"Es brennt! Feuer, es brennt!" Ein Schreckensruf aus unzähligen Kehlen, seit dem Versuch, das Feuer zu domestizieren zum Herdfeuer und Lichtspender. Was ist nicht schon alles niedergebrannt!
Aber die Postmoderne hat hier nun eine völlig neue Strategie des Umganges mit solchen Unglücksfällen kreiert! " Es brennt!", das ist erstmal ein sprachliches Ereignis und was es aussagt, ist ein soziales Konstrukt. Denn alles, was der Naive einfach als, das ist so, als Wirklichkeit behauptet, ist nur ein soziales Konstrukt. Wenn wir in der Wirklichkeit leben, agieren wir in einer Kunstwelt, von uns produziert, die mit der Wirklichkeit ungefähr so viel gemein hat, wie eine Marienfigur aus Holz mit einem Baumstamm!
Wenn also die Nachricht: "Es brennt!" verschwindet, brennt es auch nicht mehr! Feuer gibt es nur, weil Menschen: "Feuer!" rufen.
Abstrakter formuliert: Nur was in den Medien sich ereignet, ist ein Ereignis. Ist es nicht in den Medien, ist es auch nicht real. Was für den Gläubigen der Heilige Geist ist, ist für den Postmodernen der Geist der Medien. Wie in ein Medium treten die Medienbotschaften in ihn ein, werden ihm zum inneren Erlebnis, aus dem heraus sich dann dem Medium seine Wirklichkeit erschließt.
Wichtig ist nun, daß eben die Medien ihre Botschaften kontrollieren, denn durch sie wird ja erst die Wirklichkeit erschaffen, in der wir postmodern medial Begabten leben. Also: Die Nachricht: "Es brennt" wird als Falschtatsachenaussage aus den Medien gestrichen und schon gibt es kein Feuer mehr! Aber es gibt eben Nachrichtenproduzenten, die noch ganz naiv modern meinen, weil es das Eregnis: "Es brennt!" gäbe, wäre es ihre Aufgabe, von diesem Ereignis zu berichten. Das ist natürlich ein Fehlurteil, denn es gibt keine Realität außerhalb der Medienwirklichkeit. Das "Ereignis": "Es brennt" gibt es ja nur, weil Medienprodzenten die Meinungs- und Pressefreiheit mißbrauchen und Nichtereignisse als geschehen behaupten, wie etwa die angeblichen Übergriffe auf Frauen am Kölner Bahnhof zu Sylvester.
Unsere Bundesregierunng mußte da aktiv werden: Ein zweites Köln darf sich nicht noch einmal ereignen. Deshalb muß sichergestellt werden, daß solche Falschmeldungen nicht mehr in den Medien auftauchen.
In seriösen Medien werden solche Nichtereignisse darum ja auch nicht mehr publiziert. Nur die neuen sozialen Medien sind da noch zu altmodisch naiv "realitätsoritiert". Hier greift nun der Gesetzgeber ein, um zu garantieren, daß auch in diesen Medien nie mehr zu lesen ist: "Es brennt!"
Wenn die Nachricht: "Es brennt!" aus allen Medien verschwunden ist, dann gibt es dies Ereignis auch nicht mehr.
Früher rollten Feuerwehren aus, um Brände zu löschen, jetzt löscht ein einziger Befehl die Nachricht: "Es brennt" in allen Medien!
Bedauerlicherweise gibt es nun noch "Stammtische", an denen Bürger unzensiert sagen, was sie für Wirklichkeit halten. Dumpfe Stammtischparolen! Vorbildlich sind da die Gastronomiebetriebe, die deutlich sichtbar das Warnschild vor ihren Eingangstüren aufstellen: "Es brennt-Rufer" werden hier nicht bedient! Was aber tuen, wenn doch wer rechtswidrig ausruft: "Es bennt!"? Hier heißt es, kühlen Kopf zu bewahren. Da solche Rufer in der Regel Fanatiker sind, Extremisten, die durch keinerlei Vernunft von ihrem Irrsinn abzuhalten sind, empfiehlt sich
a) eine Meldung beim Wirt, diesen Rufer, da er die Eintracht im Lokal stört, hinauszukomplementiere und
b) bei der Polizei Anzeige zu erstatten, wegen des Mißbrauches der Meinungsfreiheit.
Ganz schlimm sind die Verschwörungstheoretiker, die wider alle Realität behaupten, es gäbe am Ort eine Feuerwehr, die dazu da wäre, Brände zu löschen und gäbe es keine Brände, gäbe es sie nicht. Da es sie gibt, gibt es auch Brände! Das sind natürlich Pseudointellektuelle, die nicht einmal davor zurückschrecken, als Beweise Feuerwehruniformen vorzuzeigen! Selbstverständlich gibt es keine Brände,das ist eine gerichtsbekannte Tatsache und braucht so nicht bewiesen zu werden. In den Medien wird so die Nachricht: "Es brennt" immer sofort gelöscht. Wer diesen Löschvorgang als Praxis der "Lügenpresse" diffamiert, zeigt nur sein gestörtes Verhältnis zur Feuerwehrzensur: Sie hat doch die Aufgabe, Falschmeldungen zu löschen! Darum gibt es also auch keine Feuerwehren mehr, weil es keine Brände mehr gibt.Die Feuerwehren sind ausgelöscht. Zuwiderbehauptungen sind Falschmeldungen und als solche sofort zu löschen.
Wir leben so in einer Welt ohne Brände, in der "Es brennt!" immer nur eine Falschmldung ist. Sollte geneigter Leser also mitten in der Nacht aufwachen und feststellen: Es brennt- mein Schlafzimmer steht in Flammen!, dann ist das eine Falschwahrnehmung: Man schließe also die Augen und schlafe wieder ein, bis das Feuer sich ausgelöscht hat!
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