbringen, Gott wohlgefällig lebt, sondern der, der das wirklich vollbringt!
"Wer nicht sein Kreuz trägt"..was kann das bedeuten, wenn es nicht einfach die Nachfolge Christi meint? Das Kalenderblatt vom 14.7.2017 des Adveniatverlages gibt dazu einen Hinweis: "Jeder muss sein Kreuz tragen." Seit dem 13. Jahrhundert gibt es diese Redensart, die im übertragenen Sinn meint, dass Kummer, Sorgen und Leid zu erdulden sind".(S.19 Durch das Verb "erdulden" bekommt diese Ausdeutung ihren Sinn: Jeder erleidet sein Kreuz in diesem Sinne, aber tragen tut es nur der, der es erduldet.Formulieren wir es mal bewußt altmodisch aber zutreffend: Wer das als sein Schicksal annimmt!Jeden trifft Leid, Kummer und Not in seinem Leben, aber nicht jeder nimmt das als sein Schicksal an.
Diese Amor fati wäre nun nicht eine Nachfolgepraxis Jesu, aber, wenn der Begriff des Schicksales entfaltet wird, beinhaltet das, daß das Schicksal als von Gott verhängtes bejaht wird. Dann wäre sein Kreuz Erdulden eine theozentrische Frömmigkeit,auf der dann die spezifisch christliche sich aufbaute als die der Nachfolge!
Wie nun aber, wenn das "und" ein explizierendes ist? Dann hieße es: Sein Kreuz Tragen ist die Nachfolge Jesu oder zumindest ein Teil von ihr. Auszuschließen ist ob des klaren Wortlautes eine Umdeutung im Sinne von einer Bereitschaft zum Sein-Kreuz-Aufsichnehmen. Sein Kreuz ist das, was der Schüler in seiner Nachfolge trägt.Es darf deshalb kein kontingentes Kreuz sein, sodaß es auch ein Nachfolge ohne dies Sein-Kreuztragen geben könnte. Wenn man meinen würde: Daß Jesu Schüler von Weltmenschen verfolgt werden, sei dies Kreuztragen, muß erwidert werden: Es ist eine realistische Möglichkeit, daß die Welt die Christgläubigen verfolgt, aber das muß nicht so sein. Das ist nur eine mögliche, also kontingente Folge der Nachfolge Jesu Christi. Das Sein Kreuztragen muß aber wesenshaft zur Schülerschaft Jesu Christi gehören, und meint nicht nur eine Möglichkeit dieser Nachfolge.
Mein Vorschlag: Wenn das "und" ein explikatives ist, dann meint das Sein-Kreuztragen einen Wesenszug des Schülerseins Jesu Christi. Die einfachste Erklärung wäre die, daß das Kreuz des Schülers Jesu es ist, immer Schüler zu bleiben, daß eben der Schüler nie aufhört, Lernender zu sein, sodaß er von sich sagen könnte: Jetzt bin ich zum Lehrer aufgestiegen, der nur noch lehrt, aber nicht mehr lernen zu braucht. Jetzt brauche ich meinen Lehrer nicht mehr, weil ich ausgelernt habe. Nicht mehr Lehrling bin ich sondern ich bin jetzt noch Schüler, um morgen selbst ein Meister zu sein. Der Verzicht auf diese Schülerkariere wäre dann das Kreuz jedes Schülers Jesu, das, wenn er es nicht tragen will, ihn aufhören läßt, Schüler Jesu zu sein!
Ist das "und" nun ein explikatives oder ein addidatives? Beides ist möglich!
Kommen nur die Schüler Jesu Christi in den Himmel, um es einfach zu formulieren. Hier sagt Jesus erstmal nur, wer sein Schüler sein kann, aber das besagt nicht, daß auch ein Nichtschüler eingehen kann in das ewige Leben, es sagt aber auch nicht, daß es diese Möglichkeit gibt.
Verstehen steht heute in der Theologie nicht mehr hoch im Kurs, denn Jünger vertrauen einfach auf Jesus. Das habe nichts mit einem Erkennen und Verstehen zu tuen, das sei einfach ein rein irrationales wem sich Anvertrauen ob der Persönlichkeit dessen, dem man vertraut.So lehrte ja Luther den Fiduzialglauben, dem die Umwandlung von Schülern (so im griechischen Text) zu Schülern entspricht.
Der Lehrer der Wahrheit will aber, daß seine Lehre, seine Doktrin (Vulgata) verstanden wird! Wird seine Lehre nicht verstanden, nützt sie dem Schüler nichts. Das wird ad hoc einsichtig, wenn man sich reale Schüler im Schulunterricht vorstellt, die das vom Lehrer Gelehrte nicht verstanden haben? Was nützt eine unverstandende Erklärung einer physikalischen Formel dem Schüler?
"Der kann nicht mein Jünger sein"-bedeutet daß, daß der nicht in das Reich Gottes eingehen kann oder ist es möglich, nicht Schüler Jesu zu sein und doch in das ewige Leben eingehen zu können. Handelt es sich bei dem Diskurs: Wer kann mein Schüler sein? um den Diskurs, Wer darf eintreten in das Heiligtum Gottes (Psalm 15) und neutestamentlich: Wer darf eintreten in das Reich Gottes?
Irritierend ist auch die Reihenfolge: erst das Kreuztragen und dann das Nachfolgen. Ist dies "und" ein addidatives, wie bei der Aussage: "Ich trank Cola und aß Salzstangen" oder ein explikatives: "Gott, Vater und Schöpfer. Der Begriff des Schöpfers erklärt den Begriff des Vaters und meint so nicht, daß Gott a) Vater und b) Schöpfer ist.
Ist das Sein-Kreuztragen etwas von der Nachfolge Verschiedenes oder expliziert der Begriff der Nachfolge das Sein-Kreuztragen?
Was meint nun: Sein Kreuz tragen? Zu beachten ist, daß da nicht steht: Wer bereit ist, sein Kreuz zu tragen, sodaß dann gern in Predigten es heißt: Wer Jesus nachfolgt, muß auch bereit sein zur Kreuzesnachfolge im wörtlichen wie im übertragenen Sinne! Es heißt ja auch nicht, daß der, der bereit ist, zu glauben und aus dem Glauben heraus gute Werke zu vollbringen, Gott wohlgefällig lebt, sondern der, der das wirklich vollbringt!
"Wer nicht sein Kreuz trägt"..was kann das bedeuten, wenn es nicht einfach die Nachfolge Christi meint? Das Kalenderblatt vom 14.7.2017 des Adveniatverlages gibt dazu einen Hinweis: "Jeder muss sein Kreuz tragen." Seit dem 13. Jahrhundert gibt es diese Redensart, die im übertragenen Sinn meint, dass Kummer, Sorgen und Leid zu erdulden sind".(S.19 Durch das Verb "erdulden" bekommt diese Ausdeutung ihren Sinn: Jeder erleidet sein Kreuz in diesem Sinne, aber tragen tut es nur der, der es erduldet.Formulieren wir es mal bewußt altmodisch aber zutreffend: Wer das als sein Schicksal annimmt!Jeden trifft Leid, Kummer und Not in seinem Leben, aber nicht jeder nimmt das als sein Schicksal an.
Diese Amor fati wäre nun nicht eine Nachfolgepraxis Jesu, aber, wenn der Begriff des Schicksales entfaltet wird, beinhaltet das, daß das Schicksal als von Gott verhängtes bejaht wird. Dann wäre sein Kreuz Erdulden eine theozentrische Frömmigkeit,auf der dann die spezifisch christliche sich aufbaute als die der Nachfolge!
Wie nun aber, wenn das "und" ein explizierendes ist? Dann hieße es: Sein Kreuz Tragen ist die Nachfolge Jesu oder zumindest ein Teil von ihr. Auszuschließen ist ob des klaren Wortlautes eine Umdeutung im Sinne von einer Bereitschaft zum Sein-Kreuz-Aufsichnehmen. Sein Kreuz ist das, was der Schüler in seiner Nachfolge trägt.Es darf deshalb kein kontingentes Kreuz sein, sodaß es auch ein Nachfolge ohne dies Sein-Kreuztragen geben könnte. Wenn man meinen würde: Daß Jesu Schüler von Weltmenschen verfolgt werden, sei dies Kreuztragen, muß erwidert werden: Es ist eine realistische Möglichkeit, daß die Welt die Christgläubigen verfolgt, aber das muß nicht so sein. Das ist nur eine mögliche, also kontingente Folge der Nachfolge Jesu Christi. Das Sein Kreuztragen muß aber wesenshaft zur Schülerschaft Jesu Christi gehören, und meint nicht nur eine Möglichkeit dieser Nachfolge.
Mein Vorschlag: Wenn das "und" ein explikatives ist, dann meint das Sein-Kreuztragen einen Wesenszug des Schülerseins Jesu Christi. Die einfachste Erklärung wäre die, daß das Kreuz des Schülers Jesu es ist, immer Schüler zu bleiben, daß eben der Schüler nie aufhört, Lernender zu sein, sodaß er von sich sagen könnte: Jetzt bin ich zum Lehrer aufgestiegen, der nur noch lehrt, aber nicht mehr lernen zu braucht. Jetzt brauche ich meinen Lehrer nicht mehr, weil ich ausgelernt habe. Nicht mehr Lehrling bin ich sondern ich bin jetzt noch Schüler, um morgen selbst ein Meister zu sein. Der Verzicht auf diese Schülerkariere wäre dann das Kreuz jedes Schülers Jesu, das, wenn er es nicht tragen will, ihn aufhören läßt, Schüler Jesu zu sein!
Ist das "und" nun ein explikatives oder ein addidatives? Beides ist möglich!
Kommen nur die Schüler Jesu Christi in den Himmel, um es einfach zu formulieren. Hier sagt Jesus erstmal nur, wer sein Schüler sein kann, aber das besagt nicht, daß auch ein Nichtschüler eingehen kann in das ewige Leben, es sagt aber auch nicht, daß es diese Möglichkeit gibt.
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