"ANKARA. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat
angekündigt, vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Juni auch
im Ausland Wahlkampf zu machen. „Ich werde in einer Sporthalle mit
einer Kapazität von 10.000 bis 11.000 Menschen – das Land werde ich
jetzt nicht nennen – so Gott will, bei einer Versammlung einer
internationalen Organisation sein und dort vor meinen türkischen
Staatsbürgern sprechen“, sagte Erdoğan am Samstag abend der
Nachrichtenagentur AFP zufolge im türkischen Sender NTV."
So berichtet die Junge Freiheit am 23.4.2018. Fragen wir einmal, warum es dem Staatspräsidenten Erdogan nicht gestattet sein soll, in Deutschland angesichts von circa 1,4 Millionen wahlberechtigter Türken, Wahlkampfreden zu halten. Die Bundesregierung hatte ja im letzten Jahr Wahlkampfauftritte von Politikern aus Nicht-EU- Staaten verboten. Erdogan will vor "meinen türkischen Staatsbürgern" reden. Es sind Türken mit türkischem Paß, wahlberechtigt in der Türkei und eventuell haben sich einige von ihnen noch einen Deutschen Paß ausstaffiert. Ist es nicht das natürlichste in der Welt, daß ein Türke, egal in welchem Auslande er lebt, er türkischer Landsmann bleibt und das auch, wenn er nicht Parteigänger des jetzigen Staatsführers ist und daß so er von seinem Staatsmann als Glied des türkischen Volkes angesprochen wird?
Nur Weltfremde können glauben, daß bloß ob der Tatsache, daß Türken in Deutschland geboren werden, sie zu Deutschen werden. Nein, nicht der Geburtsort sondern die Nationalität der Eltern bestimmt die Nationalität des Kindes. Das gemeinsame Blut verbindet eben mehr als der Raum, in dem jemand geboren wird.
Dies gilt gerade in postmodernen Zeiten, zu deren Spezifikum der Bedeutungsverlust der realen Räume gegenüber der virtuellen Welt gehört. Nah ist nicht mehr der räumlich in der Nähe Seiende, sondern der in den Medien Präsente. Fast jeder kennt Papst Franziskus, aber wer kennt vom Sehen her schon den für ihn zuständigen Geistlichen vor Ort? Die Spitzenpolitker der Parteien kennt der postmoderne Mediennutzer viel besser als die Heimatpolitiker seines Ortes. Die Telekomunikation entwertet eben den Raum als Ordnungsschema der Gewichtung von mir nahe als so für mich wichtig und von mir fern als so nicht so wichtig.
Zudem hat sich nicht nur in Deutschland die "türkische Gemeinde" längst zu einer Parallelkultur in Deutschland herausgebildet, die zwar in Deutschland lebt, aber kulturell manchmal schon türkischer lebt als die Türken in der Türkei. Erdogan ist da einfach realistisch. Er weiß, wer alles zu seinem Volke gehört, das er nun für sich und für den Aufbau eines neuen Osmanischen Reiches mobilisieren will. Er setzt dabei auf die völkische Homogenität, zu der gerade auch die islamische Religion im engeren Sinne und die islamische Kultur im weiteren Sinne gehört. Denn ein Volkstum ist nie nur ein biologisch Fundiertes, es ist immer auch eine spezifische Kultur, die zum Volkstum konstitutiv dazugehört.
Deutschlands Ursprungsfehler war der Mythos vom türkischen Gastarbeiter. Als könnten Millionen Türken hier wie Saisonarbeiter eingestellt werden, die dann, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, wieder repatriiert werden könnten. Die Wirtschaft rief nach billigen Arbeitskräften und sie kamen und leben nun hier- nicht integriert sondern als türkische Parallelgesellschaft in Deutschland. Das heißt, das nun Deutschland selbst nicht mehr eine Gemeinschaft ist, sondern ein Lebensraum, der sich als Gesellschaft wahrnimmt, weil in ihr verschiedene Gemeinschaften leben, neben der der Deutschen eben auch die der Türken. Der Verlust der Einheit schafft so erst die Gesellschaft in Deutschland. Und für diese aufgelöste Einheit ist es selbstverständlich, daß die türkische Gemeinschaft in ihr sich ihrem Staatsführer zuwendet, der realiter wirklich ihr Staatsoberhaupt ist, während die Bundesregierung es nur imaginär ist. Denn sie leben als Nichtstaatsbürger Deutschlands in Deutschland, weil sie dem türkischen Volkstume zugehörig sind.
Nur Weltfremde können glauben, daß bloß ob der Tatsache, daß Türken in Deutschland geboren werden, sie zu Deutschen werden. Nein, nicht der Geburtsort sondern die Nationalität der Eltern bestimmt die Nationalität des Kindes. Das gemeinsame Blut verbindet eben mehr als der Raum, in dem jemand geboren wird.
Dies gilt gerade in postmodernen Zeiten, zu deren Spezifikum der Bedeutungsverlust der realen Räume gegenüber der virtuellen Welt gehört. Nah ist nicht mehr der räumlich in der Nähe Seiende, sondern der in den Medien Präsente. Fast jeder kennt Papst Franziskus, aber wer kennt vom Sehen her schon den für ihn zuständigen Geistlichen vor Ort? Die Spitzenpolitker der Parteien kennt der postmoderne Mediennutzer viel besser als die Heimatpolitiker seines Ortes. Die Telekomunikation entwertet eben den Raum als Ordnungsschema der Gewichtung von mir nahe als so für mich wichtig und von mir fern als so nicht so wichtig.
Zudem hat sich nicht nur in Deutschland die "türkische Gemeinde" längst zu einer Parallelkultur in Deutschland herausgebildet, die zwar in Deutschland lebt, aber kulturell manchmal schon türkischer lebt als die Türken in der Türkei. Erdogan ist da einfach realistisch. Er weiß, wer alles zu seinem Volke gehört, das er nun für sich und für den Aufbau eines neuen Osmanischen Reiches mobilisieren will. Er setzt dabei auf die völkische Homogenität, zu der gerade auch die islamische Religion im engeren Sinne und die islamische Kultur im weiteren Sinne gehört. Denn ein Volkstum ist nie nur ein biologisch Fundiertes, es ist immer auch eine spezifische Kultur, die zum Volkstum konstitutiv dazugehört.
Deutschlands Ursprungsfehler war der Mythos vom türkischen Gastarbeiter. Als könnten Millionen Türken hier wie Saisonarbeiter eingestellt werden, die dann, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, wieder repatriiert werden könnten. Die Wirtschaft rief nach billigen Arbeitskräften und sie kamen und leben nun hier- nicht integriert sondern als türkische Parallelgesellschaft in Deutschland. Das heißt, das nun Deutschland selbst nicht mehr eine Gemeinschaft ist, sondern ein Lebensraum, der sich als Gesellschaft wahrnimmt, weil in ihr verschiedene Gemeinschaften leben, neben der der Deutschen eben auch die der Türken. Der Verlust der Einheit schafft so erst die Gesellschaft in Deutschland. Und für diese aufgelöste Einheit ist es selbstverständlich, daß die türkische Gemeinschaft in ihr sich ihrem Staatsführer zuwendet, der realiter wirklich ihr Staatsoberhaupt ist, während die Bundesregierung es nur imaginär ist. Denn sie leben als Nichtstaatsbürger Deutschlands in Deutschland, weil sie dem türkischen Volkstume zugehörig sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen