Mit der Parole: "Gott neu denken" beglückt ein Sonderdruck von "Publik Forum" untertitelt mit:"Über die Versöhnung von Glaube und Wissenschaft" die Welt. Der alte Gott der Kirche hat einfach ausgedient. Piere Teihard de Chardin, dieser Jesuit soll dann uns einen alternativen besseren Gott lehren. Dieser Jesuit konnte traditionelle Begriffe wie Schöpfung, Wunder, Erbsünde, Auferstehung nur mit Mühe akzeptieren. Es wäre doch wohl schon viel gewonnen,käme die Theologie und dann auch die Kirche ohne solche Lehren aus.
Der neue Hoffnungsträger heißt nun: Panentheismus: Alles ist in Gott, aber Gott ist größer als Alles. Der Theologe Karlheinz Ruhrstorfer bringt das panentheistische Anliegen so auf den Punkt: "Weil Gott nicht nur selbst in Jesus Teil der Weltgeschichte wurde,sondern auch im menschlichen Subjekt Weltgeschichte macht,ja weil er selbst diese Weltgeschichte ist, kann das panentheistische Denken hier [gemeint ist die christliche Religion] zum vollen Durchbruch kommen." Langsam, versuchen wir es erst mal mit diesem Aussagenkomplex: Gott wird in Jesus Teil der Weltgeschichte, die Gott selbst durch die Menschen macht, ja Gott ist diese Weltgeschichte. In Jesus wurde Gott also Teil seiner selbst, lautet das Resümee.
Gibt es denn überhaupt anderes als Gott im panentheistischen Denken? Denkbar wäre, daß das Alles, was ist, und das in Gott ist, als etwas von Gott Verschiedenes ist. Dann würde aber alles in der christlichen Tradition über das Verhältnis von Gott und Welt ausgesagt wird, reproduziert werden müssen, da nun auch hier Gott sich nun zu etwas von ihm Grundverschiedenes verhielte. Schuf Gott es, erhält er es, wie regiert er es, wie handelt er in dem von ihm Grundverschiedenem? Dann ist die Weltgeschichte aber nicht mehr Gott selbst, sondern etwas von ihm Verschiedenes, in der Gott dann wirkt.
Wenn aber die Weltgeschichte Gott selbst ist, dann darf das Alles, was in ihm ist, nichts von ihm Grundverschiedenes sein und doch muß es eine Differenz geben, denn sonst ergibt die Aussage, daß Alles in Gott sei, keinen Sinn, denn dann hieße das ja nur, daß Gott selbst Alles ist. Das wäre ein einfacher Pantheismus.
Versuchen wir es mit einer Hilfskonstruktion. Die Weltgeschichte ist zu verstehen als ein Traum Gottes. Gott träumt diese Weltgeschichte und in ihr träumen Menschen, daß sie Subjekte ihres Handelns sind, aber auch sie sind in ihrem Leben nur von Gott geträumt. So käme die Weltgeschichte als von Gott Verschiedenes zu stehen, das doch identisch ist mit ihm, weil es nur sein Traum wäre. Das, was wir unser Leben nennen, wäre nur Gottes Traum in uns, den er durch uns Geträumte träumt. Verstünden wir so das panentheistische Anliegen, was wäre damit gewonnen?
Zur Theodizee. Auch weiter erhöbe sich die Anfrage, warum Gott uns etwas träumen läßt, das so albtraumhafte Züge in sich birgt? Oder sollte dann die Antwort einfach heißen: Gott mutet sich ja diese Albtraumteile selbst zu, weil er ja auch das geträumte Subjekt ist, das den Albtraum dann erleidet?
Und welche Probleme der Verhältnisbestimmung von Gott und Welt aus der Perspektive der Naturwissenschaften sollen mit dieser panentheistischen Vorstellung besser gelöst werden können. Solange es eine Differenz zwischen Gott und der von Gott erträumten Welt gibt, auch wenn diese nur den ontologischen Status eines Traumes inne hätte, könnte Gott als Träumer seine Welt sowohl geordnet träumen, daß sie so als eine naturgesetzlich geregelte erscheint oder als eine chaotisch ungeregelte (ein totaler Albtraum) oder als eine geregelte, in der es immer wieder Ausnahmen, Wunder gibt. Und damit reproduzieren sich alle Probleme der traditionellen Theologie. Oder sollte man das gar so verstehen, daß Gott aufhört, ein von seinem Traum Verschiedener zu sein, daß er nur noch die Weltgeschichte ist? Dann wären wir aber wieder im Pantheismus angelangt.
So verwirrend uns also dieser Neopanentheismus vorkommen muß, so trivial ist das Anliegen, so Gott zu denken: "Die Frage nach dem Einen und Einigenden interdisziplinär und interreligiös zu bedenken, könnte in einer polarisierten und gespaltenen Welt neue und tragfähige Beziehungen schaffen. Denn wer All-Einheit sagt, denkt im Letzten nicht trennend und ausgrenzend, sondern solidarisch und ganzheitlich."
So lautet das Schlußvotum des Sonderdruckes von "Publik Forum". Das Geheimnis dieser Konzeption besteht also darin, daß da wo in der christlichen Religion die Liebe zum Anderen als dem Nächsten und zu Gott das Zentrum ausmacht, hier proklamiert wird, daß die Liebe nur dann ein tragfähiges Konzept ist, wenn das Ich in dem Anderen, in Gott und den Mitmenschen sich selbst entdecke, daß also alles Sichbeziehen auf ein Anderes eine Täuschung ist, weil alles in der Welt eine Selbstbeziehung ist. Wir alle sind eins und Differenzen nur Täuschungen. Alle Religionen sind gleich wahr, alle Kulturen sind gleich wahr, weil Alles EINS ist und wahr ist.
Nur, wie kann es dann in einer panenteistisch aufgefaßten Welt unwahres Denken geben? Ist der eine Gott, der sich in einigen Menschen panentheistisch denkt, nicht der selbe, der in anderen Menschen rassistisch denkt? Das polarisierende und ausgrenzende Denken muß dann ja auch als Teil des ganzen Einen gedacht und bejaht werden. Der Pazifist wie der Militarist, der Liebhaber des Krieges wie der Friedensstifter, der barmherzige Samariter wie der Meuchelmörder sind ja Bestandteile der einen Weltgeschichte, die Gott selbst ist! Alles ist damit bejaht und nichts ausgegrenzt, denn Alles ist wahr. Das ist das graue Einerlei des Panentheismus. Es ist der Unwille, den Anderen als Anderen zu denken und sich dann auf den Anderen vernünftig zu beziehen, sondern Alles soll eins sein, damit es gar keine Relation mehr auf Anderes geben kann, weil Alles eins ist.
Und auf Gott bezogen? Gott gliche einer schwangeren Mutter, die nicht will, daß ihr Kind zur Welt kommt, daß es ihr ein freies Gegenüber wird, es soll ein Embryo bleiben, das nichts anderes kann, als zu denken und zu handeln, wie es die Mutter will, weil das Embryo nur ein Medium ist, durch das sie selbst agiert. Jede Geburt, jedes Zur-Welt-Kommen ist dagegen der Ausstieg aus der Einheit mit der Mutter, aus der Einheit mit Gott und diese Geburt will Gott nicht, weil er nur reine Selbstbezüglichkeit sein will als das Eine.
Versuchen wir es mit einer Hilfskonstruktion. Die Weltgeschichte ist zu verstehen als ein Traum Gottes. Gott träumt diese Weltgeschichte und in ihr träumen Menschen, daß sie Subjekte ihres Handelns sind, aber auch sie sind in ihrem Leben nur von Gott geträumt. So käme die Weltgeschichte als von Gott Verschiedenes zu stehen, das doch identisch ist mit ihm, weil es nur sein Traum wäre. Das, was wir unser Leben nennen, wäre nur Gottes Traum in uns, den er durch uns Geträumte träumt. Verstünden wir so das panentheistische Anliegen, was wäre damit gewonnen?
Zur Theodizee. Auch weiter erhöbe sich die Anfrage, warum Gott uns etwas träumen läßt, das so albtraumhafte Züge in sich birgt? Oder sollte dann die Antwort einfach heißen: Gott mutet sich ja diese Albtraumteile selbst zu, weil er ja auch das geträumte Subjekt ist, das den Albtraum dann erleidet?
Und welche Probleme der Verhältnisbestimmung von Gott und Welt aus der Perspektive der Naturwissenschaften sollen mit dieser panentheistischen Vorstellung besser gelöst werden können. Solange es eine Differenz zwischen Gott und der von Gott erträumten Welt gibt, auch wenn diese nur den ontologischen Status eines Traumes inne hätte, könnte Gott als Träumer seine Welt sowohl geordnet träumen, daß sie so als eine naturgesetzlich geregelte erscheint oder als eine chaotisch ungeregelte (ein totaler Albtraum) oder als eine geregelte, in der es immer wieder Ausnahmen, Wunder gibt. Und damit reproduzieren sich alle Probleme der traditionellen Theologie. Oder sollte man das gar so verstehen, daß Gott aufhört, ein von seinem Traum Verschiedener zu sein, daß er nur noch die Weltgeschichte ist? Dann wären wir aber wieder im Pantheismus angelangt.
So verwirrend uns also dieser Neopanentheismus vorkommen muß, so trivial ist das Anliegen, so Gott zu denken: "Die Frage nach dem Einen und Einigenden interdisziplinär und interreligiös zu bedenken, könnte in einer polarisierten und gespaltenen Welt neue und tragfähige Beziehungen schaffen. Denn wer All-Einheit sagt, denkt im Letzten nicht trennend und ausgrenzend, sondern solidarisch und ganzheitlich."
So lautet das Schlußvotum des Sonderdruckes von "Publik Forum". Das Geheimnis dieser Konzeption besteht also darin, daß da wo in der christlichen Religion die Liebe zum Anderen als dem Nächsten und zu Gott das Zentrum ausmacht, hier proklamiert wird, daß die Liebe nur dann ein tragfähiges Konzept ist, wenn das Ich in dem Anderen, in Gott und den Mitmenschen sich selbst entdecke, daß also alles Sichbeziehen auf ein Anderes eine Täuschung ist, weil alles in der Welt eine Selbstbeziehung ist. Wir alle sind eins und Differenzen nur Täuschungen. Alle Religionen sind gleich wahr, alle Kulturen sind gleich wahr, weil Alles EINS ist und wahr ist.
Nur, wie kann es dann in einer panenteistisch aufgefaßten Welt unwahres Denken geben? Ist der eine Gott, der sich in einigen Menschen panentheistisch denkt, nicht der selbe, der in anderen Menschen rassistisch denkt? Das polarisierende und ausgrenzende Denken muß dann ja auch als Teil des ganzen Einen gedacht und bejaht werden. Der Pazifist wie der Militarist, der Liebhaber des Krieges wie der Friedensstifter, der barmherzige Samariter wie der Meuchelmörder sind ja Bestandteile der einen Weltgeschichte, die Gott selbst ist! Alles ist damit bejaht und nichts ausgegrenzt, denn Alles ist wahr. Das ist das graue Einerlei des Panentheismus. Es ist der Unwille, den Anderen als Anderen zu denken und sich dann auf den Anderen vernünftig zu beziehen, sondern Alles soll eins sein, damit es gar keine Relation mehr auf Anderes geben kann, weil Alles eins ist.
Und auf Gott bezogen? Gott gliche einer schwangeren Mutter, die nicht will, daß ihr Kind zur Welt kommt, daß es ihr ein freies Gegenüber wird, es soll ein Embryo bleiben, das nichts anderes kann, als zu denken und zu handeln, wie es die Mutter will, weil das Embryo nur ein Medium ist, durch das sie selbst agiert. Jede Geburt, jedes Zur-Welt-Kommen ist dagegen der Ausstieg aus der Einheit mit der Mutter, aus der Einheit mit Gott und diese Geburt will Gott nicht, weil er nur reine Selbstbezüglichkeit sein will als das Eine.
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