Sonntag, 1. Juni 2025

„Papst will >schmerzhafte< Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten“ oder der Kampf wider das Taufsakrament.

 

Papst will >schmerzhafte< Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten“ oder der Kampf wider das Taufsakrament.

So wird in dem so betitelten Kath net Artikel vom 31.5.2025 das Anliegen der Täuferbewegung charakterisiert:„Die Täuferbewegung entstand als Versuch einer ganz am Evangelium orientierten Lebensweise, zu der für die meisten Mitglieder der Verzicht auf jede Gewaltanwendung1 und für viele die Gütergemeinschaft gehörte. Ihr Name rührt daher, dass sie die Säuglingstaufe ablehnten, weil nach ihrem Verständnis die Taufe als Eintritt in die Kirche einen bewussten Glaubens- und Willensakt des Täuflings voraussetzt. Heute ist die Erwachsenentaufe wieder geläufige Praxis im Christentum.“

Der entscheidende Punkt ist der der Behauptung dieser Bewegung, daß die von der Kirche gespendete Taufe ungültig sei, da sie gültig nur von Glaubenden, die sich bewußt für den Empfang der Taufe entschieden hätten, gültig empfangen werden könnte. Nun lehrt Jesus Christus selbst eindeutig die Heilsnotwendigkeit der Taufe, daß Niemand in das Reich Gottes eingehen könnte, wenn er nicht durch die Taufe neu geboren worden sei, so in seiner Taufsakramentskatechese im Nachtgespräch mit Nikodemus und in Mk 16,16: „Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden“.

Wenn nun Unmündige, die sich noch nicht bewußt dafür entscheiden können, das Taufsakrament empfangen zu können, ungetauft sterben, hieße das, daß sie nicht eingehen können in das ewige Leben. Da das die Täufer nun auch nicht lehren wollten, sie aber darauf insistierten, Unmündige nicht taufen zu wollen, mußten sie bestreiten, daß die Taufe heilsnotwendig sei. Wenn die Taufe nichts anderes wäre als ein Eintrittsritual in die Kirche und man dann noch behauptet, daß es außerhalb der Kirche auch ein Heil gäbe, etwa mit der populären These, daß Gottes Liebe es ausschlösse, daß irgendwer vom ewigen Heile ausgeschlossen werde, dann kann die Taufe völlig entwertet werden, dann wird es gleichgültig für das Heil, ob man getauft worden ist oder nicht. Diese Häresie hat die Kirche den Täufern zum Vorwurf gemacht.

Aber das Schlimmste ist nun, daß sie den Kindern die Taufe verweigert und sie so, wenn sie früh sterben, ungetauft sterben lassen, sodaß sie, nimmt man Jesu Worte zur Taufe ernst, nicht eingehen können in das ewige Leben.

Solange gelehrt wird, daß die Taufe etwas Gutes vermittelt, kann die Praxis der Mündigentaufe nur legitimiert werden, wenn man behauptet, daß sie von Kleinkindern empfangen nichts Gutes vermitteln könne. Damit wird durch die Täufer der Katholischen Kirche vorgeworfen, die Taufe nur zu simulieren! Oder aber man behauptet, daß das Taufsakrament gar nichts Gutes vermittelt, sodaß es dann gleichgültig sei, ob man getauft würde oder nicht. Mit der sehr populären Vorstellung, Gott liebe jeden Menschen, egal ob getauft oder ungetauft, läßt sich das gut begründen. Mit der Taufe verpflichte sich der Getaufte nur dazu, gemäß Jesu sein Leben zu führen.

Das ist nur möglich, wenn die Lehre von der Erbsünde geleugnet wird, daß jeder erbsündlich kontaminiert geboren werde, daß stattdessen gemeint wird, der Mensch käme frei von jeder Sünde zur Welt. Stürbe er dann, bevor er ein Alter erreicht hat, ab dem ihm sein Sündigen nicht zugerechnet werden kann, er noch strafunmündig sei, dann wäre er vor Gott gerecht, auch ganz ohne die Gnade Jesu Christi, da er von Natur aus sündenfrei sei. Jesus Christus sei so nicht zum Heile derer gekreuzigt worden, die als Unmündige, das ist als noch nicht Strafwürdige verstorben sind.

Das Insistieren auf eine Selbstverpflichtung zu einem christlichen Leben als dem Gehalt des Taufsakramentes, das sich in der Formel vom Eintrittsritual in die Kirche verbirgt, verkennt nun völlig das Wesen des Sakramentes als eines Gnadenvermittelungsinstitutes. Der Zutaufende besäße schon die Gnade Gottes, sodaß es keiner Vermittelung durch die Sakramente mehr bedürfe, dürfte die Standardantwort auf das Nein zur Taufe als ein Gnadenmittel sein. Vulgär formuliert: Da Gottes Liebe jedem gälte, bedürfe es überhaupt keiner Sakramente, die Gottes Liebe noch vermittelten.

Faktisch läuft das dann daraus hinaus, zu meinen, daß der Christ ein Mensch ist, oder sein sollte, der halt moralischer als die Anderen lebe und das zeichne ihn aus. Das führt dann zur Vorliebe zu allerlei extravaganten Morallehren, daß man etwa Pazifist ist, kein Fleisch ißt oder keinen Alkohol trinkt oder ….der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Die Attraktivität der täuferischen Position liegt nun in der Plausibilität des Neins zur Erbsündenlehre, daß jeder Mensch von Natur aus gut sei und er erst sündigen kann, wenn er tatsächlich für sein Tuen und Unterlassen verantwortlich sei. Wird die Taufe dann noch als ein Aufnahmeritual in die Kirche mißverstanden, ist dann die Ablehnung der Kindertaufe selbstverständlich, auch weil sie ja selbst nichts vermittelt außer einer Vereinsmitgliedschaft. Mit der Lehre der Katholischen Kirche ist all das aber unvereinbar und auch nicht mit dem, was Jesus Christus selbst gelehrt hat.



1Daß der Verzicht auf jede Gewaltanwendung mit dem Gebot der Nächstenliebe nicht vereinbar ist, aber auch nicht mit der Selbstliebe,oder muß man sich dann töten lassen, wenn man nur mt Gewalt einen Angriff auf sein Leben abwehren kann, auf diese Häresie soll hier nicht eingegangen werden, auch nicht auf die Vorstellung, ein Christ dürfe keinen Privatbesitz haben. Gravierender ist nämlich der Pelagianismus der Täufer, der zum Nein der Unmündigentaufe führt.. 

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