"Der christliche Glaube lässt sich zusammenfassen in der Botschaft:jeder Mensch ist von Gottes Liebe getragen-in diesem einmaligen Leben wie auch im ewigen." So proklamiert es das "Gotteslob" in der jetzt gültigen Version unter der Nummer 29. Lassen wir dies euphorische: unser einmaliges Leben auf sich beruhen, obgleich das einmalig wegen seiner Mehrdeutigkeit: Wir leben nur einmal auf Erden! und der Qualitätsbeurteilung dieses Erdenlebens als einmalig, doch diskussionswürdig wäre:Wozu ersehnte noch irgendwer eine Erlösung, wenn das Erdenleben von so einmaliger Qualität ist?
Also: jeder Mensch ist ein von Gott Geliebter und das nicht nur Zeit seines Erdendaseins, nein, jeder wird auch am ewigen Leben teilhaben als von Gott Geliebter. In Jesus Christus habe sich diese Gottesliebe zu jedermann "gezeigt". Also, dieser Jesus hat uns nur gezeigt, was unabhängig von diesem Zeigen sowieso jedem gilt! Jetzt wird zwar in Nummer 29 Jesus Christus als "Heiland und Erlöser" tituliert, aber wie und wozu brauchte es denn Jesus als "Heiland und Erlöser", wenn jeder sowie schon immer ein von Gott Geliebter ist und auch ewig sein wird? Er hatte so eigentlich nur eine Aufgabe, uns von falschen Gottesvorstellungen zu heilen und zu erlösen, damit wir erkennen, daß wir qua unseres Menschseins immer schon Bejahte Gottes sind.
"Alles andere- wie Gebote,Normen,Dogmen-entfaltet diese grundlegende Wahrheit." (Nummer 29). Radical wird hier mit der Lehre der Kirche aufgeräumt: Alle Lehren dogmatische oder auch moralischer Art sind nur Variationen und Entfaltungen der einen Aussage: Jeder war, ist und wird ewig ein von Gott Geliebter sein!
Und was tut die Kirche? Die Kirche feiert diesen Glauben! Wer da noch denkt, daß der Begriff des Gottesdienstes Zweierlei beinhalte, daß Gott uns diene und wir ihm, so das Wesen jedes religiösen Kultes, wird hier gleich eines besseren belehrt.Wir Christen feiern da unseren Glauben!
Der ganze Gehalt der christlichen Erlösungsreligion, die große Erzählung vom Paradies, vom Fall und der Erlösung des Menschen durch das Kreuz Christi ist hier einfach weggewischt. Es gibt nur noch den Gott der Liebe, der jedermann liebt. Sang der Kirchenlehrer des 20.Jahrhundertes, Willy Millowitsch noch, daß wir zwar alle kleine Sünderleins sind und doch alle in den Himmel kommen, so tilgt das Gotteslob selbst das "Sünderleinsein", weil wir eben nur noch von Gott Geliebte sind.
Wozu glauben? Glauben heißt dann nur noch, daß ich die Liebe Gottes zu allen erkenne,daß Gottes Liebe aber allen, auch den ihn nicht Kennenden und Verkennenden gilt.
Wozu ist da Gott Mensch geworden, starb am Kreuze? Alles nur Inszenierungen, um zu verdeutlichen, daß Gott jeden liebt!
Hier müssen wir einfach dieser neuen Gotteserkenntis Beifall zollen! Wir primitiv lehrte doch da der Sohn Gottes, Jesus Christus und die ihm folgende Kirche: Fürchterlichkeiten aus dem Munde Jesu Christi mußten wir hören:
"Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet;wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden."(Mk 16,16). "Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen." (Mt 5,30).
Aber mit dieser Gottesverkündigung des Sohnes Gottes macht nun das "Gotteslob" Schluß! Alles nur vorkonziliare Irrtümer, aus denen uns nun die modernistsche Theologie erlöst! Und die christliche Religion und der Glaube- sie sind für das Heil des Menschen überflüssig!
Wozu noch die hl. Sakramente? Sie können nur noch dazu dienen, etwas anzuzeigen, was unabhängig von ihrem Gebrauch schon jedem gilt. Und wozu noch moralisch handeln? Gottes Liebe gilt ja nun gleichermaßen Allen, völlig gleichgültig wie er lebt. Egal, wie er lebt, ob er glaubt oder nicht, ob er moralisch lebt oder unmoralisch- immer ist und bleibt er ein von Gott Bejahter, der eingehen wird in das ewige Leben.
Wozu noch die hl. Sakramente? Sie können nur noch dazu dienen, etwas anzuzeigen, was unabhängig von ihrem Gebrauch schon jedem gilt. Und wozu noch moralisch handeln? Gottes Liebe gilt ja nun gleichermaßen Allen, völlig gleichgültig wie er lebt. Egal, wie er lebt, ob er glaubt oder nicht, ob er moralisch lebt oder unmoralisch- immer ist und bleibt er ein von Gott Bejahter, der eingehen wird in das ewige Leben.
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